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Charles

Charles

Titel: Charles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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sich die Lippen mit der Zunge. „Charles ist … sehr nett.“
    „Mom sagte, du wärst ganz begeistert von ihm.“
    „Wie geht es Karen?“ versuchte sie das Thema zu wechseln. Dann seufzte sie leise. Die Trennung von Karen hatte Matt schwer zu schaffen gemacht, und Lanni machte sich noch Sorgen um ihn. „Tut mir leid, Matt. Ich vergesse immer, dass ihr nicht mehr zusammen seid.“
    „Karen ist weggezogen.“
    „Weggezogen? Was soll das heißen?“
    „Sie hat ihre Sachen gepackt und ist nach Kalifornien gegangen.“
    Ihre Hoffnung, dass Matt und Karen sich versöhnen würden, wurde mit einem Schlag zunichte gemacht. Wenn Karen Tausende von Meilen von Anchorage entfernt lebte, waren die Chancen, dass die beiden sich wieder zusammenrauften, gleich null.
    „Wann war das?“ Lanni, die immer engen Kontakt zu ihrer Schwägerin gehabt hatte, hatte nicht gewusst, dass diese aus Alaska fortgezogen war.
    „Letzte Woche. Sie wurde befördert, und damit war ein Umzug nach Kalifornien verbunden. Soweit ich weiß, hat sie die Gelegenheit genutzt. Natürlich hat sie mich nicht angerufen, um es mit mir zu besprechen. Ich habe von Freunden gehört, dass sie innerhalb von zwei Tagen ihre Sachen gepackt hatte und weggegangen ist.“
    Lanni machte die Augen zu. Kein Wunder, dass ihr Bruder nicht merkte, wie schlecht es ihr ging. Er hatte selbst genug Probleme.
    „Das tut mir Leid.“
    „Mom sagte, Karen habe versucht, sich mit dir in Verbindung zu setzen, bevor sie weggegangen sei. Ich möchte nur das Beste für sie.“ Das klang, als hätte er es auswendig gelernt. Ihr war klar, dass er nicht zugeben konnte, wie sehr er seine Exfrau liebte und vermisste. Es hätte ihn zu verletzlich gemacht.
    „Das weiß ich, Matt.“
    „Hör mal“, fuhr er etwas fröhlicher fort. „Ich habe nicht angerufen, um mit dir Trübsal zu blasen.“
    „Gut.“ Lanni konnte eine kleine Aufmunterung gebrauchen.
    „Mir ist ein Gerücht zu Ohren gekommen, und ich möchte, dass du es für mich auf seinen Wahrheitsgehalt überprüfst. Würdest du das für mich tun?“
    „Sicher.“
    „Stimmt es, dass es so eine Art Hotel in Hard Luck gibt?“
    „Ja. Aber es ist vor einigen Jahren ausgebrannt, und man hat es danach nicht renoviert.“
    „Das ist großartig!“
    „Großartig? Ehrlich gesagt, frage ich mich, warum die O’Hallorans es nicht längst haben abreißen lassen. Alle Türen und Fenster sind mit Brettern vernagelt. Entweder sollte man es wieder aufbauen oder abreißen lassen.“
    „Meinst du, sie wären bereit, es zu verkaufen?“
    „Das Hotel?“
    „Natürlich das Hotel.“
    „Warum?“ Ihrer Meinung nach ergab das Ganze keinen Sinn. „Warum?“ wiederholte ihr Bruder. „Weil ich damit etwas vorhabe. Der Eingang zum Nationalpark ist ganz in der Nähe, stimmt’s? Es wäre die ideale Unterkunft für Touristen.“
    Jetzt hatte ihr Bruder anscheinend völlig den Verstand verloren. „Und was ist im Winter, Matt? Welcher halbwegs normale Mensch würde im Dezember oder Januar in die Arktis kommen? Du würdest sofort Pleite machen.“
    „Hunde, Lanni. Es gibt Hunderte von Abenteuerlustigen, die auf der Suche nach einem neuen Kick sind. Ich werde Schlittenhundrennen veranstalten.“
    „Aber dann musst du erst die Hunde züchten.“ Dieses Projekt würde Matts finanzielle Mittel bei weitem übersteigen.
    „Nicht unbedingt. Ich werde sie und alles andere, was ich brauche, von Profis mieten. Dies ist die Chance meines Lebens, und ich werde sie ergreifen, Lanni.“
    Einen Moment lang fragte sich Lanni, ob Matt tatsächlich übergeschnappt war. Er hatte ständig verrückte Ideen, doch dies war bislang die verrückteste. Immer wenn er seine Pläne in die Tat umgesetzt hatte, war ihm nach spätestens sechs Monaten die Puste ausgegangen. Dieses Muster hatte sich unzählige Male wiederholt.
    „Würdest du Charles für mich fragen, Lanni?“
    Sie presste sich die Hand auf die Stirn. „Nein …“ Bis jetzt hatte sie ihm noch nie eine Bitte abgeschlagen.
    „Nein?“
    „Wenn du ernsthaft an diesem ausgebrannten Hotel interessiert bist, dann frag die O’Hallorans doch selbst.“
    Es entstand eine lange Pause. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ erkundigte Matt sich schließlich.
    „Alles ist bestens“, schwindelte sie. „Mit Grammys Haus bin ich fast fertig. Vielleicht komme ich schon in ein paar Tagen wieder zurück.“
    „Du hörst dich aber nicht so an“, erklärte er sanft. „Willst du mir nicht sagen, was passiert

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