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City - V3

Titel: City - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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sie nicht der öffentlichen Wohltätigkeit zur Last fielen.«
»Ich bin verzweifelt genug«, gestand Webster. »Aber mein Stolz hat mich daran gehindert, gleich
hierher zu kommen. Sie müssen wissen, ich bin abtrünnig geworden -«
»Sie meinen«, warf Taylor ein, »Sie haben die Wahrheit ausgesprochen, obwohl Sie wußten, daß Sie
damit Ihre Stellung gefährdeten. Die Geschäftswelt, hier genauso wie überall auf der Welt, kann
die Wahrheit noch nicht vertragen. Der Geschäftsmann hängt noch immer an dem alten Mythos von der
Stadt, der Verkaufstechnik und der Reklame. In künftigen Zeiten werden auch sie einsehen, daß sie
die Stadt nicht mehr brauchen, und daß echte Werte und guter Kundendienst besser sind als alle
Reklame. Ich habe mich gefragt, warum Sie das getan haben, Mr. Webster?«
»Ich hatte genug davon«, erklärte Webster. »Genug von den Menschen, die mit geschlossenen Augen
durch die Welt gehen. Genug von der alten Tradition, die man künstlich am Leben hält. Und genug
von Kings Enthusiasmus für ein Gemeinwesen, das schon lange nicht mehr existiert.«
Taylor nickte. »Webster, glauben Sie, daß Sie die Menschen ändern - umschulen - könnten?«
Webster starrte ihn an.
»Es ist mir ernst«, sagte Taylor. »Das Weltkomitee ist bereits seit Jahren dabei, Menschen
umzuschulen. Man ist dabei sehr vorsichtig vorgegangen. Die meisten haben es gar nicht gemerkt,
daß sie umgeschult wurden.
Die Umstellung von Industrie und Wirtschaft, die vor sich gegangen ist, seit das Weltkomitee als
Nachfolgerin der Vereinten Nationen ins Leben gerufen wurde, ist auf die Gesamtheit der Menschen
nicht ohne Einfluß geblieben. Die praktische Anwendung der Atomkraft hat Hunderttausende um
Arbeit und Brot gebracht. Sie mußten für neue Aufgaben umerzogen werden. Teilweise kamen sie in
Atomwerken unter, und teilweise hat man sie an anderen Arbeitsplätzen eingesetzt. Die Entwicklung
der Tankfarmen hat die alten Farmer überflüssig werden lassen. Diese stellen unser größtes
Problem dar, da sie außer ihrer Erfahrung im Ackerbau und im Umgang mit Tieren keinerlei
Fachkenntnisse besitzen. Die meisten hatten auch keine Lust, sich darüber hinaus weitere
Kenntnisse anzueignen. Sie haben es sehr übel aufgenommen, daß sie ihrer Existenz auf dem
ererbten Stück Land beraubt wurden. Da es sich dabei um unverbildete, natürliche Menschen
handelt, ist jede psychologische Beeinflussung ungleich schwieriger, als bei anderen
Gesellschaftsklassen.«
»Viele davon«, ergänzte Webster, »haben noch keine neue Existenzgrundlage gefunden. Mehr als
hundert von ihnen haben sich als Schwarzsiedler in den Häusern da draußen eingenistet, wo sie von
der Hand in den Mund leben. Manchmal schießen sie einige Kaninchen oder ein paar Eichhörnchen,
gehen fischen, pflücken wildes Obst und pflanzen Gemüse. Manchmal sind sie auch in kleine
Diebstähle verwickelt, oder sie betteln auf der Straße.«
»Kennen Sie diese Leute?« fragte Taylor.
»Einige«, entgegnete Webster. »Einer davon bringt mir ab und zu Kaninchen oder Eichhörnchen, um
mich für die erbettelte Munition zu entschädigen.«
»Die würden sich wohl gegen eine Umschulung sträuben?«
»Sogar sehr heftig«, sagte Webster.
»Kennen Sie einen Farmer namens Ole Johnson? Hängt er noch immer an seiner Farm?«
Webster nickte.
»Wenn Sie nun versuchten, ihn umzuschulen?«
»Dann würde er mich mit Hunden von seiner Farm hetzen«, erwiderte Webster.
»Männer wie Ole Johnson und die anderen Siedler sind gegenwärtig unser größtes Problem«, erklärte
Taylor. »Der Rest der Menschen hat sich schon so ziemlich angepaßt Manche trauern zwar der
Vergangenheit noch immer nach, aber das ist nicht viel mehr als Effekthascherei. In Wirklichkeit
will keiner von ihnen zu seinem alten Leben zurückkehren. Vor Jahren, als die Industrie in den
Besitz der Atomkraft kam, stand des Weltkomitee vor einer schwerwiegenden Entscheidung. Sollten
die Umstellungen, die einen ungeheuren Fortschritt für die Welt bedeuteten, langsam vorgenommen
werden, um der Menschheit Gelegenheit zu geben, sich selbst anzupassen? Oder sollte man die
Entwicklung so schnell wie möglich vorantreiben und es dem Komitee überlassen, die Menschen bei
der Umstellung zu unterstützen? Man entschied sich für eine rasche Entwicklung. Der Fortschritt
sollte nicht gehemmt werden, gleichgültig, wie sich dieses Vorgehen auf die Menschen auswirken
würde. Es hat sich gezeigt, daß man die richtige

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