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Century Love - Tödliches Fieber: Roman (German Edition)

Century Love - Tödliches Fieber: Roman (German Edition)

Titel: Century Love - Tödliches Fieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Shulman
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Selbstbeherrschung. Er wollte überleben und er hatte ein Ziel. Da er so konzentriert darüber nachdachte, wie er es erreichen könnte, kehrte er zur Villa der Natalis’ zurück, ohne sich des Weges überhaupt bewusst zu sein. Doch kaum war er wieder im Garten, stand Vibia vor ihm, raffte Umhang und Toga an sich und drängte ihn inständig, sofort in sein Zimmer zurückzukehren. Flavia war wieder zu Hause.
    Als er zur Tür hineinkam, wartete sie wutschnaubend auf ihn. »Wo warst du, Sethos Leontis?«
    Seth kniff die Augen zusammen, um seine Abneigung gegen diese Frau zu verbergen, die ihre Macht so sehr zur Schau stellte. Dann fiel ihm auch wieder ein, was er sagen sollte:
    »Ich war im Garten, Herrin, und habe den hier für dich gepflückt.«
    Als er der Römerin den glänzenden roten Apfel reichte, den Vibia ihm gerade noch zugesteckt hatte, schlug ihre Stimmung so rasch um, wie er es noch nie bei einer Frau erlebt hatte.
    Vor Entzücken verwandelte Flavia sich aus einer herrischen Tyrannin in ein flirtendes Frauchen. »Oh, Seth«, hauchte sie. »Wie aufmerksam von dir!«
    Dann lief sie zur Tür, machte sie zu und fiel ihm um den Hals. Als sie Seth küsste, schloss er die Augen und dachte nur noch an Livia.

Geheimnisse
    Londinium
152 n. Chr.
    Seit Sethos Livia getroffen hatte, waren acht schwierige Tage vergangen. In dieser Zeit hatte er fünf Annäherungsversuche von Flavia, zweiunddreißig Stunden hartes Training und sieben Aderlässe überstanden. Jetzt saß er auf dem Sofarand, ließ einen weiteren Verbandswechsel über sich ergehen und versuchte, seine wachsende Unruhe zu verbergen.
    Als Tychon mit der langwierigen Prozedur der Schienung beginnen wollte, protestierte Sethos.
    »Mit einem Arm bringt das ganze Training nichts, Tychon. Außerdem bin ich dadurch bei kleinsten Kleinigkeiten auf die Damen des Hauses angewiesen. Ich muss wieder einsatzfähig werden!«
    Er erzählte ihm lieber nicht, dass die geschiente Schulter seine Verkleidung als römischer Bürger erheblich erschwerte, in der er eine halbe Stunde später das Haus verlassen wollte. Er verschwieg dem Arzt auch, dass die Behinderung durch die Schiene seine Möglichkeiten, aus Londinium zu fliehen und Livia zu beschützen, gefährlich einschränkte.
    Doch Tychon schüttelte ernst den Kopf. »Geduld, Sethos!Die Haut und die Muskeln heilen allmählich, aber der Knochen braucht länger. Wenn ich deine Schulter nicht schiene, wirst du den Arm nie wieder benutzen können. Weißt du eigentlich, was das bedeuten würde? Du wärest zu nichts mehr zu gebrauchen.«
    So deutlich hatte Tychon sich noch nie ausgedrückt.
    Sethos schluckte und sagte nichts mehr. Er zwang sich, an erfreulichere Dinge zu denken, wie die beiden Briefe, die Livia ihm geschickt hatte. Sie hatte auf Griechisch geschrieben. Seth lächelte. Römerinnen lernten die griechische Sprache normalerweise nicht, aber Livia stammte bekanntlich auch nicht aus Rom. Er war ihr sehr dankbar gewesen, da er Latein weder lesen noch schreiben konnte.
    Seth hatte die beiden Briefe auf der Stelle verbrannt, so leid es ihm auch getan hatte, seine einzige sichtbare Verbindung mit ihr zu vernichten. Doch die Briefe stellten für alle Beteiligten eine zu große Gefahr dar. Im Übrigen konnte er sie Wort für Wort auswendig. Der von gestern lautete:
    Mein Liebster,
    Die Wiese hinter dem Apollotempel.
    Morgen in der Abenddämmerung.
    Ich verzehre mich nach dir.
    Auf ewig dein, L
    Selbstverständlich würde sie in Begleitung von Vibias Nichte Sabina und zwei Wächtern kommen, die jedoch vor dem Tempel Posten beziehen würden, während Livia »betete«. Mit Sabinas Hilfe wollte Livia den Tempel unbemerkt verlassenund sich auf der Wiese mit ihm treffen. Seth war nicht wohl dabei, er misstraute dem Plan und fürchtete, dass sie sich in übermäßige Gefahr begab. Aber Livia hatte keine Bedenken, da sie sich in dem Tempel gut auskannte.
    Sethos war so in Gedanken vertieft, dass er es kaum merkte, als der Arzt ging und Vibia mit warmem Wasser und einer sauberen Tunika aus feiner Wolle ins Zimmer kam.
    Sie half ihm rasch, sich zu rasieren und umzuziehen, und wollte gerade mit dem Wasser in die Küche zurückkehren, als Flavia unvermittelt hereinkam.
    »Herrin …«, setzte Vibia an.
    »Danke, Vibia, du kannst gehen.«
    Seth verlor den Mut. Flavia sollte eigentlich bei ihrer Schwester sein. Warum hatte sie den Besuch abgesagt?
    »Seth, mein allerliebster Seth«, flüsterte sie und küsste ihn auf den Mund.
    Ihm wurde

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