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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Die ganze Schattenwelt nennt sie so«, verkündete Will. »Das habe ich bei meinen Nachforschungen herausgefunden. Ich muss diesen Dolch durch etwa hundert Schattenwesen-Lokalitäten geschleppt haben, auf der Suche nach jemandem, der das Symbol wiedererkannte. Habe sogar eine Belohnung für jegliche Informationen ausgesetzt. Und schließlich ist mir der Name der Dunklen Schwestern zu Ohren gekommen.«
    »Schattenwelt?«, wiederholte Tessa verwirrt. »Ist das ein Viertel von London?«
    »Ach, nicht weiter wichtig«, entgegnete Will. »Ich rühme mich gerade meiner Ermittlerfähigkeiten und würde es vorziehen, dabei nicht unterbrochen zu werden. Wo war ich stehen geblieben?«
    »Der Dolch ...«, half Tessa aus, verstummte dann aber, als eine Stimme durch den Gang hallte, eine hohe, süßliche und unverkennbare Stimme.
    »Theresa.« Es war Mrs Darks Stimme, die wie dünne Rauchfahnen aus den Mauerritzen zu dringen schien. »Oh, Theresaaa. Wo steckst du?«
    Tessa erstarrte. »Mein Gott, sie haben uns eingeholt ...«
    Will packte sie erneut am Handgelenk und gemeinsam stürmten sie weiter, wobei das Elbenlicht in Wills anderer Hand wild tanzende Muster auf die Mauern warf. Der Gang wand sich immer tiefer in die Erde und die Steinplatten unter ihren Füßen wurden mit jedem Meter feuchter und rutschiger, während die Luft um sie herum heißer und drückender erschien. Tessa kam es so vor, als würden sie direkt in die Hölle laufen. Gleichzeitig hallten die Stimmen der Dunklen Schwestern von den Mauern. »Theresaaa! Wir werden dich nicht entkommen lassen. Du kannst dich vor uns nicht verstecken! Wir werden dich finden, Schätzchen. Das weißt du doch genau.«
    Will und Tessa hasteten um eine Ecke und blieben abrupt stehen: Der Gang endete vor zwei hohen Metalltüren. Will gab Tessas Hand frei und stemmte sich mit der Schulter gegen die Türen ... die ruckartig aufflogen, sodass Will hindurchtaumelte. Tessa folgte ihm auf dem Fuß und wirbelte herum, um die schweren Flügel hinter ihnen zu schließen, was ihr aufgrund des hohen Gewichts jedoch erst gelang, als sie sich mit dem Rücken dagegenstemmte.
    Der Raum war vollkommen dunkel und wurde lediglich von Wills glühendem Stein erhellt, der nur noch ein schwaches Glimmen ausstrahlte und sein Gesicht beleuchtete wie ein Scheinwerfer auf einer Theaterbühne. Will griff um Tessa herum, um den Riegel vorzuschieben. Der Metallschieber war sperrig und rostig und Tessa spürte Wills Anspannung, der nun dicht vor ihr stand und angestrengt an dem Riegel zog und zerrte, bis dieser endlich nachgab und die Türen fest versperrte.
    »Miss Gray?« Will lehnte sich gegen Tessa, die ihrerseits mit dem Rücken gegen die geschlossenen Türen lehnte. Sie konnte den rasenden Rhythmus seines Pulsschlags fühlen - oder war es ihr eigenes Herz, das so wild schlug? Das seltsame weiße Licht des Steins ließ die scharfen Konturen von Wills Kinnpartie hervortreten und die feinen Schweißperlen auf seinem Schlüsselbein. Auch hier waren diese eigenartigen schwarzen Zeichnungen zu erkennen - sie erstreckten sich über seine Brust hinauf zum aufgeknöpften Hemdkragen, als hätte jemand mit dicker schwarzer Tusche auf seine Haut gemalt.
    »Wo sind wir?«, wisperte sie. »Sind wir hier in Sicherheit?«
    Statt einer Antwort drückte er sich von der Wand ab und hob die rechte Hand. In dem Moment erstrahlte das Licht wieder heller und beleuchtete den Raum.
    Sie befanden sich in einer Art Zelle, allerdings von erstaunlicher Größe. Sowohl die Mauern als auch die Decke und der Boden waren mit Steinplatten versehen, die zur Raummitte hin abfielen und zu einer breiten Abflussrinne führten. Bis auf ein Fenster, das in der gegenüberliegenden Wand hoch unter der Decke eingelassen war, gab es keinen anderen Ausgang aus dem Raum - keine weiteren Fenster, keine anderen Türen. Doch nicht dieser Gedanke verschlug Tessa den Atem, sondern der Anblick, der sich ihnen bot:
    Dieser Ort war ein Schlachthaus. Lange Holztische erstreckten sich von Wand zu Wand. Und darauf lagen Leichname - menschliche, entkleidete, bleiche Leichname, mit einem tiefen, y-förmigen Einschnitt im Brustkorb. Die Köpfe der Toten baumelten über die Tischkanten und lange Frauenhaare streiften wie Besen über den Steinboden. Auf dem mittleren Tisch stapelten sich blutverschmierte Messer und Maschinenteile - Kupferzahnräder, Messinggetriebe und scharfe Metallsägen.
    Entsetzt presste Tessa sich eine Hand in den Mund, um einen Schrei zu

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