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Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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trat dagegen. Das Holz splitterte unter ihrem wuchtigen Tritt, und die Tür schwang auf. King schlüpfte hinein. Waffe erhoben. Auf alles gefasst.
    Außer auf das, was er vorfand.
    Im Zimmer standen zwei King-Size-Betten. Auf jedem lag eine blutige Leiche.
    King sprang vor und drehte die erste um. Schon seit Tagen tot. Aber der Mann war nicht sein Vater. Und die andere Leiche nicht die seiner Mutter. Es handelte sich um zwei Männer, beide bewaffnet. Beide in den Kopf geschossen. King dachte daran, dass seine Mutter behauptet hatte, einmal auf einen Mann geschossen zu haben, der hinter ihnen her war. Die Geschichte wirkte immer überzeugender.
    Aber vielleicht waren diese beiden Männer nicht allein gewesen. King machte sich keine großen Hoffnungen. Seine Eltern konnten jetzt schon tot sein oder im Sterben liegen, im besten Fall waren sie auf der Flucht.
    King und Queen durchsuchten die Leichen nach Hinweisen. Knight nahm sich das Badezimmer vor. Während Queen die Taschen des einen Toten durchwühlte, entdeckte sie eine Halskette unter dem Bett. Sie griff danach und musterte sie – ein Silberkettchen mit Kreuz. Ein einfaches Kreuz mit einem schwarzen Stein in der Mitte.
    King sah es in ihrer Hand baumeln und griff überrascht danach.
    Sie gab es ihm. »Kennst du es?«
    »Ja«, sagte King. »Es gehörte Julie.«
    Während er die Halskette betrachtete, blitzten Bilder von seiner Schwester vor seinem geistigen Auge auf. Es war ein Geschenk ihres Vaters gewesen. Nach Julies tödlichem Flugzeugabsturz hatte seine Mutter die Kette getragen. Jeden Tag. Er hatte nie erlebt, dass sie sie abnahm. Aber hier war sie.
    King öffnete den Verschluss, legte sich die Kette um den Hals und schob sie unter sein T-Shirt. Zu Queen sagte er: »Wir müssen es melden.«
    Sie nickte, schaltete ihr Handy ein und ging hinaus.
    »King«, rief Knight aus dem Bad. »Das musst du dir ansehen.«
    Das Badezimmer wirkte ganz normal, bis Knight zur Seite trat und auf das Waschbecken zeigte. Ein Brett lag als improvisierte Arbeitsplatte quer darüber. Darauf sah King mehrere kleine elektronische Bauteile, Spulen mit unglaublich dünnen Drähten, winzige Mikrochips und ein Vergrößerungsglas, dazu ein Lötkolben und Kapseln in Pillengröße. Knight pickte eines der vervollständigten Geräte auf und gab es King.
    Eine Mischung aus Verwirrung, Zorn und Trauer erfüllte King, während er den winzigen Peilsender betrachtete, ein Ebenbild dessen, den er in Israel in der Tasche seiner Cargohose versteckt gefunden hatte. Er erinnerte sich an die feste Umarmung seiner Mutter beim Abschied. Ihre Hand, die unauffällig an seiner Seite herabsank, bevor sie sich trennten.
    Seine Mutter hatte ihn verwanzt.
    Ihn verraten .
    »Was denkst du?«, fragte Knight.
    Es fiel King schwer, es zuzugeben, doch die Tatsachen sprachen für sich. »Meine Eltern sind immer noch russische Spione, und sie hätten beinahe dafür gesorgt, dass wir getötet werden.«
    Seine Gedanken wirbelten, die Rädchen drehten sich. Etwas war ihm entgangen und gab in seinem Hinterkopf keine Ruhe. Da war noch eine weitere unbeantwortete Frage. Dann fiel es ihm ein. Er drehte sich zu Knight um und fragte: »Was ist aus Ridley geworden?«
    EPILOG
    Irgendwo
    Die drei Meter im Quadrat messende Zelle war kahl, bis auf einen einzigen Stuhl mit einem Gefangenen darin und demjenigen, der ihn verhörte. Der Mann auf dem Stuhl war geknebelt – die Kiefer weit gespreizt von einem hineingestopften roten Ball. Brust und Hüfte waren an den Stuhl gebunden. Ihm Arme und Beine zu fesseln war überflüssig, denn er besaß keine.
    Der Mann, der die Befragung durchführte, umkreiste ihn gemächlich. »Sie können das hier beenden, wann immer Sie wollen.«
    Die Antwort des Mannes klang durch den Knebel gedämpft und verzerrt, aber im Tonfall eindeutig trotzig. Der Verhörende lachte in sich hinein und stieß einen Finger in die offene Wunde, wo die Schulter des Mannes hätte sein sollen.
    Der Mann stöhnte in schrecklicher Qual auf, während der Verhörende seine Finger immer tiefer ins Fleisch bohrte, bis er die Rippen des Mannes erreichte.
    »Wann immer Sie wollen, dass es aufhört …« Ein saugendes Plopp ertönte, als der Finger ruckartig aus dem Fleisch gezogen wurde.
    Der Mann stöhnte wieder.
    »Sie fragen sich wahrscheinlich, wie das möglich ist.«
    Der Mann antwortete nur mit mühsamen Atemzügen.
    »Die Hydra braucht Wasser, um sich zu regenerieren, wozu an einem schwülen Tag schon die Luftfeuchtigkeit

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