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Conan der Befreier

Conan der Befreier

Titel: Conan der Befreier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
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Zaun befestigt hatte. Mit seiner blutbesudelten Klinge durchtrennte Conan den dicken Strick, und die plumpe Tür schwang auf.
    Gyrto und sein Kamerad Sardus hielten bestürzt an und fragten sich, ob die Schlachtenlust oder ein Hieb auf den Schädel ihrem General den Verstand geraubt hatte. Aber Conan deutete mit einem erhobenen Finger nach vorn und trieb sein Pferd weiter durch den engen Durchgang.
    Da stürmte eine Welle von königstreuen Fußsoldaten, mit einigen Berittenen dazwischen, um die Hausecke und drängte sich ebenfalls in den Durchgang.
    Gyrto brüllte Conan zu: »Reitet, Mann, reitet! Sie sind uns dicht auf den Fersen!«
    Conan beugte sich tief über den Nacken seines Pferdes und vergrub sein Gesicht in der flatternden Mähne. Doch da verbarrikadierte am Ende des Durchgangs ein hoher Zaun, der in der zunehmenden Dämmerung kaum zu sehen war, den Weg.
    Conans Pferd setzte zum Sprung an und nahm das Hindernis, mit Sardus' Hengst dicht hinter ihm. Aber Gyrto hatte weniger Glück. Sein Wallach war zu erschöpft für den Sprung. Er prallte gegen die Barriere und brach sich den Hals.
    Gyrto, der abgeworfen worden war, sprang auf die Füße und zog sein Schwert, bereit, sein Leben teuer zu verkaufen. Doch plötzlich blieben die verfolgenden Reiter zurück. Sie fluchten lautstark auf ihre sich aufbäumenden und tänzelnden Tiere, die in ihrer Panik die Fußsoldaten gegen die Hauswände preßten oder ihnen gefährliche Hiebe mit den ausschlagenden Hufen versetzten.
    Gyrto staunte über das Wunder, das ihn vor seinem fast sicheren Tod bewahrt hatte. »Schon wieder Zauber?« murmelte er zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    Da erspähte er die Ursache seiner Rettung. Eine Sau und etwa zwanzig Ferkel waren aus der offenen Stalltür gekommen und rannten nun über und über schmutzbedeckt und stinkend durch das Unkraut, um nach etwas Freßbarem zu suchen.
    Conan brüllte: »Kletter schon über den Zaun, Mann! Schnell!«
    Da zögerte Gyrto nicht länger. Er zog sich hoch, schwang sich über die Spitzen und landete gerade auf der anderen Seite, als die Königstreuen den Zaun erreichten.
    »Haltet Euch an meinem Steigbügel fest!« donnerte Conan. »Versucht aber nicht, aufzusitzen.«
    Gyrto griff nach dem Steigbügel und rannte mit Riesenschritten neben dem Pferd her. In leichtem Kanter überquerten sie die dunklen Felder und ließen die Königstreuen zurück.
    Als das Dorf in der Ferne schrumpfte, hielt Conan an. Er betrachtete die in die Dämmerung gehüllte Landschaft. »Wir müßten die Kolonne bald eingeholt haben«, sagte er. »Doch zuerst möchte ich einen Blick auf das Lager des Feindes werfen. Vom Hügel dort läßt es sich vielleicht ermöglichen.«
    Von der Kuppe aus spähte Conan über das wellige Land. Nördlich des Dorfes entdeckte er schließlich das feindliche Feldlager. Vom Dorf aus war es durch eine Anhöhe verborgen gewesen, doch von hier war es gut zu sehen und seine beachtliche Größe zu erkennen. Dutzende von Kochfeuern glühten im Dämmerlicht und dünne blaue Rauchschwaden kräuselten sich im leichten Wind.
    »Das ist Graf Ulrics Armee«, sagte Conan. »Auf wie stark schätzt Ihr sie, Gyrto?«
    Der Hauptmann betrachtete das Lager und überlegte. »Nach der Anzahl der Feuer und der Größe des Lagers würde ich sagen, es sind etwa ein Dutzend Regimenter. Was meint Ihr, Sardus?«
    »Mindestens zwanzigtausend Mann«, erwiderte der alte Veteran. »Was ist das für eine Standarte, die rechts im Lager von einem Fahnenmast flattert?«
    Conan kniff die katzenscharfen Augen leicht zusammen. »Verdammt! Ich will ein Stygier sein, wenn das nicht das Banner der Schwarzen Drachen ist!«
    »Doch nicht die königliche Leibgarde, General?« rief Gyrto verblüfft. »Das ist unmöglich, außer Numedides reitet persönlich mit Graf Ulric!«
    »Ich sehe des Königs Standarte nicht, also bezweifle ich es«, brummte Conan. »Es ist Zeit, daß wir uns wieder unseren Kameraden anschließen. Der Weg zurück ins Lager ist weit.«
    Sardus setzte sich hinter seinem Hauptmann, dem die Füße schmerzten, auf sein Pferd, und die drei machten einen vorsichtigen Bogen um das Dorf, in dem so viele ihrer Toten lagen. Als sie endlich die Straße erreichten, trabten sie zu einer Baumgruppe, wo die Überlebenden der Schlacht warteten. Zumindest ein Drittel des Trupps fehlte. Viele mit Verbänden halfen die Wunden ihrer Kameraden versorgen.
    Als Conan, Gyrto und Sardus herbeitrotteten, riefen die niedergeschlagenen Soldaten ihnen ein

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