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Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige

Titel: Conan-Saga 38 - Conan der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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namens Conan der Cimmerier, hatte nichts Unrechtes im Sinn, als er durch die dunklen Straßen schritt. Sein Ziel war die Taverne Der Rote Falke. Dort wollte er gut essen und sich an dem hervorragenden Wein und an weiblicher Gesellschaft für eine Nacht erfreuen. So konnte er den bitteren Geschmack eines harten, arbeitsreichen Tages vergessen.
    Im stillen gab Conan General Khadjar recht, wenn dieser sagte: »Nur weil du nach Khitai reist und Damen aus königlichem Geblüt begleitest, werden deine Steine nicht zu Rubinen. Du mußt eine Kompanie ausbilden. Das bedeutet, daß du dich auch mit grünen Rekruten plagen mußt.«
    »Aber muß ich mich wirklich mit diesem Haufen von Schwachköpfen, Bauerntölpeln und Dieben befassen, Hauptmann?«
    »Wenn du denkst, daß deine Männer geistig zurückgeblieben sind, solltest du mal mit Itzhak reden.« Khadjar schob Conan den Weinkrug über den Tisch. »Beim Bart des Schwarzen Erlik, Conan! Ich beweise dir mein Vertrauen! Ich kenne keinen Hauptmann, und sei er doppelt so alt wie du, der Rekruten in kürzerer Zeit auf Zack bringt als du. Du schuldest es diesen armen Kerlen, ihnen das beizubringen, wodurch sie im Fall eines Angriffs der Kozaki oder Iranistani am Leben bleiben! Trink jetzt, halt's Maul und zahle deine Schulden!«
    Conan gehorchte. Er schuldete Khadjar nicht nur Gehorsam, sondern auch Achtung, selbst wenn der General mit ihm wie mit einem Rekruten sprach. Khadjar hatte er seine schnelle Beförderung zu verdanken. Er hatte ihn auf geheime Reisen geschickt, durch die er sich einen Namen gemacht hatte. Khadjar hatte ihm vor allem sehr viel über zivilisierte Kriegskunst beigebracht.
    Cimmerien brachte keine Männer hervor, die leichtfertig jemandem die Treue schworen. Seine Häuptlinge führten aufgrund eigener Tapferkeit und der Zustimmung der Krieger, die ihnen freiwillig folgten. Nur die Kühnheit dieser Krieger, die Abgeschiedenheit und das rauhe Klima hatten Cimmerien davor bewahrt, unter die Herrschaft einer disziplinierteren Nation zu geraten. Aber Männer aus Cimmerien waren auch keine Narren, die Ergebenheit versagten, wenn sie angebracht und verdient war. Khadjar hatte sich Conans Ergebenheit verdient, jedoch in Grenzen. Conan machte die Ausbildung von Rekruten ungefähr soviel Spaß wie das Ausmisten von Ställen.
    Der Rote Falke stand am oberen Ende der Straße der Zwölf Stufen am Hügel von Madan. Conan eilte mit der Schnelligkeit eines geborenen Bergbewohners und der Geschmeidigkeit eines Panthers hinauf. Seine Augen ließen keinen dunklen Eingang, keine Gasse, kein Dach außer acht. Immer war er auf der Hut vor lichtscheuem Gesindel. Zweimal sah er irgendwelche finsteren Gestalten, doch ließen sie ihn ungehindert vorbei. Einen Wachsoldaten hätten die Räuber vielleicht überfallen, nicht aber einen Mann, den sie weder töten konnten noch ihm zu entfliehen vermochten.
    Conans Rang hätte ihn berechtigt, einen Palankin zu benutzen, aber er verabscheute diese geschlossenen ostindischen Sänften und setzte sich nur hinein, wenn es dienstlich absolut nötig war. Er traute weder den Beinen noch den Zungen von Sklaven. Außerdem war er selbst einmal als Sklave auf der sich dahinwindenden Straße nach Aghrapur gekommen.
    Aus dem Schatten trat ein Wachtposten.
    »Guten Abend, Hauptmann. Hast du etwas Verdächtiges auf den Straßen bemerkt?«
    »Nein.«
    Conan hatte früher schon einmal einen anderen Beruf ausgeübt, nämlich den des Diebes. Daher fand er, daß Leute, die Diebe fangen wollten, dies ohne seine Hilfe tun sollten.
    Der Wachtposten marschierte mit seinen Kameraden weiter. Conan nahm die letzten Stufen der Straße mit zwei Sätzen, spritzte sich Wasser aus einem Springbrunnen ins Gesicht und ging auf die Tür des Roten Falken zu.
     
    »He, Conan! Du siehst aus, wie einer, der Gold verloren und Messing gefunden hat!«
    »Moti, du hast zuviel von deinem Kamelschweiß getrunken und siehst nicht mehr klar. Du hast wohl noch nie einen Tag lang geschuftet, um neuen Rekruten Schliff beizubringen?«
    Das narbige Gesicht des ehemaligen Feldwebels der Kavallerie verzog sich zu einem breiten Grinsen. »Lange genug, um zu beten, im nächsten Soldatenleben nur als Offizier auf die Welt zu kommen.«
    Conan durchquerte den Raum, wobei er einen Bogen um das hellhäutige Iranistanimädchen machte, das zu Tamburin und Trommel in der Mitte der Taverne tanzte. Sie trug nur ein schwarzes, seidenes Lendentuch, einen Gürtel aus Kupfermünzen und viel Jasminduftöl. Beim

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