Commissario Montalbano 04 - Die Stimme der Violine
tonloser Stimme:
»Wenn wir eher im Auto nachgeschaut hätten …«
Già. Wenn sie den Twingo schon am Tag nach der Entdeckung der Leiche inspiziert hätten, wären die Ermittlungen gleich in die richtige Richtung gegangen, Maurizio Di Blasi würde noch leben und der wahre Mörder wäre hinter Gittern. Wenn -
Von Anfang an hatte es eine Verwechslung, eine Vertauschung nach der anderen gegeben. Maurizio war für einen Mörder, der Schuh für eine Waffe gehalten worden, eine Geige war mit einer anderen Geige und diese mit einer dritten vertauscht worden, Serravalle hatte sich als Spina ausgeben wollen - Nach der Brücke hielt er an, stieg aber nicht aus. In Annas Haus war Licht, er spürte, dass sie ihn erwartete. Er steckte sich eine Zigarette an, aber als er sie halb geraucht hatte, warf er sie aus dem Fenster, ließ den Motor an und fuhr los.
Es musste ja wirklich nicht sein, der Liste noch einen Tausch hinzuzufügen.
Er ging ins Haus, zog die Klamotten aus, die ihn zum Zwerg Bagonghi machten, öffnete den Kühlschrank, nahm ein Dutzend Oliven heraus und schnitt sich eine Scheibe caciocavallo ab.
Er setzte sich in die Veranda. Die Nacht war hell, die Wellen brachen sich träge. Er wollte keine Zeit mehr verlieren.
Er stand auf und ging zum Telefon.
»Livia? Ich bin's. Ich liebe dich.«
»Was ist passiert?«, fragte Livia alarmiert.
Während der ganzen Zeit, die sie nun zusammen waren, hatte Montalbano ihr nur in schwierigen, sogar gefährlichen Augenblicken gesagt, er liebe sie.
»Nichts. Morgen früh habe ich zu tun, ich muss dem Questore einen langen Bericht schreiben. Wenn nichts dazwischenkommt, fliege ich nachmittags und komme zu dir.«
»Bis morgen«, sagte Livia.
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