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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Ich hab sie mit der Einladung in der Hand erwischt ...«
    »Ja, der Ball«, bestätigte Tessa. »In Benedict Lightwoods Landhaus. Wo du dich mit Nate treffen wolltest.«
    »Du hast seine Nachricht gelesen?« Jessamines Kopf peitschte herum. »Weißt du denn nicht, dass es furchtbar unhöflich und unschicklich ist, die private Korrespondenz eines anderen Menschen zu lesen?« Erneut versuchte sie, sich aufzusetzen, und fiel ein weiteres Mal zurück in die Kissen. »Aber wie auch immer - er hat die Nachricht nicht unterschrieben. Du hast also keinen Beweis ...«
    »Jessamine, es hat keinen Zweck zu lügen. Ich kann es durchaus beweisen, denn ich bin zu dem Ball gegangen und habe dort mit meinem Bruder gesprochen.«
    Überrascht öffnete das Mädchen den Mund zu einem erstaunten »Oh ...«. Und auch das Kleid, das Tessa noch immer trug, schien sie erst jetzt wahrzunehmen. »Mein Ballkleid«, murmelte sie. »Du hast dich verwandelt und als mich ausgegeben?«
    Tessa nickte.
    Sofort verfinsterten sich Jessamines Augen. »Du ungeheuerliche, widerliche Kreatur!«, stieß sie hervor. »Was hast du Nate angetan? Was hast du ihm erzählt?«
    »Nate hat nicht den geringsten Zweifel daran gelassen, dass du uns im Auftrag von Mortmain bespitzelt hast«, erklärte Tessa und wünschte inständig, Sophie würde bald mit Charlotte zurückkehren. Wieso brauchten die beiden so lange? »Er hat mir klargemacht, dass du uns alle betrogen hast, jeden unserer Schritte weitergegeben hast, Mortmains Befehle ausgeführt hast ...«
    »Uns?«, kreischte Jessamine und zerrte an den Fesseln, um sich etwas aufzusetzen. »Du bist doch gar keine Schattenjägerin! Du schuldest ihnen keine Treue! Sie interessieren sich überhaupt nicht für dich, genauso wenig wie sie sich für mich interessieren. Nate ist der Einzige, dem etwas an mir liegt ...«
    »Mein Bruder«, sagte Tessa mit mühsam beherrschter Stimme, »ist ein Lügner und Mörder und zu Gefühlen überhaupt nicht fähig. Er mag dich zwar geheiratet haben, Jessamine, aber er liebt dich nicht. Dagegen haben die Nephilim sich um mich gekümmert und mich beschützt - genau wie sie sich um dich gekümmert haben. Und dennoch hast du dich in dem Moment, in dem mein Bruder mit den Fingern schnippte, wie ein Hund gegen sie gewandt. Nate wird dich sitzen lassen, falls er dich nicht vorher tötet.«
    »Du Lügnerin!«, schrie Jessamine. »Du verstehst ihn nicht. Hast nie Verständnis für ihn gehabt! Seine Seele ist edel und rein ...«
    »So rein wie stinkendes Gossenwasser«, konterte Tessa. »Ich verstehe ihn wesentlich besser als du, denn du bist von seinem Charme geblendet. Mein Bruder interessiert sich nicht im Geringsten für dich.«
    »Lüge ... das ist eine Lüge ...«
    »Ich habe es in seinen Augen gelesen. Ich habe gesehen, wie er dich angeschaut hat. «
    Jessamine keuchte empört. »Wie kannst du nur so grausam sein?«
    Tessa schüttelte den Kopf. »Du bist wirklich nicht in der Lage, es zu erkennen, habe ich recht?«, fragte sie verwundert. »Für dich ist das alles nur ein Spiel, so wie mit den Puppen in deinem Puppenhaus: Du bewegst sie hin und her, lässt sie einander küssen und heiraten. Du wolltest unbedingt einen Irdischen zum Ehemann und Nate war gut genug. Dabei siehst du nicht, welch hohen Preis dein Verrat diejenigen kostet, die sich immer um dich gekümmert haben.«
    Wütend fletschte Jessamine die Zähne - in diesem Moment besaß sie eine solch große Ähnlichkeit mit einem in die Enge getriebenen Tier, dass Tessa fast vor ihr zurückgeschreckt wäre. »Ich liebe Nate«, fauchte sie. »Und er liebt mich. Du bist diejenige, die nicht versteht, was Liebe bedeutet. ›Oh, ich kann mich gar nicht entscheiden: Nehm ich Will oder doch lieber Jem? Was soll ich nur tun?‹«, höhnte sie mit hoher, verstellter Stimme, woraufhin Tessa rot anlief. »Was spielt es denn schon für eine Rolle, ob Mortmain die britischen Nephilim vernichten will. Soll er doch - von mir aus können sie alle in der Hölle schmoren.«
    Bei diesen Worten schnappte Tessa entsetzt nach Luft. Im selben Augenblick flog hinter ihr die Tür auf und Charlotte marschierte in den Raum. Sie wirkte abgespannt und matt vor Erschöpfung und trug ein graues Kleid, das zu den dunklen Schatten unter ihren Augen passte, aber ihre Haltung war aufrecht und ihr Blick klar. Hinter ihr huschte Sophie scheinbar verängstigt ins Zimmer - und einen Moment später sah Tessa auch, warum. Den beiden folgte eine Gestalt in einer

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