Burnout
geschafft haben, Ihren »Zentralrechner« von »Rechenarbeit« zu befreien, die immer wieder die »Rechenkapazität« in Anspruch nimmt, dann können Sie endlich »Program me« laufen lassen, die zu produktiven Lösungen führen.
TIPP
Gedankenstopp – beenden Sie schädliches Grübeln
Grübeln Sie immer wieder über bestimmte Themen nach? Lässt Sie das – besonders nachts – nicht zur Ruhe kommen? Selbstverständlich sollen Probleme nicht verdrängt werden. Sie gehören bearbeitet und – wenn möglich – befriedigend gelöst. Nehmen Sie sich bewusst Zeit dafür. Aber legen Sie auch selbst fest, wann und wie Sie dies tun wollen. Planen Sie es ganz bewusst. Vielleicht kommen Ihnen beim Spazierengehen im Wald gute Ideen. Oder Sie profitieren von der Reflexion Ihrer Gedanken und Gefühle durch einen Freund, einen Coach oder einen Psychotherapeuten. Aber am Abend und in der Nacht haben Probleme nichts zu suchen. Wenn sie Sie nicht loslassen, dann sollten Sie Techniken erlernen, wie Sie dieses wenig produktive, aber energieraubende Gedankenkreisen beenden können. Am besten können Sie diese Technik durchführen, wenn Sie irgendwo bequem und ungestört sitzen oder auf einer Couch oder im Bett liegen.
Wenn Sie merken, dass Sie wieder von unangenehmen Gedanken geplagt werden, denken Sie diese zunächst weiter, aber versuchen Sie, sich zu entspannen.
Schließen Sie die Augen.
Atmen Sie ganz bewusst langsam ein und aus.
Versuchen Sie Ihre angespannten Muskeln, z. B. im Schulterbereich, beim Ausatmen bewusst zu entspannen.
Beißen Sie Ihre Zähne zusammen? Dann entspannen Sie bei jedem Ausatmen Ihre Kaumuskulatur ein wenig mehr.
Wenn Sie sich einigermaßen entspannt fühlen und nur noch Sie und der unangenehme, kreisende Gedanke existieren, dann rufen Sie laut »Stopp!«.
Der Effekt kann noch verstärkt werden, wenn Sie gleichzeitig die Fäuste fest zusammenballen.
Atmen Sie dann ruhig und gleichmäßig weiter.
Versuchen Sie an etwas Schönes zu denken, z. B. an einen Spaziergang über eine Wiese im Sonnenschein oder an das Liegen an einem Palmenstrand.
Oft endet der Gedankenfluss dann. Achtung: Das wird nicht sofort klappen! Haben Sie Geduld mit sich. Je öfter Sie diese Technik praktizieren, desto öfter wird sie funktionieren – am Anfang nur manchmal, dann sehr zuverlässig. Mit einiger Übung reicht es auch aus, das »Stopp!« nur laut zu denken.
Outing – ein Schritt auf dem Weg zur Besserung
Wenn Menschen für sich erkannt haben, dass sie mehr als eine reaktive und durch die Belastungen erklärbare Erschöpfung haben, sondern unter einem Burnout leiden, welches nicht durch ein verlängertes Wochenende oder einen erholsamen Urlaub beseitigt werden kann, dann ist das schon ein erster wichtiger Schritt – manchmal dauert es sehr lange, bis man sich eingesteht, dass etwas nicht stimmt und es so nicht mehr weitergehen kann. Wenn Sie also die Maske wenigstens vor sich selbst haben fallen lassen können, dann wird meist nach außen hin die schöne Fassade um jeden Preis aufrechterhalten. Auch das kann aber viel Energie kosten. Daher gilt: Outen Sie sich! In der Suchttherapie wissen wir, dass einer der ersten Schritte auf dem Wege der Heilung die Selbsterkenntnis der Krankheit ist. Dann folgt das Outen. Nicht umsonst beginnt die Vorstellung bei den Anonymen Alkoholikern mit der Begrüßungsformel: »Ich heiße Alfred. Ich bin Alkoholiker.« Wenn Sie die Erkenntnis gewonnen haben, dass Sie Burnout haben, wenn Sie sich dies auch selbst gegenüber haben eingestehen können, sollten Sie es auch den Menschen, die für Sie wichtig sind und die Ihnen helfen könnten, mitteilen. Ihre nächsten Angehörigen haben es vermutlich schon gewusst, bevor Sie es für sich selbst haben annehmen können. Sie sind oftmals dankbar für Ihre Offenheit. Solange Sie das Burnout vor sich selbst und den anderen geheim gehalten haben, hat Ihnen auch niemand helfen können. Jetzt können andere Ihnen Hilfe anbieten, ohne gleich auf barsche Ablehnung zu stoßen. Ihre Kollegen haben wohl auch schon geahnt, dass Sie in das Burnout abrutschen. Die Signale in der letzten Zeit deuteten ja darauf hin. Nun kann man gemeinsam überlegen, wie und wo man Sie entlasten kann. Ihr Vorgesetzter ist daran interessiert, dass er einen Mitarbeiter hat, auf den er sich langfristig voll verlassen kann, als dass er nur mit halber Kraft oder irgendwann auch gar nicht mehr fährt. Der Betriebsarzt kann möglicherweise helfen, manche Unternehmen haben mittlerweile
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