Collection Baccara 0278
war ein Vergnügen, mit dir zu arbeiten.“
Ein Vergnügen. Ja, das war es gewesen. „Es war ein tolles Projekt“, brachte sie mühsam hervor.
„Ich habe viel gelernt.“
„Was zum Beispiel?“
„Das werde ich dir sagen, wenn alles vorbei ist. Es wird noch eine offizielle Manöverkritik geben.“
Okay, das bedeutete zumindest noch ein weiteres Treffen. Ob offiziell oder nicht.
Unter Einbeziehung aller ihrer Kräfte hörte sie auf die Stimme der Vernunft und stand auf, statt auf die Stimme des Herzens zu hören, die schrie: Küss ihn, küss ihn, küss ihn.
„Wir sehen uns am Montag.“
Bevor er noch etwas sagen konnte, war sie schon aus der Tür. Die Tränen traten ihr in die Augen, und sie schluchzte leise auf.
Der dröhnende Bass aus der Beschallungsanlage brachte den Boden von Paiges Büro, das sich direkt über dem Veranstaltungssaal befand, buchstäblich zum Beben. Durch die offenen Türen des Wintergartens konnte sie die vertrauten Geräusche einer Feier hören: Musik, Lachen, Stimmengewirr und das Klirren von Gläsern.
Eigentlich sollte sie dabei sein. Sie müsste die Küche checken, die Kellner kontrollieren, mögliche Probleme lösen.
Stattdessen war sie geflohen. Sie hatte den Kontakt mit Matt auf das Notwendigste beschränkt und einViertel der Zeit in ihrem Büro wegen irgendwelcher angeblich sehr dringenden Angelegenheiten verbracht.
Sie erstarrte, als die Tür geöffnet wurde, trat aber nicht aus dem sonnigen Raum heraus, um zu sehen, wer gekommen war.
Sie wartete, hoffte wider alle Vernunft, Matts tiefe Baritonstimme zu hören. Suchte er sie vielleicht? Um endlich zuzugeben, dass er …
„Paige?“
Walker.
Wie konnte sie bloß so naiv sein? Matt Camberlane, Firmenchef und Womanizer, tanzte in diesem Moment wahrscheinlich mit dieser Tessa Carpenter aus seiner Marketingabteilung, lachte über ihre unheimliche Ähnlichkeit mit Shania Twain und wirbelte seinen Frank-Sinatra-Filzhut.
„Paige? Bist du hier?“
„Im Wintergarten, Walker.“
Einen Moment später stand Walker in der Tür. „Warum bist du nicht unten?“
Paige antwortete mit einer Gegenfrage. „Warum bist du nicht verkleidet?“
„Bist du doch auch nicht.“ Er blickte auf ihr schlichtes, schwarzes Cocktailkleid.
„Ich arbeite.“
„Ich auch.“
Sie zog die Augenbrauen hoch. „Und was machst du?“
„Ich passe auf meine kleine Cousine auf.“ Ein schalkhaftes Lächeln blitzte in seinen Augen.
„Das ist nicht nötig, Walker. Matt hat sich wie ein Gentleman verhalten.“ Leider. „Zwischen uns ist nichts.“
„Das würde ich nicht sagen.“
Paige verschränkte die Arme und drehte sich zum Fenster. „Du täuschst dich. Er ist ein guter Freund geworden, das ist alles.“
„Wie gut?“
„Bitte. Er hat mich nicht angerührt. Er war … wunderbar. Wir waren ein Superteam. Haben fantastisch zusammengearbeitet, er hat mich zum Lachen gebracht, mir Ratschläge gegeben, mir zugehört und mit mir gesprochen und … oh.“ Da waren schon wieder die Tränen. Sie blickte zu ihrem Cousin auf und sprach die Worte schließlich aus. „Ich bin total in ihn verliebt.“
Walker legte den Arm um sie. „Das habe ich gesehen.“
Paige schüttelte den Kopf. „Na toll. War es so offensichtlich?“
„Ehrlich gesagt, habe ich auch gesehen, dass er in dich verliebt ist. Walker grinste sie an.“
Freudige Erregung breitete sich in Paige aus, doch sie verdrängte das Gefühl, bevor es ihr Herz erreichen konnte. „Du verwechselst Freundschaft und Zuneigung mit Liebe.“
„Ich glaube nicht.“ Er drückte sie zärtlich. „Ich kenne Matty seit vielen Jahren. Und ich habe ihn noch nie so erlebt.“
Paige blickte zu Walker auf. „Wie?“
„Gezähmt.“
Gezähmt?
„Komm zu der Party. Du wirst von allen – ganz besonders von einem – vermisst.“
Paige musterte ihren Cousin. Hatte er vielleicht recht?
Matt stand neben der Bühne und hielt sich an seinem Drink fest, der schon lange nicht mehr schmeckte. Er tat, als würde er die Leiterin seiner Personalabteilung beobachten, die als Aretha Franklin verkleidet „Respect“ schmetterte. Doch eigentlich hatte er den Eingang im Blick und hoffte sehnlichst auf die Rückkehr der wunderschönen Frau in dem eng anliegenden schwarzen Kleid, die vor ein paar Minuten gegangen war.
Plötzlich stand Walker hinter ihm. Matt wollte gerade einen Scherz darüber machen, dass er seinem Erbe alle Ehre machte und sich wieder einmal wie ein Indianer herangeschlichen hatte, als
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