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Clementines verrückte Woche

Clementines verrückte Woche

Titel: Clementines verrückte Woche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Pennypacker
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deshalb.
    Margret pustete ein wenig unsichtbaren Staub von der Statue und stellte sie sorgfältig zurück. Sie schob eine riesige Plakette von einem Buchstabierwettbewerb unten im Regal zur Seite und zog ein kleines blaues Buch hervor.
     
    Ich streckte die Hand danach aus, aber sie riss es weg. »Bazillen«, sagte sie und starrte meine Hände an. Dann setzte sie sich auf die Couch und fing an zu lesen.
    »Es ist schön, Margret in der Klasse zu haben, weil sie alles so gut organisiert hat.« – »Ich finde es schön, Margret in der Klasse zu haben, weil sie immer so gut aufräumt.« – »Margret ist ein ungeheuer ordentliches Mädchen.«
    Ich setzte mich neben sie und schaute ihr über die Schulter, weil ich sehen wollte, ob sie alle diese Komplimente erfand. Aber ich konnte es mit eigenen Augen sehen – die Seite war voll von solchem Kram.
     

     
    Es ist gut, Margret in der Klasse zu haben, weil ihre Haare so glänzen, dass ich mich fast darin spiegeln kann! , meinte Alexis. Ich sitze gern neben Margret, weil ihr Kram nie auf meiner Tischhälfte landet , fand Jamaal. Und darunter hatte Kyle geschrieben: Margret ist sehr hillfsbereit . Jeden Tag sagt sie mir, was ich falsch mache .
    Margret tippte auf die Seite. »Ich habe ihm gesagt, dass er ›hilfsbereit‹ falsch geschrieben hat.«
    »Mann«, sagte ich. »Das ist echt ein tolles Freundschaftsbuch.«
    Jetzt wurde ich nervös. Obwohl ich mich mit allen in der Klasse gut verstand, würde niemand so etwas über mich schreiben, das war klar. »Was haben sie sonst noch so geschrieben?«, fragte ich. »Auch was darüber, dass du eine gute Zeichnerin bist oder gut in Mathe?«
    »Einfach noch mehr nette Komplimente«, sagte Margret und sprang plötzlich auf. »Seite um Seite. Wir sollten es jetzt lieber zurückstellen.«
    Margret ging hinüber zum Regal und klappte das Freundschaftsbuch zu. Aber statt es zurückzulegen, starrte sie es an, schnappte nach Luft und lief rot an. Wenn sie ihre Augen nicht zu Schlitzen zusammengekniffen hätte, hätte ich bestimmt gesehen, wie sie hervorquollen. Sie sah aus wie eine Person auf einer Witzzeichnung, so eine Person, die jeden Moment explodiert.
    » Dieser … dieser … dieser … OHHH !!! «, stammelte sie. Dann stürzte sie aus dem Wohnzimmer und über den Gang und trat Mitchells Tür auf. Ich lief hinterher.
    »Fass hier ja nichts an!«, mahnte sie mich. »Hier wimmelt es nur so von Bazillen!«
    Mitchell lag auf seinem Bett und sagte hinter dem Sportteil der Zeitung Hallo zu uns. Margret lief zu ihm und hielt ihm das Freundschaftsbuch vor die Nase, und dabei zitterte sie am ganzen Körper.
    Endlich sah ich, was sie so wütend machte. Irgendwer hatte vorn auf dem Buch mit weißem Klebeband das R und das U in FREUNDSCHAFTSBUCH überklebt und darübergeschrieben.
    Jetzt stand dort, über Margrets lächelndem Schulfoto: MARGRETS FEINDSCHAFTSBUCH .
    Mitchell setzte eine Unschuldsmiene auf und legte die Hände auf die Brust, als breche es ihm das Herz, dass sie ihm eine solche Schandtat zutraute. Aber ich konnte sehen, dass er seinem Mund befahl, nicht zu lachen, und ich sah, wie sein Mund sich wehrte.
     

     
    »Wie kommst du auf die Idee, dass ich das war?«, fragte er, als er den Kampf mit seinem Mund gewonnen hatte.
    Margret zeigte auf den Baseballschläger, der unter Mitchells Kissen herausragte. Der Griff war mit Klebeband umwickelt, das früher einmal weiß gewesen war.
    »Ach ja«, sagte er. »Ich hätte Moms Nagellack oder so was nehmen sollen.«
    Margret stürzte hinaus, ohne ein Wort zu sagen, und stampfte zurück in ihr eigenes Zimmer. Ihre Katze, Mascara, sprang vom Kissen hoch und verkroch sich unter dem Bett, denn Katzen wissen, wenn jemand in M-I-E-S-E-R, mieser , Laune ist. Mascara und ich warteten, während Margret sich genau in die Mitte ihres Teppichs setzte und alle Fransen glatt strich, das tut sie nämlich immer, um sich zu beruhigen.
    »Der ist so ein Kindskopf«, fauchte sie nach einer Weile.
    »Der Einband ist doch nicht wichtig, Margret«, versuchte ich ihr zuzureden. »Komm, gib es her. Ich mache das Klebeband ab.«
    Margret presste das Freundschaftsbuch an ihre Brust.
    Ich hätte fast darauf hingewiesen, dass es von Bazillen nur so wimmeln musste, weil Mitchell es angefasst hatte, aber das tat ich nicht, weil ich fand, dass Margret für einen Tag historisch genug gewesen war. Es war aber auch egal, weil sie es gerade selbst gemerkt hatte.
    » Aaaauuuuurrrrgg ! «, schrie Margret. Sie ließ das Buch

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