Computernetzwerke
Systems zur Folge hätte. Bei den üblichen (Büro-)Installationen mit Koaxialkabel wird jedoch auf externe Transceiver verzichtet, denn diese befinden sich gleich mit auf einer gebräuchlichen Netzwerkkarte. Das hier verwendete (dünnere) Koaxialkabel wird einfach von PC zu PC geführt, mittels T-Stücken zu einem Bus verbunden und an den beiden Enden jeweils mit einem Terminierungswiderstand (50 ü) abgeschlossen. Diese Installationsart wird auch als Cheapernet bezeichnet.
Abbildung 1.8: Der Transceiver ist bei den gebräuchlichen Netzwerkkarten für Koaxialkabel gleich mit integriert, was zu einem Netzwerk nach Cheapernet führt. Der jeweils letzte PC an einem Segment erhält neben dem T-Stück (1) und dem Netzwerkkoaxialkabel (2) einen Abschlusswiderstand (3).
1.4.4 Die Baumtopologie
Netzwerke sind nicht auf eine bestimmte Topologie begrenzt, und je größer das Netzwerk, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass mehrere Topologien zum Einsatz kommen, was sich dann als Mischform - als Baum - darstellen kann. Dabei findet eine Kopplung und auch Kaskadierung des Gesamtnetzes mittels Gateways, Routern, Medienkonvertern sowie Hubs und Switches statt.
Abbildung 1.9: Ein Netzwerk in der Baumtopologie
Bei einer Baumstruktur kann es eine Vielzahl von Verzweigungen geben, sodass es beim Ausfall einer Einheit oder eines Kabelbruchs nicht gleich zum Ausfall des Gesamtnetzes kommen muss. Allerdings leidet die Übersichtlichkeit im Netzwerk, und die Fehlersuche kann daher recht aufwendig werden. Ganz allgemein findet die Baumtopologie Anwendung bei Breitbandnetzen und bei MANs (M etropolitan A rea N etworks), also bei flächendeckenden Realisierungen wie z. B. Firmennetzen oder in Netzen eines gesamten Stadtteils.
1.5 Vom LAN zum WAN
Ein lokales Netzwerk besteht im einfachsten Fall lediglich aus zwei Computern, die miteinander gekoppelt sind. Ein LAN kann sich prinzipiell aus Tausenden von Computern zusammensetzen, wobei mithilfe von Switches oder Routern als Kopplungseinheiten sogenannte Subnetze gebildet werden, sodass sich ein Netzwerk - etwa das einer Firma - aus vielen einzelnen LANs zusammensetzt. Diese können prinzipiell um die ganze Welt herum verteilt sein - was dann zu einem WAN führt.
Der Weg vom LAN zum WAN ist ein logischer Schritt, gleichwohl ist die sich jeweils dahinter befindende Technik recht verschieden. Bei kleineren Netzen lässt sich die Verbindung zum Internet (WAN) relativ einfach mittels eines xDSL-Modems (Abbildung 1.10) herstellen. Was gewissermaßen hinter der Anschlussdose vor sich geht, ist für den Anwender nicht weiter von Bedeutung.
Abbildung 1.10: Ein LAN wird über ein Gateway/Router, was im einfachsten Fall einem ADSL-Modem entspricht, an das WAN angeschlossen.
Eine andere Situation liegt vor, wenn ein (größeres) lokales Firmennetz mit dem WAN Verbindungen aufnehmen soll, denn dann reichen die Datenübertragungsrate, die Sicherheit und die für den Privatkunden verfügbaren Zugänge nicht aus. Außerdem sind bei umspannenden Firmennetzwerken in der Regel auch ganz bestimmte Netzwerk-Topolo-gien und -Infrastrukturen notwendig, die sich von einem Heimnetz maßgeblich unterscheiden, zumal bestimmte Daten (Quality of Service) für bestimmte Geschäftsprozesse garantiert zur Verfügung stehen müssen.
Einige Anbieter von xDSL-Anschlüssen (z. B. Telekom, Vodafone, QSC, HanseNet) können neben der für den Privatkunden gebräuchlichen Variante (ADSL) auch solche (SDSL, VDSL) für Geschäftskunden zur Verfügung stellen, wofür oftmals eigene weltumspannende Hosting-Netze genutzt werden, sodass WAN-Topologien recht einfach zu realisieren sind.
Das grundlegende Unterscheidungsmerkmal zwischen LANs und WANs ist, dass WANs als sogenannte Breitbandsysteme realisiert werden. SDH (Synchrone Digitale Hierarchie) oder SONET (Synchronous Optical Network), wie es in Amerika bezeichnet wird, ist die in WANs vorherrschende Carrier-Technologie für den Transport verschiedener digitaler Dienste wie ISDN, ATM oder auch 10-Gigabit-Ethernet. Es bildet gewissermaßen die entsprechenden Übertragungsrahmen für die unterschiedlichsten Dienste und fungiert dabei als Transitsystem mit verschiedenen Multiplex- und Codierungsverfahren. Die klassischen Systeme wie Frame-Relay, ISDN und ATM werden dabei zunehmend durch die in LANs allgegenwärtige Ethernet-Technologie ersetzt.
1.6 Demilitarized Zone - DMZ
Letztendlich werden LANs mithilfe von Geräten (xDSL) eines (Breitband-)Anbieters an das
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