Chili extra hot
lächelte Macy auf eine Weise an, die sie nicht zu deuten wusste, und schob seinen Wagen in Richtung Kasse. Macy musste sich richtiggehend sputen, um mit ihm Schritt zu halten.
“Könntest du dich bitte etwas klarer ausdrücken?”, keuchte sie.
“Ich will damit ausdrücken, dass der Zeitpunkt jetzt günstig scheint, um die nächste Runde unseres kleinen Spiels einzuläuten.”
Macy erstarrte. “Ich höre wohl nicht recht!”
Über die Schulter hinweg warf ihr Leo einen belustigten Blick zu. “Wir reden doch beide über die Schnitzeljagd, nicht wahr?”
“Durchaus, aber … Die Schnitzeljagd kann nicht der Grund dafür sein, dass du bei mir einziehen willst.”
Wenn sie es genau betrachtete, fiel Macy nicht ein einziges Argument ein, das dafür sprach, Leo in ihren Loft aufzunehmen. Sie konnte die Miete für das Apartment problemlos allein aufbringen, und Leo würden ein paar Tage in einem kleinen Hotelzimmer auch nicht umbringen. Wenn da nur nicht die Furcht vor dem Alleinsein wäre! Aber es nur deswegen mit Leo Redding aufzunehmen, grenzte an Schwachsinn. Das konnte und wollte sie nicht tun. Sie legte absolut keinen Wert auf seine Gesellschaft, ganz im Gegenteil: Seine Anwesenheit im Loft würde sie von der Arbeit abhalten. Leo Redding! Auf den konnte sie gerne verzichten, als Untermieter und überhaupt – das hoffte sie wenigstens!
“Die Schnitzeljagd hat auch nichts damit zu tun”, verkündete Leo in diesem Moment und stellte sich ans Ende der kürzesten Schlange vor den Kassen.
Mit Bedacht wählte Macy die Kasse daneben. Auf diese Weise kam sie ihm nicht zu nah, befand sich aber auch nicht zu weit entfernt von ihm. “Weshalb dann?”, fragte sie starrköpfig. “Ich sehe einfach keinen Sinn darin.” Sie warf Leo einen herausfordernden Blick zu.
Der nahm seelenruhig seine Brille ab und verstaute sie in der Brusttasche. Dann sah er zu Macy hinüber. Sein Blick war ernst, durchdringend, fast hypnotisch, und Macy fühlte, wie ihr Widerstand zu bröckeln begann. Sollte sie in letzter Sekunde schwach werden? Konnte sie das vor sich selbst rechtfertigen? Sie hatte ihm so tapfer getrotzt. Jetzt hieß es nur noch ein paar Minuten durchzuhalten, bis sie an der Reihe war. Sie würde zahlen und dann, so schnell es ging, das Weite suchen.
Aber ganz so einfach war das alles nicht. Schließlich war es erst neun Tage her, dass sie auf dem Schoß dieses Mannes gesessen hatte. Angefangen hatte es mit einer Wette, für die sie ihm ein Lächeln abringen sollte. Das war ihr auch gelungen. Dann aber hatte er den Spieß herumgedreht. Er hatte sie geküsst, leidenschaftlich geküsst. Und dabei war es passiert. Irgendetwas, seine Lippen, sein Duft oder vielleicht auch seine Unverschämtheit, hatte Macys Interesse geweckt. Seitdem musste sie pausenlos an ihn denken, und deswegen fiel es ihr auch so schwer, sich jetzt zu entscheiden.
An dieser Stelle schaltete sich Leo ein. “Nenn mir bitte einen einzigen vernünftigen Grund”, sagte er, “der gegen meinen Vorschlag spricht. Ich habe nämlich fast den Verdacht, du hast Angst davor, die Wohnung mit mir zu teilen.” Damit hatte er Macy bei ihrer Ehre gepackt. So eine unverschämte Unterstellung konnte sie nicht auf sich sitzen lassen.
“Wann wird deine Wohnung bezugsfertig?”, fauchte sie.
“In zwei Wochen, vielleicht auch drei. Länger als einen Monat hast du mich mit hundertprozentiger Sicherheit nicht am Hals.”
Zwei Wochen, das sollte eigentlich kein Problem sein. Ein Monat – nun, das könnte problematischer werden, aber sie würde Anton Dampf machen. Er würde schon dafür sorgen, dass Leos Wohnung in null Komma nichts fertiggestellt wurde. Nein, besser noch, sie würde Lauren überreden, Anton zur Eile anzutreiben. Lauren hatte ihr schließlich diesen Schlamassel eingebrockt. Sie war schuld, dass Macy jetzt in der Zwickmühle steckte.
Aber wollte sie sich tatsächlich auf so eine irrsinnige Vereinbarung einlassen? Der Kerl besaß noch nicht einmal den Anstand, seinen Vorschlag wie eine Bitte zu formulieren. Sie würde ihm damit zweifellos einen riesigen Gefallen erweisen, aber er führte sich auf, als ob nur sie von diesem Arrangement profitieren würde. Anstatt sie auf Knien anzuflehen oder ihr zu schmeicheln, grinste er sie nur triumphierend an.
Sie straffte sich. “Falls ich dich, rein hypothetisch natürlich, als Untermieter nehme, dann nur unter meinen Bedingungen. Jeder lebt und zahlt für sich. Ich werde weder deine Wäsche waschen, noch
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