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Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche

Titel: Conan-Saga 28 - Conan der Glorreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Wasserverkäufers Gesicht. Der Mann starrte scheinbar gleichmütig auf die
Wand, an der der Cimmerier kauerte, und schien lediglich auf die Rückgabe
seines Bechers zu warten, aber auf seiner dunklen Stirn perlte Schweiß, wo
vorher keiner gewesen war, und er scharrte mit den Füßen, als wollte er so
schnell wie möglich von hier weg.
    »Was
hast du gehört, Wasserverkäufer?«
    Der
Zerlumpte zuckte erschrocken zusammen, so daß sein Krug fast gekippt wäre, wenn
er ihn nicht hastig festgehalten hätte. »Herr? Ich … ich habe nichts gehört.«
Ein verlegenes Lachen folgte seinen Worten. »Es gibt immer Gerüchte, Herr,
immer. Aber ich höre nur auf die Stimme in meinem eigenen Kopf.«
    Conan
drückte eine Silbermünze in die Schwielenhand. »Was hast du soeben gehört?«
fragte er in milderem Ton. »Über einen Nordmann?«
    »Herr,
ich verkaufe Wasser, sonst nichts.« Conan blickte ihn lediglich weiter an, aber
der Mann blinzelte und schluckte, als würde er bedroht. »Herr, man munkelt …
man erzählt, daß Soldaten tot sind, Stadtwächter, und vielleicht ein General
oder Prinz. Man raunt, es sei im Auftrag von Vendhyanern geschehen, und daß
einer der Mörder …«
    »Ja?«
    Wieder
schluckte der Wasserverkäufer. »Herr, man sagt, einer der Täter sei ein … ein
Riese gewesen. Ein … ein Nordmann.«
    Conan
nickte. Das Gerücht betraf ganz offenbar den Vorfall im ›Goldenen Halbmond‹.
Wenn soviel bereits allgemein bekannt war, obgleich etwas aufgebauscht, wieviel
wußte man dann sonst noch darüber? Kannte man möglicherweise seinen Namen? Er
machte sich keine Gedanken darüber, wie die Kunde sich so schnell verbreitet
hatte. Schmuggler verrieten einander üblicherweise nicht, aber vielleicht war
einer der Schenkengäste von den Wächtern auf der Straße erwischt und
hochnotpeinlich verhört worden. Oder Banaric war das Goldstück nicht
ausreichend für eine Lüge gegenüber den wütenden Wächtern gewesen, die
zweifellos unmittelbar nach Conans Aufbruch in die Schenke gestürmt waren.
Nein, daran dachte er jetzt nicht, denn nun hatte er genug damit zu tun, in
dieser Stadt nicht selbst erwischt zu werden, da er bei seiner Statur auffiel
wie ein Kamel in einem Harem. Sein Blick wanderte über die Straße, und ihm kam ein
Gedanke. Zumindest waren hier keine Wächter, oder vielmehr noch nicht.
    Er
leerte den Becher mit einem Schluck, doch er behielt ihn noch in der Hand. »Es
ist gut, Wasser zu verkaufen«, sagte er. »Wasser und sonst nichts. Männer, die
Wasser verkaufen und nichts anderes, brauchen nicht vor Furcht ständig über die
Schulter zu schauen, um zu sehen, ob ihnen nicht jemand folgt.«
    »Ich
verstehe, Herr«, versicherte ihm der Zerlumpte, erneut schluckend. »Ich
verkaufe Wasser, sonst nichts. Nichts anderes, Herr.«
    Conan
nickte und gab den Becher zurück. Der Zerlumpte hob so schnell den Krug auf den
Rücken, daß Wasser überschwappte, und verschwand eilig in der Menge. Conan
dachte bereits nicht mehr an ihn. Es würde zweifellos eine Belohnung ausgesetzt
werden, die dann von Mund zu Mund genauso aufgebauscht würde, wie die Zahl der
getöteten Wächter. Und der Wasserverkäufer würde früher oder später versuchen,
seinen Anteil davon zu bekommen. Doch mit etwas Glück würde er noch eine Weile
schweigen.
    Conan
zog sich die Kapuze noch tiefer ins Gesicht und eilte die Straße entlang, auf
der Suche nach einem Händler, einem Händler ganz besonderer Art. Aber gerade
ein solcher war im Augenblick nirgendwo zu sehen. Verärgert ging der Cimmerier
an Verkäufern von Messinggefäßen, Kitteln, Sandalen und vergoldeten
Schmuckstücken vorbei, doch einer, wie er ihn suchte, war nicht dabei. Aber
hatten da nicht einige Gehilfen etwas getragen … Das war’s! Der Laden eines
Teppichhändlers mit gerollten, gestapelten und hängenden Teppichen aller
Größen, Farben und Mustern.
    Als
Conan den Laden betrat, eilte ihm der rundliche Händler eifrig entgegen, rieb
sich die Hände und lächelte ihn an. »Willkommen, Herr. Willkommen! Hier findet
Ihr die größte Auswahl in Sultanapur an schönsten und feinsten Teppichen. Nein,
die größte Auswahl in ganz Turan. Teppiche, wie König Yildiz – Mitra segne ihn
dreimal täglich – selbst sie nicht schöner in seinem Palast hat. Teppiche von
Iranistan, von …«
    »Der
dort«, unterbrach Conan ihn und deutete auf einen, der zusammengerollt dicker
als ein Männerkopf war. Er achtete darauf, Kopf und Blick gesenkt zu halten,
denn jetzt mochte ein Blick

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