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Conan-Saga 14 - Conan der Schwertkämpfer

Conan-Saga 14 - Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan-Saga 14 - Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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der Insekten abgesehen. Glühwürmchen warfen ihr schwaches Glimmen beim Vorüberfliegen über die liegenden Pikten.
    »Sie schlafen alle«, sagte Conan. »Wir brechen auf.«
    Tief hinter den Biberdamm geduckt, um von möglicherweise noch wachen Wilden nicht gesehen zu werden, wateten die beiden ans Ufer. Triefend suchten sie den Schutz der Bäume. Flavius zitterte in der kühlen Nachtluft. Er unterdrückte nur mühsam ein Stöhnen, als er seine steifen Muskeln lockerte, und dann mußte er auch noch gegen einen Niesreiz ankämpfen.
    Conan schlich auf dem Pfad weiter, der sie zum Biberdamm geführt hatte. Offenbar verfügte der Cimmerier über die Fähigkeit, im Dunkeln genausogut wie am lichten Tag zu sehen, jedenfalls bewegte er sich mit der Sicherheit einer Katze. Flavius dagegen hatte seine liebe Not, nicht vom Pfad zu irren, in Büsche zu laufen oder gegen Baumstämme zu rennen, denn das geringe Mondlicht, das durch die Baumwipfel drang, genügte seinen Augen nicht. Am besten war es, fand er heraus, Conan dicht auf den Fersen zu bleiben und den Instinkten des Barbaren blindlings zu vertrauen.
    Im Wald herrschte regeres Leben als vor dem Kampf. Insekten zirpten und summten, und es raschelte in den Bäumen. Als sie am Kampfplatz vorüberkamen, rochen sie, daß die Leichen sich bereits zu zersetzen begannen. Flavius erschrak fürchterlich, als ein unsichtbares Tier durchs Buschwerk brach.
    Als der Aquilonier über die Geschwindigkeit Conans zu jammern begann, hielt der Cimmerier an, um seinem jungen Begleiter Rast zu gönnen. Nachdem sein Atem wieder zurückgekehrt war, fragte Flavius:
    »Weshalb meint Ihr, wurde Lucian zum Verräter an seinem Vaterland? Ihr sagtet, Ihr ahntet es.«
    »Es dürfte eindeutig sein«, brummte Conan. Er zog sein Schwert aus der Scheide, um es vom fauligen Wasser ihres Verstecks zu reinigen. »Nach dem Fall von Tuscelan wurde Lucian der einstweilige Statthalter von Conajohara und Befehlshaber der Truppen, die in dieser Grenzprovinz zurückblieben.«
    »Es ist nichts als ein Streifen Land entlang dem Donnerfluß, der Conawaga und Schohira mit Oriskonie verbindet – und der Stadt Velitrium.«
    »Richtig. Und diese bruchstückhafte Provinz wird ihre Unabhängigkeit nicht lange behalten, denn Thasperas von Schohira und Brocas von Conawaga haben sich bereits nach Tarantia begeben, um ihren Anspruch auf dieses armselige Stück Land zu erheben.
    Lucian weiß nur zu gut, daß seine Statthalterschaft endet, sobald König Numedides dem einen oder anderen Conajohara zuspricht oder vielleicht jedem ein Stück überläßt. Es ist ein offenes Geheimnis, daß Thasperas und Lucian einander hassen, also erringt der Vicomte sowohl Reichtum als auch die Befriedigung der Rache, indem er Schohira an die Pikten verrät. Die Truhe enthielt den Sold für ein halbes Jahr für fast tausend Mann – eine brauchbare Summe, fürwahr. Lucian, so erzählt man sich, ist ein Spieler. Wer weiß, vielleicht steckt er bis zum Hals in Schulden.«
    »Aber Conan, was wird dann aus den Bürgern von Schohira?«
    »Das interessiert Lucian nicht im geringsten. Er denkt nur an General Vicomte Lucian, so wie nahezu alle der feinen Edlen.«
    »Baron Thasperas würde so etwas nie tun«, sagte Flavius überzeugt.
    »Zumindest rief Thasperas seine Kompanien nicht zurück, die er uns zur Verstärkung nach Tuscelan schickte, ganz im Gegensatz zu Brocas. Trotzdem traue ich keinem von ihnen. Außerdem ist Lucians Komplott nicht gemeiner als jene Ränke, mit deren Hilfe ihr Aquilonier euch die Westermark angeeignet habt – das zumindest ist die Ansicht der Pikten.«
    Wütend begehrte Flavius gegen seinen verehrten Hauptmann auf. »Wenn Ihr uns Aquilonier so verachtet, weshalb setzt Ihr dann Euer Leben aufs Spiel, indem Ihr für uns gegen die Wilden kämpft?«
    Conan zuckte die Schultern, doch konnte der andere das in dem dunklen Wald nicht sehen. »Ich verachte Euch nicht, Flavius, genausowenig wie die anderen guten Männer, die ich aus Eurem Volk kennengelernt habe. Aber gute Männer sind rar in jedem Land. Die Streitigkeiten der Edlen und Könige bedeuten mir nichts, denn ich bin Söldner. Ich verkaufe meinen Schwertarm an den Höchstbietenden. Solange er mich gut bezahlt, diene ich ihm ehrlich und mit all meiner Kraft. So, und nun steht auf, mein junger Herr. Wir können nicht die ganze Nacht hier sitzen und dummes Zeug reden.«
     
     
    4
     
    DER MOND SCHEINT AUF GOLD
     
    In der Offiziersunterkunft der Kaserne von Velitrium, dem

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