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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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gezwungen
sein würde, ihn zu benutzen. Der andere griff nicht einmal nach seiner Waffe.
    Abdul
bückte sich über den Hauptmann und berührte seine Arme. »Er ist tot!« hauchte
er ungläubig. Dann brüllte er: »Er ist tot, Tavik!«
    Conan
stieß die Bank, auf der er gesessen hatte, gegen Abdul, der gerade hochspringen
und gleichzeitig seinen Krummsäbel ziehen wollte. Als der Wächter mit dem
dünnen Schnurrbart auswich, um nicht über die Bank zu fallen, hatte der
Cimmerier bereits sein Breitschwert aus der Scheide. Auf den Ruf seines
Kameraden hatte Tavik seine Klinge hoch zum Hieb geschwungen, was ihm sicher
auch genutzt hätte, wäre sein Gegner unbewaffnet gewesen. Doch nun mußte er für
seine Unüberlegtheit bezahlen, denn Conans Schwert wehrte den Säbel nicht nur
ab, sondern drang in Taviks Brust. Mit einem schrillen Schrei sackte der
Wächter in sich zusammen. Eilig riß Conan seine Klinge zurück und hielt Abduls
Hieb mit solcher Wucht auf, daß der Krummsäbel durch die Luft flog. Der
Cimmerier schwang sein Schwert zurück und durchschnitt Abduls Kehle.
    Grimmig
wischte Conan seine Klinge an Abduls Beinkleid ab und schob sie in die Scheide
zurück. Er bemerkte, daß sich höchstens noch halb soviel Kundschaft wie vor
Murads Eintreffen in der Schenke aufhielt und zusehends mehr Gäste durch die
Hintertüren auf die Gassen neben und hinter dem Haus verschwanden. Ein jeder,
ob Mann oder Frau, würde leugnen wollen, daß er am Tag, da drei Stadtwächter
hier gestorben waren, im ›Goldenen Halbmond‹ gewesen war.
    Der
kothische Wirt öffnete die Vordertür einen Spalt, spähte hinaus und schloß sie
mit einem Ächzen. »Wächter«, murmelte er. »Bestimmt zehn. Und sie scheinen
schon recht ungeduldig zu sein. Jeden Augenblick werden sie nachsehen, warum
ihre beiden Kameraden so lange brauchen. Wie soll ich ihnen nur erklären, wie
es zu diesem Vorfall in meiner Schenke kam? Was soll ich bloß sagen?« Geschickt
fing er das Goldstück auf, das Conan ihm zuwarf, und er war nicht zu verzweifelt,
seine Echtheit schnell noch mit den Zähnen zu prüfen, ehe er es unter der
Schürze verschwinden ließ.
    »Erzählt
ihnen, Banaric«, riet ihm Conan, »daß Sklavenhändler von Khoraf den Hauptmann
in einem Streit töteten, und danach die Wächter. Ein Dutzend Sklavenhändler. Zu
viele, als daß Ihr etwas gegen sie hättet unternehmen können.«
    Banaric
nickte zaudernd. »Vielleicht glauben sie es, vielleicht.«
    Sie
waren nun die beiden letzten in der Wirtsstube, wie Conan sah. Selbst Tasha
hatte sich aus dem Staub gemacht. Und ohne ein Wort, dachte der Cimmerier
verärgert. In wenigen Augenblicken war ihm der ganze Tag verdorben worden. Nun,
zumindest würde er sich keine Sorgen machen müssen, daß die Stadtwache sich an
seine Fersen heftete. Oder wenigstens nicht, wenn der Wirt erzählte, wofür er
ihn bezahlt hatte.
    »Vergeßt
nicht, Banaric«, mahnte er. »Ein Dutzend Khorafi-Sklavenhändler!« Er wartete
auf das Nicken des Wirtes, dann verschwand auch er durch eine Hintertür.

2.
     
     
    Conan
entfernte sich eilig vom ›Goldenen Halbmond‹ durch das Netzwerk von Gäßchen –
die nicht viel breiter als seine Schultern waren und besonders stark nach Urin
und Kot stanken – rings um die Schenke. Er hatte sich auf einen Tag in Tashas
Armen gefreut gehabt, aber damit war nun nichts mehr. Er rutschte auf dem Unrat
unter seinen Füßen aus, fing sich gerade noch und fluchte grimmig. Selbst wenn
es ihm gelingen sollte, die Dirne zu finden, war er nicht so sicher, ob er
überhaupt die Zeit mit einem Weibsbild verbringen wollte, das sein Geschenk
nahm und nur einiger Schwierigkeiten wegen einfach davonrannte, ohne sich auch
bloß mit einem Kuß zu verabschieden. Es gab andere Frauen und andere
Möglichkeiten, seine Zeit angenehm zu verbringen. Selbst nachdem er den
Topasanhänger gekauft und Banaric das Goldstück überlassen hatte, war Conans
Beutel keineswegs leer. Der ›Fisch‹, den sie vergangene Nacht an einem einsamen
Strand an Land geschafft hatten, war Seide aus Khitai und kostbare
Basralla-Spitze aus Vendhya gewesen, die beide einen beachtlichen Preis
einbrachten. Jetzt würde er ein wenig der Einnahmen für sich selbst ausgeben.
    Tief
ins Herz der seltsam verbauten Stadt spazierte er, fort vom Hafenviertel. Aber
überall in Sultanapur herrschte rege Geschäftigkeit. Wo er sich im Augenblick
befand, gab es zwar keine Ochsenkarren, trotzdem war arges Gedränge, denn
Kupferschmiedläden lagen neben

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