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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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verhaften?«
    »Nein. Aber wir müssen Ihnen eine Unterkunft für die Nacht besorgen. Haben Sie vielleicht Freunde?«
    »Ha!« Ein verbittertes Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Ich habe keine. Vor der Verhandlung hatte ich Hunderte. Jetzt gibt es keinen einzigen mehr, der noch mit mir reden würde. Ich habe letzte Woche Jilly Yen gesehen. Sie hat den Laden verlassen, nur um nicht mit mir reden zu müssen!«
    »Okay, hören Sie, ich kenne die Managerin eines B&B nicht weit von hier. Bleiben Sie ein paar Nächte auf meine Rechnung dort, während Sie Ihre Situation klären. Sie könnten sich beispielsweise einen Job als Kellnerin besorgen oder etwas in der Art; es gibt genügend Bars in der Stadt. Und in drei Wochen sind die Semesterferien zu Ende, und Sie können wieder auf ein College gehen. Sie müssen doch irgendwelche Karrierepläne gehabt haben, bevor das alles losgegangen ist.«
    »O nein, nein, ich kann kein Geld von Ihnen nehmen!« Mellanie erhob sich aus ihrer Ecke und strich verlegen ihr wirres Haar glatt. »Ich will keine Almosen!«
    »Das ist kein Almosen. Mir geht es gerade finanziell zufälligerweise ganz gut. Zu meiner Beförderung hat auch eine anständige Gehaltserhöhung gehört.«
    »Sie sind befördert worden?« Ihr freudiges Lächeln verschwand rasch wieder, als ihr der Grund für die Beförderung dämmerte. »Oh.«
    »Sie müssen irgendwo unterkommen. Und glauben Sie mir, dieses B&B ist nicht teuer.«
    Mellanie senkte den Kopf. »Eine Nacht. Mehr nicht. Auf keinen Fall. Nur eine Nacht.«
    »Sicher. Kommen Sie. Gehen wir und packen Ihnen einen Koffer.«
    Sie schielte zur Tür. »Sie haben gesagt, ich dürfe nichts mitnehmen. Dass mir nichts in diesem Haus gehören würde. Morty hätte für alles bezahlt, und deswegen würde jetzt alles der Bank gehören. Das ist auch der Grund, warum ich … Na ja, Sie wissen schon.«
    »Sicher. Ich kläre das.« Hoshe führte Mellanie zur Wohnzimmertür. »Die junge Lady packt jetzt einen Koffer mit Kleidung und wird die Wohnung anschließend verlassen«, sagte er zu den Bankern.
    »Wir können nicht zulassen, dass sie Eigentum der Bank …«, begann einer von ihnen.
    »Ich habe Ihnen gesagt, was wir tun werden«, schnitt Hoshe ihm das Wort ab. »Möchten Sie deswegen Schwierigkeiten machen? Möchten Sie mich vielleicht einen Lügner nennen?«
    Die beiden schauten einander betreten an. »Nein, Officer.«
    »Danke sehr.«
    Hoshe unterdrückte ein Grinsen, als er mit Mellanie ins Schlafzimmer ging. Nicht wegen des klischeehaften Playboy-Dekors, des runden Betts mit den schwarz glänzenden Laken und dem Spiegelportal an der Decke, sondern wegen des armen Gpbots, der mit einer Beule im Rumpf am Boden lag; zwei der Elektromuskel-Gliedmaßen waren sauber an der Basis abgetrennt, die restlichen drei um die Beine der Maschine herum verknotet. Man musste schon eine Menge Kraft besitzen, um so etwas zu bewerkstelligen.
    Mellanie nahm eine bescheidene Umhängetasche aus einem der begehbaren Kleiderschränke und warf sie aufs Bett.
    »Ich darf nicht zulassen, dass Sie irgendwelchen Schmuck einpacken«, sagte Hoshe, »und ich vermute, dass einige Ihrer Kleidungsstücke ebenfalls sehr kostspielig waren.« Er blickte an Mellanie vorbei auf das große Regal voller Garderobe. Es mussten Hunderte von Kleidern sein. Auch die anderen begehbaren Schränke waren randvoll mit Anzügen, Kostümen und einer Unmenge an Schuhen und Stiefeln.
    »Keine Sorge«, entgegnete Mellanie. »Wenn ich eines gelernt habe, dann, dass teuer nicht unbedingt praktisch ist.« Sie packte ein paar Jeans in die Umhängetasche. Der Stapel auf dem Bett bestand hauptsächlich aus T-Shirts.
    »Ich habe nachgedacht«, sagte Hoshe, während er ihr beim Packen zusah. »Es ist vielleicht ein letzter Ausweg, was Geldverdienen angeht, aber Ihr Leben war ziemlich interessant, um es vorsichtig auszudrücken, wenn auch vielleicht aus den falschen Gründen. Es gibt Mediengesellschaften, die eine Menge Geld für Ihre Story bezahlen würden.«
    »Ich weiß. Ich habe Hunderte solcher Angebote in der Datenbank meines E-Butlers. Ich habe mich nicht mit ihnen in Verbindung gesetzt, weil mein Account gesperrt wurde.«
    »Warum wurde Ihr Account gesperrt?«
    »Habe ich Ihnen doch schon gesagt. Ich besitze kein Geld. Das war kein Witz.« Sie hob ein schickes, schwarzes tragbares Array hoch und blickte ihn fragend an.
    »Sicher.« Hoshe hatte noch nie gehört, dass ein Cybersphären-Account gesperrt worden wäre – wirklich

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