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Cato 01 - Im Zeichen des Adlers

Titel: Cato 01 - Im Zeichen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Die Organisation der römischen Legion
    Wie allen Legionen gehörten auch der Zweiten Legion rund fünfeinhalbtausend Mann an. Die Basiseinheit war die achtzig Mann starke Zenturie, die von einem Zenturio befehligt wurde, als dessen Stellvertreter der Optio fungierte. Die Zenturie war in acht Mann starke Unterabteilungen gegliedert, die sich im Lager eine Baracke beziehungsweise im Feld ein Zelt teilten. Sechs Zenturien bildeten eine Kohorte, und zehn Kohorten bildeten eine Legion; die Erste Kohorte hatte jeweils doppelte Größe. Jede Legion wurde von einer hundertzwanzig Mann starken Kavallerieeinheit begleitet, unterteilt in vier Schwadronen, die als Kundschafter und Boten Verwendung fanden. Die Ränge in absteigender Folge lauteten folgendermaßen:
    Der Legat war ein Mann aristokratischer Herkunft. Im Allgemeinen Mitte dreißig, befehligte der Legat die Legion bis zu fünf Jahre lang und hoffte darauf, sich einen Namen zu machen, um dergestalt seine darauf folgende Politikerkarriere voranzubringen.
    Beim Lagerpräfekten handelte es sich zumeist um einen angegrauten Kriegsveteran, der zuvor eine Zenturie befehligt und die Spitze der einem Berufssoldaten offen stehenden Karriereleiter erklommen hatte. Er verfügte über große Erfahrung und Integrität und übernahm das Kommando über die Legion, wenn der Legat abwesend oder im Kampf gefallen war.
    Sechs Tribunen dienten als Stabsoffiziere. Dies waren Männer Anfang zwanzig, die zum ersten Mal in der Ar mee dienten, um administrative Erfahrung zu erwerben, bevor sie untergeordnete Posten in der Verwaltung übernahmen. Anders verhielt es sich mit dem Obertribun. Er war für ein hohes politisches Amt vorgesehen und sollte irgendwann eine Legion befehligen.
    Die sechzig Zenturionen sorgten in der Legion für Disziplin und kümmerten sich um die Ausbildung der Soldaten. Sie waren aufgrund ihrer Führungsqualitäten und ihres Todesmuts handverlesen, demzufolge war bei ihnen die Sterblichkeitsrate weit höher als bei den anderen Rängen. Der oberste Zenturio befehligte die Erste Zenturie der Ersten Kohorte, war hoch dekoriert und genoss großes Ansehen.
    Die vier Dekurionen der Legion befehligten die Kavallerie-Schwadronen und hofften darauf, zum Befehlshaber der Kavallerie-Hilfseinheiten befördert zu werden.
    Jedem Zenturio stand ein Optio zur Seite, der die Aufgabe eines Ordonnanzoffiziers wahrnahm und geringere Kompetenzen hatte. Ein Optio wartete für gewöhnlich auf einen freien Platz im Zenturionat.
    Unter dem Optio standen die Legionäre , Männer, die sich für fünfundzwanzig Jahre verpflichtet hatten. Theoretisch durften nur römische Bürger in der Armee dienen, doch wurden zunehmend auch Männer der einheimischen Bevölkerung angeworben, denen beim Eintritt in die Legion die römische Staatsbürgerschaft verliehen wurde.
    Nach den Legionären kamen die Männer der Hilfskohorten . Diese wurden in den Provinzen rekrutiert und stellten die Reiterei sowie die leichte Infanterie des römischen Reiches und nahmen andere Spezialaufgaben wahr. Nach fünfundzwanzigjährigem Armeedienst wurde ihnen die römische Staatsbürgerschaft verliehen.
    SÜDOSTEN BRITANNIENS, 43 N. CHR.

Prolog
    »Das nutzt nichts, der verdammte Karren steckt fest.«
    Der Zenturio lehnte sich an den Wagen und schöpfte erst einmal Atem. Um ihn herum stand eine Gruppe todmüder Legionäre bis zur Hüfte im stinkenden Morast des Moors versunken. Der General beobachtete ihre Bemühungen vom Wegrand aus mit wachsender Gereiztheit. Er hatte gerade an Bord eines der Evakuierungsschiffe gehen wollen, als gemeldet wurde, der Wagen sei vom schmalen Weg abgekommen. Daraufhin war er – seinem Auftrag als Oberbefehlshaber gemäß – sogleich mit einem der noch an Land befindlichen Pferde durchs Moor zurückgaloppiert, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Infolge des immensen Gewichts der großen Truhe auf der Ladefläche, widerstand der Wagen allen Bemühungen, ihn wieder flottzumachen. Mit weiterer Unterstützung war nicht zu rechnen, da die Nachhut das Einschiffen abgeschlossen hatte und bereits in See stach. Jetzt standen nur noch der General, diese paar Männer und der schwache Geleitschutz der letzten berittenen Kundschafter zwischen dem Wagen und der Streitmacht der Caswoller, die den abziehenden römischen Eindringlingen auf den Fersen war.
    Als der General fluchte, hob sein Pferd erschreckt den Kopf vom Unterholz, an dem es festgebunden war. Der Wagen musste also aufgegeben werden, so viel

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