Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Century Love - Tödliches Fieber: Roman (German Edition)

Century Love - Tödliches Fieber: Roman (German Edition)

Titel: Century Love - Tödliches Fieber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Shulman
Vom Netzwerk:
helles Licht und ließ die dunklen Ecken der Arena noch unheimlicher erscheinen. Er war schon fast an der Tür, als er ein sonderbares Ächzen hörte. Matthias blieb wie angewurzelt stehen und spähte in die Dunkelheit, wo er mit Mühe den Umriss einer Gestalt entdeckte, die auf ihn zukroch. Erschrocken rang er nach Luft. Er fürchtete sich vor der Geisterwelt und wollte instinktiv fortrennen und sich verstecken. Doch das Wesen bewegte sich plötzlich nicht mehr. Es war zusammengebrochen und lag reglos am Boden.
    Schließlich siegte seine Neugier und Matthias schlich vorsichtig zu der dunklen Gestalt. Dabei hielt er die Lampe hoch und erkannte bald, dass er einen Mann vor sich hatte. Einen blutenden, schwer verletzten Mann, der ganz offensichtlich im Sterben lag.
    Als er den Mann umdrehte, keuchte er entsetzt auf.
    »S-Sethos! Oh, Seth, Bruder … was ist mit dir geschehen?«
    Seths Gesicht war blutig und zerschlagen. Seine Lider zitterten. Er wollte etwas sagen.
    Matt beugte sich vor, um ihn besser verstehen zu können.
    »C-Cassius …«, krächzte Sethos.
    »Cassius? Wer ist Cassius, Seth?«
    Seth hatte die Augen geschlossen und rang nach Luft.
    »Hat Cassius dir das angetan?«
    Seth schluckte schwer. »Sie ist … tot. Matthias … L-Livia ist tot.«
    Dann verkrampfte sich sein Körper und er konnte nichts mehr sagen.

Fieber
    St. Magdalene’s
2012 n. Chr.
    Lag ich etwa im Schnee? Es war kalt, so kalt. Riesige Eisbären trabten auf mich zu. Ich zitterte, doch ich konnte mich nicht bewegen. Der Wind heulte in meinen Ohren. Das sollte aufhören. Davon bekam ich Kopfschmerzen. Ich musste hier weg, aber ich wusste nicht, wohin. Ich versuchte, meine Augen zu öffnen, aber der Sturm machte es unmöglich. Unter ungeheurem Kraftaufwand spannte ich die Muskeln in meinen Lidern an, bis ich die Augen aufschlagen konnte. Doch ich verstand nicht, was ich sah. Ich blickte wild um mich. Ich lag in einem Krankenhausbett und hing an Schläuchen und Monitoren, die beinahe den ganzen Raum einnahmen. Die Eisbären griffen an. »Nein!«, schrie ich, und während ich die Eisbären noch anstarrte, schrumpften sie irgendwie und verwandelten sich in … Ärzte. Dann machten sie einen weiteren Gestaltwandel durch … weiße Wölfe … und verschwanden. Dunkelheit. Jetzt rannte ich, ich lief vor dem Schnee davon, ich rannte in einen schwarzen Tunnel. Das Grelle war fort, ich rannte vom Licht in die Dunkelheit. Um mich herum war nur Finsternis, keine Luft … nur Dunkelheitund Wärme. Ich drehte mich um, aber der Ausgang war verschwunden.
    »Hilfe!«, rief ich, aber ich konnte meine Stimme nicht hören. Ich hörte nur ein rhythmisches Piepen … ein Überwachungsgerät … jetzt fing das Piepen an zu stottern … und Leute kamen gerannt, riefen: »Sie kollabiert …«
    Ich wurde geschlagen, meine Brust tat weh, ich bekam keine Luft …
    » Alle weg! Aufladen auf 200 …«
    »Kein Puls …«
    » Alle weg … 250 …«
    »Kammerflimmern …«
    »Mehr Ladung … 300 …«
    »Nulllinie …«

ZWEITER TEIL
    PARALLON
    Es könnte unzählige Universen geben, die jeweils eigenen physikalischen Gesetzen gehorchen. Wahrscheinlich ereignen sich ständig Urknalle. Unser Universum existiert neben anderen Membranen, anderen Universen, die sich ebenfalls weiter ausdehnen. Unser Universum könnte einfach eine Blase sein, die in einem Meer anderer Blasen treibt.
    Michio Kaku, City University of New York

Andersheit
    Seth rannte aus der Kaserne. Warum waren die Tore nicht bewacht? Warum war niemand auf der Straße? Es war doch sicher nur eine Frage der Zeit, bis jemand sein Fehlen bemerkte und die Verfolgung aufnahm.
    Seine Muskeln fühlten sich stark an, er hatte einen klaren Kopf. Seth spannte die verletzte Schulter an. Kein Schmerz, keine Versteifung. Er sah auf sie hinunter – kaum eine Narbe.
    Wie war das möglich?
    Als er den Blick über die Leere ringsum schweifen ließ, wurde ihm langsam mulmig. Das einzige Geräusch kam von seinen Sandalen, die über den Boden kratzten, und vom rhythmischen Schlag seines Herzens.
    Das fühlte sich alles falsch an. Schrecklich falsch.
    War Londinium von einer Katastrophe heimgesucht worden?
    Sein Puls, der normalerweise so langsam und gleichmäßig war, beschleunigte sich.
    Er hatte sich so viele Jahre lang auf sein Überleben konzentriert, dass es fast schon zu einem Instinkt geworden war. Und Überleben war gleichbedeutend mit Flucht. Seine Beine liefen wie von selbst, während er hektisch nach links und rechts

Weitere Kostenlose Bücher