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Charlie und der Diamantenraeuber

Charlie und der Diamantenraeuber

Titel: Charlie und der Diamantenraeuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Petrick
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an der Wand lehnt. Sein Bauch und die Ohren sind mit echten weißen Federn beklebt.
»Happy Easter!«
, wohin man schaut.
    »Hier kannst du bis zum Dach fahren, wenn du Lust hast, Ball zu spielen. Dort gibt es einen Fitnessraum«, erklärt Hanna. »Und da geht es zum Pool.« Sie zeigt mir noch zwei weitere Fahrstühle. »Hinter der Tür ist der Eingang zum Kindertheater
Little One
und dort geht es zu dem kleinen italienischen Restaurant
Fresco

    Mir schwirrt der Kopf.
    »And this man«
, sagt Hanna feierlich auf English, »
is Johnny, our
doorman
4 .
Er ist so etwas wie ein Portier in Deutschland, nur wichtiger.« Sie zeigt auf einen älteren, schlanken Mann, dessen dunkle Haare von feinen silbernen Strähnen durchzogen sind. Johnnys Reich befindet sich zwischen zwei mächtigen Säulen. Als ich genauer hinsehe, fällt mir auf, dass die Säulen Türen haben. Offensichtlich hat er sein Büro in den Säulen untergebracht, denn durch die halb geöffnete Tür sehe ich jede Menge Aktenordner in einem Regal stehen und einen Kopierer. Er selber stehthinter einem silbernen Tresen aus mattem Edelstahl, auf dem ein großer Flachbildschirm thront.
    »Everyone coming in or going out has
to pass
5 Johnny or one of his colleagues.
Beware
6 , he’s watching you!«
Hanna reißt die Augen weit auf, als sie das sagt. Also, wie war das?
    An Johnny kommt keiner vorbei, weil er hier den Eingang beobachtet, so viel habe ich immerhin verstanden.
    Hanna und ich stellen uns zu Steffi und Timmi an den Tresen.
»Welcome
,
darling«
, sagt Johnny gerade zu Steffi.
»How was your flight? Mrs Ruth is waiting for you upstairs in her apartment. Have a nice time, dear.«
    Dann grinst dieser Mensch Hanna, Timmi und mich an und sagt:
»Hi, young vegetables. Welcome to New York! And don’t forget: you’re in the city that never sleeps.«
    Ach, du liebe Zeit! Mama wurde noch nie von einem Portier Liebling genannt! Und als junges Gemüse hat uns bisher auch noch keiner bezeichnet.
    Fast geräuschlos rauscht der Fahrstuhl mit uns in den sechsten Stock. »Pling!«
    Überraschung! Als die Tür aufgeht, stehen wir nicht in einem Hausflur, sondern direkt in Ruths Loft.
    Der Boden ist silbergrau und spiegelblank wie Glas. Die Wände sind aus rohem rotem Backstein. Große Schwarz-Weiß-Fotos, auf denen riesige Gesichter, Straßen und Häuser abgebildet sind, hängen links und rechts an der nackten Steinwand neben der gigantisch langen Fensterfront. Es sieht umwerfend aus. Überhaupt nicht wie eine normale Wohnung, eher wie eine dieser schicken Wohnungen, die man manchmal in Filmen sieht.
    »Ruth ist Fotografin«, sagt Steffi. »Die Aufnahmen sind alle von ihr.«
    Ich nicke und entdecke eine blasse Schaufensterpuppe neben der Eingangstür, der man haufenweise Modeschmuck um Hals und Arme geschlungen hat. Blicklos starrt sie vor sich hin, als ob ihr langweilig wäre.
    Gegenüber vom Lift stehen neben einem geräumigen Schreibtisch, der mit Akten und Fotos bedeckt ist, zwei große Scheinwerfer. Eiserne Säulen, eine ausladende, bis zur Decke reichende Palme und eine offene Küche unterteilen die Etage in verschiedene Bereiche: Arbeiten, Wohnen und Essen.
    »Ist das toll hier!«, sage ich. Ich bin echt beeindruckt.»Das ist doch mal was anderes als eine normale Mietwohnung.«
    Steffi nickt zustimmend und lächelt.
    Und dann rauscht diese schwarzhaarige Wahnsinnsfrau auf uns zu.
    »Steffi!«, ruft sie. Und Steffi ruft: »Ruth!«
    Ruth ist sehr schlank. Sie trägt ein knielanges, elegantes schwarzes Kleid. Ihre Haare sind schnurgerade auf Kinnhöhe abgeschnitten, die Lippen knallrot geschminkt. Wow, sie könnte glatt ein Filmstar sein! Umwerfend sieht sie aus! Todschick! Der Reihe nach werden wir alle fest an Ruths Busen gedrückt und links und rechts auf die Wange geküsst. Das hätte meine Tante Lilli wahrscheinlich auch nicht anders gemacht. Auch wenn sie nicht unbedingt wie eine Filmdiva aussieht und so lecker nach Zimt duftet wie Ruth.
    Hinter Ruth tauchen zwei Kinder auf, ein etwa zehnjähriges Mädchen und ein kleiner Junge. Sie grinsen uns an. Das Mädchen ist kleiner als ich und hat genau wie Hanna dunkle Haare, die zu zwei Zöpfen geflochten sind. Das muss Nelli sein. Ihr jüngerer Bruder Paul hat helle, kinnlange Haare. Er ist ein bisschen älter, als Timmi vorhin behauptet hat. Bestimmt schon vier.
    »Schön, dass ihr da seid!«, sagt Ruth und strahlt uns aus ihren blauen Augen an. »Aber wohabt ihr Ulli gelassen?« Während ihr Steffi die

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