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Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer

Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer

Titel: Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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tanzte ein wenig, trank noch weniger. Für solche Empfänge hatte er gar nichts übrig und wäre ‚nicht gekommen, hätte es Weyburn nicht befohlen. Der Direktor tat so etwas nicht ohne triftigen Grund. Trotz der Langeweile paßte Scott haarscharf auf.
    Justine kam ihm entgegen, als gerade ein Mädchen mit einem Glas in jeder Hand herankam. Sie stießen zusammen. Justine vergoß seinen eigenen Drink. Lachend nahm er .dem Mädchen ein Glas ab. »Meine Liebe, beide brauchen Sie nicht«, meinte er dazu.
    »Aber...« Sie sah Scott an. »Ich wollte... Ah, ist ja egal.«
    »Jetzt hab ich ihr den Abend verdorben". Justine hob das Glas zu einem schweigenden Toast an ihren entschwindenden Rücken. »Sie wollte sich mit dir unterhalten, und ich habe ihr nun das Vergnügen ruiniert. Ach, macht nichts. Sie wird wiederkommen.« Er nippte erst an seinem Glas und trank es sofort leer. Scott meinte, er habe schon eine Spur zuviel getrunken.
    Aber Justine schüttelte den Kopf. »Nein, Barry. In meinem Job gewöhnt man sich daran. Es sieht so aus, als trinke man ständig, doch das ist nur Mache. In Wirklichkeit ist das der dritte Drink des Abends. Den ersten hatte ich mit dir, den zweiten mit dem Gesandten, und das ist der dritte. Alle übrigen stellte ich nur angenippt weg.« Er schaute sich kritisch in der Halle um. »Barry, wird dir das nicht zuviel? Verdammt, du ahnst ja gar nicht, wie sehr ich dich beneide. Wäre es anders gewesen...« Er zuckte die Achseln. »Na, ja. Manche kommen gilt durch die Tests, andere nicht. Ich gehörte eben nicht zu den Glücklichen.«
    »Du wurdest aber anderweitig entschädigt«, wandte Barry ein.
    »Meine Familie? Da hast du recht. Nur manchmal... Ich weiß nicht, was plötzlich mit mir los ist. Vergiß es.«
    »Vielleicht solltest du nach Hause gehen.«
    »Die Party verlassen? Teufel, warum auch nicht? Barry, dann also auf Wiedersehen.«
    Es ging schon auf den Morgen zu. Justine stand auf den Stufen und machte ein düsteres Gesicht. Dann ging er auf ein wartendes Taxi zu.
    »Nach Hause«, sagte er und gab die Adresse. Sein Haus lag am Stadtrand und stammte aus der alten Zeit, als man noch Behaglichkeit und Schutz suchte. Als das Taxi anhielt, warf er dem Fahrer Geld zu und ging zur Tür. Das Identifikationsschild prüfte sein Keimmuster nach, und als es für richtig befunden wurde, glitt es zur Seite.
    Innen führte eine breite Treppe aus der Halle in den Oberstock. Weiche Teppiche bedeckten den Boden und auf Sockeln standen zarte, hübsche und kostbare Gegenstände wie Vasen, Statuetten, Schalen und andere Dinge, die auf mehr als hundert Welten mit Liebe gesammelt worden waren. Eine wertvolle Keramik, die einer uralten Dynastie entstammte, stand da im weichen Licht. Er nahm sie, ließ sie absichtlich fallen und zertrat das, was ein Künstler vor vielen Jahrhunderten liebevoll geschaffen hatte.
    »Carl!« ließ sich von oben eine kultivierte weibliche Stimme vernehmen. »Carl, bist du's?«
    Er überhörte die Frage, querte die Halle zu einer Tür, die tief in die Wand eingelassen war. Er betrat einen großen Raum, dessen Wände mit Bücherregalen bestanden waren oder voll Trophäen hingen. Ausgestopfte und montierte Tierköpfe starrten ihn mit Glasaugen an. Es waren Tiere mit Hörnern, Fühlern und Stacheln, und die klaffenden Kiefer eines riesigen Insekts drohten voll ohnmächtiger Wut. Ein Seetier bereitete seine hakenbewehrten Greifarme über die Decke. All diese Tiere und die Waffen an den Wänden waren Erbstücke von seinen sportlichen Vorfahren. Es gab Gewehre, Flinten und Laserpistolen, Diones, Musketen, Pfeil und Bogen, Schwerter, Speere und viele andere Dinge aus scharf geschliffenem oder zugespitztem Metall.
    Justine berührte den einen oder anderen Gegenstand, strich zärtlich über eine schimmernde Fläche und schien mit seinen Gedanken weit weg zu sein. Da rief die Stimme von oben wieder, und nun kam er zu einem Entschluß. Er wählte eine Machete aus stumpfem Metall und schwang probeweise die schwere Waffe. Dann rannte er die Treppe hinauf.
     
    *
     
    Jud Harbin legte den Bericht weg und starrte trübsinnig vor sich hin. Sein Gesicht sah verhärmt und zerklüftet aus, eine Maske, hinter welcher der Supremo der Terranischen Militärmacht seine Gedanken versteckte. Aber das hier hatte ihn ungeheuer hart getroffen.
    »Justine«, murmelte er. »Das ist doch unmöglich!«
    »Es ist wahr.« Weyburn kannte die Schattenseiten des Lebens gut genug, um Abstand zu den Dingen zu wahren. »Seine

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