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Cato 01 - Im Zeichen des Adlers

Titel: Cato 01 - Im Zeichen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Schwertern warteten sie darauf, dass Macro den sinnlosen Befehl rückgängig machte.
    »Wir sollen sie nicht umbringen?«, fragte Macro erstaunt. »Diese Schweine wollten dir den Bauch aufschlitzen! Und uns auch!«
    »Zenturio, wir brauchen die Gefangenen! Wir müssen herausfinden, wer hinter dem Überfall steckt.«
    Macro sah ein, dass Narcissus Recht hatte. Er wischte sein Schwert am Umhang eines der Angreifer ab und steckte es in die Scheide. »Männer! Sollte einer der Kerle noch atmen, schleppt ihn hier rüber. Sektionsführer! Haltet einen Anwesenheitsappell ab, Meldung erfolgt an den Optio!«
    Später, als die verletzten Römer stöhnten und brüllten angesichts der unsanften Versorgung, die ihre unerfahrenen Kameraden ihnen angedeihen ließen, blickte Macro zornig auf die drei mürrisch zu seinen Füßen sitzenden Krieger hinab. Cato tauchte aus der Dunkelheit auf.
    »Wie viele hat’s erwischt?«
    »Wir haben acht Tote und sechzehn Verwundete zu verzeichnen, Herr.«
    »Na schön. Nimm den Toten die Plaketten ab und stell ein paar Männer ab, die sie begraben sollen.«
    »Was ist mit meinen Sänftenträgern? Und mit meinem Leibwächter?«, fragte Narcissus, sich die verletzte Hand haltend.
    »Einer ist tot, einer vermisst, und der Leibwächter ist noch bewusstlos – jemand hat gemeint, er wurde von einem Pferd getreten.«
    »Also dann, ihr Schweine«, knurrte Macro und trat einem der Männer auf den gebrochenen Arm, worauf ein schriller Schmerzensschrei die Luft durchschnitt. »Acht meiner Männer sind tot. Glaubt ja nicht, euch würde es besser ergehen. Aber wir können euren Tod entweder kurz und relativ schmerzlos oder langsam und schmerzhaft gestalten. Das hängt davon ab, ob ihr die Fragen dieses Herrn beantwortet.«
    Er deutete mit dem Daumen auf Narcissus und trat beiseite. Die Arme in die Hüfte gestemmt, musterte der Sekretär aus sicherem Abstand die Verwundeten.
    »Wer hat euch Befehl gegeben, mich zu töten?«
    »Dich zu töten?«, fragte Cato. »Ich dachte, das wären Räuber.«
    »Räuber!« Macro lachte heiser. »Hast du schon mal gehört, dass Räuber eine ganze Zenturie angegriffen hätten? Nein? Also rede nicht so ein dummes Zeug. Außerdem brauchst du dir bloß mal ihre Kleidung und Rüstung anzuschauen. Die sind viel besser organisiert als eine Räuberbande. «
    »Zum Beispiel wie eine Armeeeinheit?«
    »Schon möglich.«
    Narcissus bat mit erhobener Hand um Ruhe, dann wiederholte er seine Frage. »Ich sagte, wer hat euch befohlen, mich zu töten?«
    Keiner der drei Männer blickte auf, auch dann nicht, als er seine Frage noch einmal in energischerem Ton wiederholte.
    »Zenturio?«
    Macro trat hinzu und teilte einen weiteren Tritt aus, diesmal auf den Kopf gezielt. Der Mann schrie auf und fiel auf den Rücken.
    »Also, willst du jetzt reden?«
    Der Mann, der den Tritten bislang entgangen war, funkelte Narcissus unter buschigen Brauen hinweg an und sagte etwas in einer Cato unbekannten Sprache. Seine Bemerkung unterstrich er damit, dass er auf den Saum von Narcissus’ Tunika spuckte. Macro holte mit dem Stiefel aus.
    »Nein!« Narcissus hob die Hand. »Dazu besteht kein Anlass. Ich glaube, ich kenne die Sprache. Diese Kerle stammen aus Syrien. Wenn sie die sind, für die ich sie halte, werden sie so schnell nicht reden.«
    »Darauf würde ich nicht wetten, Herr«, erwiderte Macro kühl. »Es gibt Mittel und Wege …«
    »Dazu haben wir keine Zeit. Wir müssen die Armee ohne Verzögerung erreichen. Die Männer nehmen wir mit. In Gesoriacum werde ich Zeit genug haben, mich mit ihnen zu befassen. Sorg dafür, dass sie ordentlich gefesselt werden. Sie können morgen hinter meiner Sänfte hergehen. «
    Erst am nächsten Morgen wurde das ganze Ausmaß der Bescherung sichtbar. Zwölf weitere Leichen wurden gefunden, darunter auch der vermisste Legionär, und alle wurden in einem eilig ausgehobenen Graben bestattet, bevor die Einheit das Lager abbrach. Macro hatte seinen Männern befohlen, in voller Rüstung zu marschieren, daher stapften sie schwerfällig über die Straße nach Gesoriacum, in enger Kastenformation um die Sänfte und den Wagen mit den römischen Verwundeten zusammengezogen. Alles überflüssige Gepäck hatten sie zurückgelassen, um Platz für die Verwundeten zu schaffen. Das hatte dem Zenturio die Gefangenen nicht sympathischer gemacht; sie waren an den Knöcheln aneinander gefesselt, und das Seil war am Wagen befestigt. Obwohl sie alle erschöpft waren nach der schlaflos

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