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Collection Baccara Band 332

Collection Baccara Band 332

Titel: Collection Baccara Band 332 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Kery , Anne Marie Winston , Kathie Denosky
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stärker, als sie den Lake Michigan durch die Bäume schimmern sah.
    „Ist hier nicht irgendwo die Silver Dune Bay?“, erkundigte sie sich bei Eric Reyes und winkte zugleich der Immobilienmaklerin, die ihnen gerade das Bürogebäude gezeigt hatte, zum Abschied zu.
    „Ja. Was hältst du davon, wenn wir schwimmen gehen?“ Eric betrachtete Mari ein wenig besorgt. „Bei dieser Hitze täte das vielleicht ganz gut.“ Sein Blick wurde forschender. „Mari? Ist alles in Ordnung? Du bist so blass.“
    Mari strich sich eine feuchte Haarsträhne aus der Stirn und lehnte sich an die Hauswand, bis die Übelkeit, die sie plötzlich überfallen hatte, wieder verschwunden war.
    „Vermutlich habe ich mich bei meinem Sitznachbarn im Flugzeug angesteckt. Der hat den ganzen Flug über ununterbrochen gehustet.“
    Eric betrachtete sie aus schmalen Augen. Er war Arzt, und zwar ein sehr guter, soviel Mari wusste.
    „Kein Grund zur Beunruhigung“, versicherte sie ihm. „Es ist gleich wieder vorbei. Vermutlich ist die Hitze mit daran schuld.“
    Mari löste sich von der Wand. Im Moment hatte sie keine Zeit, krank zu sein. Sie wollte ihre Mission möglichst schnell abschließen, und ihre unerwartete Begegnung mit Marc Kavanaugh vor fünf Wochen hatte diesem Wunsch noch sehr viel mehr Nachdruck verliehen.
    Sie zwang sich zu einem Lächeln, als sie mit Eric zu seinem Wagen ging.
    „Bist du damals eigentlich auch von der Klippe gesprungen wie die anderen?“, wollte sie von ihrem alten Jugendfreund wissen. „Dazu gehört sicher eine Portion Mut.“
    Sie sah wieder ihre damals beste Freundin Colleen Kavanaugh mit ihren wehenden blonden Haaren vor sich. Die Furchtlosigkeit der Geschwister Kavanaugh hatte sie immer schon bewundert, diese selbstbewusste, aber sympathische Schönheit, die Offenheit und Fröhlichkeit, ihre Liebe zum Wagnis, das Temperament und vor allem die Loyalität gegenüber den Menschen, die sie liebten.
    „Es geht siebzehn Meter in die Tiefe“, erwiderte Eric jetzt, als er neben ihr im Wagen Platz genommen und die Klimaanlage auf die höchste Stufe geschaltet hatte. „Klar bin ich auch gesprungen.“
    Mari selbst hatte nur einmal den Mut zu diesem Sprung aufgebracht. Noch immer erinnerte sie sich daran, wie Marc sie damals angesehen hatte, den Mund zu diesem aufregenden kleinen Lächeln verzogen, das so unerhört sexy war.
    Denk nicht so viel, Mari, spring.
    Und sie war gesprungen. Es war in dem Sommer gewesen, in dem ihre Eltern ums Leben gekommen waren.
    Vor fünf Wochen in Chicago hatte sie sich ähnlich leichtsinnig verhalten. Dabei konnte sie sich mit ihren dreiunddreißig Jahren wohl kaum auf jugendliche Schwärmerei und Unbekümmertheit berufen. Ihr Magen verkrampfte sich, als sie daran dachte, wie Marc sie angesehen hatte, als er zu ihr gekommen war. Und sie hörte wieder seine Stimme, rau vor Lust und Begehren.
    Darauf habe ich fünfzehn Jahre gewartet, Mari.
    Sie schloss die Augen in der Erinnerung an dieses aufregende, wunderbare Zusammensein mit Marc. Als sie jetzt die Augen wieder aufschlug, stellte sie fest, dass Eric auf etwas zu warten schien.
    „Willst du es besonders spannend machen? Oder was ist?“, fragte er, als er den Wagen auf die Straße lenkte.
    „Wie meinst du das?“, fragte sie vorsichtig.
    Ein verwunderter Blick traf sie. „Ich will nur wissen, wie dir das Anwesen gefallen hat.“
    „Oh!“ Mari lachte erleichtert auf. Eine Sekunde lang hatte sie schon befürchtet, er hätte ihre Gedanken gelesen. „Ausgesprochen gut“, erwiderte sie dann. „Es ist schön ruhig gelegen gleich am See und beim Wald, und wir haben genug Platz, damit das Familienzentrum bei Bedarf wachsen kann. Vielen, vielen Dank für deine Vorarbeit, Eric. Du und Natalie, ihr habt viel mehr getan, als ich erwartet hatte.“
    „So viel war das auch wieder nicht.“
    „Die meisten Leute halten mich sowieso für total verrückt: eine Cellistin, die ein Zentrum für Opfer von Drogen- und Alkoholmissbrauch gründet.“
    Eric hob die Augenbrauen. „Wie gut, dass die Reyes nicht die meisten Leute sind“, meinte er trocken.
    Mari lächelte. Natürlich hatte er recht.
    Fünfzehn Jahre war es jetzt her, dass Derry Kavanaugh, Marcs Vater, sich betrunken ans Steuer gesetzt hatte. In dieser Nacht hatte er einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem er selbst, Maris Eltern und Erics Mutter ums Leben gekommen waren. Natalie, Erics Schwester, hatte dabei schwere körperliche und seelische Schäden davongetragen.
    Deshalb war

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