Calibre - das E-Book Multi-Tool - das große Handbuch (German Edition)
ohne die einfachen Klammern „ () “ verwenden. Vorhin haben wir gesagt, dass Platzhalter das vor ihnen stehende Zeichen wiederholen. Beim senkrechten Strich funktioniert das etwas anders: Der Ausdruck Titel|Autor beschreibt auch die Zeichenfolgen „Titel“ oder „Autor“, so als wenn sie für sich allein stehen würden. Wollen Sie aber z. B. „Calibre“ und „calibre“ finden und nur das kleine „c“ oder große „C“ unterscheiden, dann müsste der Ausdruck (c|C)alibre lauten. Die Gruppierung in den Klammern sorgt dafür, dass nur das kleine „c“ ausgewählt wird. Wenn wir dagegen c|Calibre verwenden würden, hätte das zur Folge, dass sowohl „c“ als auch der Begriff „Calibre“ gemeint wäre. Das wäre aber nicht, was wir wollen. Falls Sie also einmal unsicher sind, verwenden Sie am besten so eine Gruppierung mit dem senkrechten Strich.
Wenn Sie in einem Ausdruck eine Gruppierung wiederverwenden wollen, die Sie zuvor schon benutzt haben, können Sie einen Verweis erstellen: Gruppierungen können durchnummeriert werden. Man beginnt mit „ 1 “ und erstellt den Verweis mit dem umgekehrten Schrägstrich „\“. Die fünfte Gruppierung würde man also mit „\5“ ansprechen. Sucht man nun in der Zeichenfolge „Test Test“ mit dem Ausdruck ([^ ]+) \1 , dann würde man die ganze Zeichenfolge finden!
Groß-/Kleinschreibung bei regulären Ausdrücken nicht beachten
Sie können in Calibre mit sogenannten „Flags“ Ausdrücke noch genauer definieren. Eine Konstruktion mit Flags würde dann so aussehen: (?Das hier ersetzen) . Sie würden also den Satz „Das hier ersetzen“ durch ein anderes Flag ersetzen. Soll nun die Groß-/Kleinschreibung ignoriert werden, benutzt man das Flag „ i “ und kombiniert es in einem Ausdruck zu (?i) . Dieser Ausdruck sorgt dann dafür, dass z. B. bei test(?i) sowohl „Test“, „tEst“, „TEst“ und jede mögliche andere Variation gefunden wird.
Mit dem Flag „ s “ können Sie einen Punkt jedes mögliche Zeichen beschreiben lassen. Wenn Sie z. B. mehrere Flags in einem Ausdruck verwenden wollen, gruppieren Sie sie einfach mit Klammern. (?is) ignoriert Groß-/Kleinschreibung und lässt den Punkt jedes mögliche Zeichen ersetzen (selbst Umbrüche oder Zeilenvorschübe). Dabei ist es egal, welches Flag zuerst geschrieben wird. Es empfiehlt sich aber, Flags entweder ganz an den Anfang oder das Ende zu setzen, damit man nicht durcheinander kommt.
Konvertierungen in Calibre
Nun kommen wir zum wirklich Wichtigen – Ausdrücke für die Konvertierung von E-Books. Im Menü Einstellungen > Allgemeine Einstellungen > Suchen & Ersetzen kann man einen regulären Ausdruck (Abkürzung: „regexp“) verwenden, der die Zeichenfolge beschreibt, die bei der Konvertierung ersetzt werden soll. Zum Glück gibt es hierfür auch einen Assistenten. Starten Sie den Assistenten mit dem „Zauberstab“ , dann erhalten Sie eine Vorschau dafür was Calibre beim Konvertierungsprozess „sieht“. Zunächst finden Sie mit „Öffnen“ das Verzeichnis, in dem sich das Dokument befindet, dass Sie bearbeiten wollen. Nun suchen Sie im geöffneten Dokument eine Zeichenfolge, die Sie ersetzen wollen, wählen Sie diese aus und kopieren Sie sie in das Feld „Regexp“. Falls es in der Zeichenfolge Variablen wie z. B. Seitenzahlen gibt, verwenden Sie Sets und Platzhalter, um diese zu beschreiben und vergessen Sie auch nicht Sonderzeichen auszuschließen, falls welche vorhanden sind. Klicken Sie nun auf „Test“. Unter „Vorschau“ zeigt Ihnen Calibre die Bereiche, die normalerweise ersetzt werden würden. Mit „Gehe zu Vorangegangenes/Nächstes“ springt die Markierung zum vorigen/nächsten Treffer. Wenn Sie mit dem Test zufrieden sind, klicken Sie auf „OK“ und starten Sie die Konvertierung.
Bücher zu Calibre hinzufügen
Reguläre Ausdrücke eigenen sich auch dazu, Metadaten aus Dateinamen zu extrahieren. Diese Funktion finden Sie unter Einstellungen > Import/Export bei Bücher hinzufügen . Hier gibt es ein spezielles Menü, in das Sie die Feldnamen von Metadatenfeldern eingeben können. So würde Calibre z. B. mit (?P
) eine Zeichenfolge finden, die als Buchtitel verwendet wird. In dem Menü stehen noch mehr Feldnamen zur Auswahl, eine Testfunktion ist ebenfalls vorhanden.
Beispiel: Sie haben eine größere Anzahl klassischer Texte wie „Faust, eine Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe“ und „Der Kaufmann von Venedig
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