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Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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die Armada von Schiffen, die um die Pyramide kreiste. Wissenschaftler, Katzen und kleine Kinder, das waren die neugierigsten Wesen, die er kannte. Alle drei konnten mit ihrem Spieltrieb die schönsten Katastrophen anrichten. »Was ist geschehen?«
    »Sir, Doktor Vronz war der Meinung, er wüsste, was zu tun ist, um den Block abzuschalten, aber …« Unken klang panisch.
    »Sagen Sie nicht Selbstzerstörung. Das gibt es nur in schlechten Filmen«, mahnte Isen eindringlich und lief zu seinem Shuttle. »Wir hatten eine Abmachung, Professor.«
    »Danach sieht es nicht aus«, antwortete er. »Hier unten tut sich was, und …« Seine Stimme ging in Interferenzen unter. Eine Störquelle schien erwacht.
    Die Pyramide bebte heftig, dann klappte keinen Steinwurf von Isen entfernt die Abdeckung einer Röhre nach oben und zertrümmerte dabei ein Dingi. Heraus schoss ein Zylinder von zwanzig Metern Durchmesser, der ein dickes Kabel hinter sich herzog.
    Isen wurde vom Rütteln zu Boden geworfen. »Unken? Unken, was geht da vor?«
    Nichts, außer Rauschen. Die Funkfrequenzen blieben alle blockiert.
    Er verfolgte den Flug des Zylinders und erhob sich.
    Das Objekt jagte höher und höher, zog das Kabel hinter sich her.
    »Hört mich jemand?« Isen ging weiter auf sein intaktes Shuttle zu, ohne den Blick abzuwenden. »Irgendwer?«
    Inzwischen war der Zylinder nicht mehr mit bloßem Auge zu erkennen. Lediglich das Kabel wies dem Auge eine ungefähre Richtung.
    Er hatte nicht die leiseste Vorstellung, was gleich geschehen würde oder sollte. Isen konnte aber nicht ins Shuttle steigen, ohne zu erfahren, was dieser Zylinder auslöste. Er blieb auf der Leiter stehen und musste suchend nach oben schauen.
    Plötzlich blitzte es hoch über ihm, dann entstand exakt zwischen den beiden Planeten des Systems ein heller Punkt, aus dem eine Kugel und dann eine große Blase wurde. Von der Pyramide aus betrachtet schien ein dritter Planet zu entstehen, der aus purem Licht bestand.
    Das Kabel hatte offenbar seine Spannung verloren. Es kringelte sich leicht und trieb dahin.
    »Unken, verfluchte Scheiße!«, schrie Isen gegen die Interferenzen an. »Was haben Sie und Ihre dämlichen Freunde angestellt? Wie kann man einen IQ von über 170 haben und das anrichten?«
    Die Kugel färbte sich ein, verlor das Leuchten und wurde grau.
    Sehr grau.
    Ein bekanntes Grau.
    Isen fühlte sich an das Interim erinnert.
    Um die Blase sonderte sich eine Gloriole ab und dehnte sich mit jedem Blinzeln mehr und mehr aus. Blitze zuckten aus dem Gebilde, trafen die Planeten, stachen in die Sonne – und verbanden sich mit dem Gestirn, das daraufhin weniger stark leuchtete.
    Isen machte große Augen. Zapfte das Gebilde die Sonne an?
    »… mich hören, Sir?«, drang Unkens Stimme zu ihm durch.
    »Ja, sch… schön, Sie zu hören, Professor«, antwortete er beherrscht. »Hier flog eben ein Zylinder hinaus, der sich in eine … Sonne … ich weiß es nicht!«
    »Es könnte ein Sprungtor sein, Sir«, rief Unken. »Wir kommen hoch. Bleiben Sie, wo Sie sind.«
    »Sprungtor?«
    »Eine Art TransMatt-Dauerportal, ununterbrochen geöffnet, das seine Kraft aus der benachbarten Sonne saugt. Die Initialzündung geschah durch den Energieblock der Pyramide. Lange wird die Sonne das nicht mitmachen, fürchte ich. Sie kann schon bald kollabieren«, sagte der Professor. »Jedenfalls ist das meine Theorie. Leider wollte mir Vronz nicht folgen.«
    Isen starrte zu der Blase. »Unken, sofort zu mir!«
    Der Professor erschien bald neben ihm und schaute gebannt in den Himmel über ihnen. »Das ist … wunderschön!«, stammelte er.
    »Was ist das?«, fragte Isen schneidend.
    »Ein Sprungtor. Ein Dauerzugang ins Interim.«
    »Und … das Graue?«
    »Interim-Schleim. Er dringt zu uns.« Unken fand es spannend. Isen dagegen überlegte, was er gegen seine aufsteigende Furcht tun konnte. »Sehen Sie, wie das Portal die Kraft aus der Sonne zieht?«
    »Das sehe ich. Wie lange wird sie das mitmachen?«
    »Nicht sehr lange. Sie wird kollabieren und sich in ein schwarzes Loch verwandeln.« Er packte Isens Oberarm. »Ich habe gerade die neusten Daten von unserem Schiff erhalten. Die Abstrahlung des Tors wirkt sich bereits aus. Es wurde ein Kraftfeld gemessen, das die beiden Planeten der Umgebung strukturell angreift, Sir. Sie drohen zu zerbrechen!«
    Ein zweiter Blitz flammte auf und zwang Isen dazu, die Augen zu schließen. Als er nach der Blase sah und hoffte, dass sie verschwunden war, wurde er enttäuscht:

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