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Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr

Titel: Conan-Saga 47 - Conan das Schlitzohr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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nicht klar und deutlich reden?« fuhr Conan ihn wütend an.
    »Nun, ich möchte, daß du vor mir nach Sicas reist und den Ort kennenlernst. Ich komme dann in ein oder zwei Tagen nach. Ich muß hier noch ein paar Nachforschungen anstellen. In Sicas werde ich dir alles erzählen, was du wissen mußt.«
    »Diese Geheimniskrämerei gefällt mir ganz und gar nicht. Am liebsten würde ich dich die Treppe hinabwerfen. Nein, durchs Fenster wäre noch besser.«
    »Ich bin bereit, eintausend Dishas für diese Aufgabe zu bezahlen. Die Summe bekommst du, sobald ich mein Eigentum wieder habe.«
    Der Cimmerier war sofort besänftigt. »Ich brauche einen Vorschuß für meine Ausrüstung.«
    Piris lächelte. Seine kleinen Zähne waren weiß und makellos. »Selbstverständlich.« Er zog eine pralle Börse aus der Jacke und reichte sie Conan. »Werden – sagen wir – hundert Dishas deine Reisekosten decken?«
    Conan ließ die Börse auf den Tisch fallen. Auf den Münzen, die herausfielen, war der König von Koth abgebildet. Jede war zehn Dishas wert. Schnell nahm er sich zwanzig, steckte den Rest wieder in die Börse und warf diese Piris zu, der sie geschickt auffing.
    »Ich nehme mir – sagen wir – zweihundert Dishas für meine Reisekosten. Wie willst du mich in Sicas finden?«
    Piris nahm die Börse, die jetzt viel leichter war als zuvor. Mit einem tiefen Seufzer steckte er sie wieder in die Jacke. »Nun gut. Ich glaube nicht, daß es schwierig sein wird, dich zu finden, selbst in einer Stadt voller Halunken. Ich werde in einer Herberge nahe dem Haupttor der Stadt Quartier beziehen. Ich werde dich finden.«
    »Damit haben wir – meiner Meinung nach – unser Geschäft abgeschlossen«, erklärte der Cimmerier.
    »Bis wir uns in Sicas wiedersehen, Conan«, sagte Piris, verbeugte sich und berührte mit gespreizten Fingern die Brust der violetten Jacke. Er hinterließ eine sich nur langsam auflösende Duftwolke.
    Nachdem er verschwunden war, schloß Conan die Tür und legte den Riegel vor. Das Glück lächelte ihm wieder. Er war kurz versucht, wieder ins Schwert und Zepter zu gehen, um mit hohem Einsatz weiterzuspielen. Aber er widerstand der Versuchung. Das Glück im Spiel hatte ihn in Belverus verlassen und würde nicht zurückkommen. Er trat ans offene Fenster, um frische Luft einzuatmen. Piris sah er nicht mehr in der Gasse, doch kam es ihm so vor, als husche eine dunkle Gestalt aus einem im Schatten liegenden Eingang in den nächsten. Er spähte angestrengt in die Dunkelheit, doch selbst seine Adleraugen entdeckten keine weitere Bewegung. Kopfschüttelnd schloß er die Fensterläden. Wahrscheinlich hatten ihm Übermüdung und der übermäßige Genuß von Ale ihm einen Streich gespielt, so daß er glaubte, etwas gesehen zu haben, was es gar nicht gab. Er blies die Kerze aus und legte sich auf das enge, harte Bett. Er fragte sich, warum er nie von Sicas gehört hatte. Er hatte geglaubt, daß er jegliche übel beleumdete Stadt kannte. Nun, sobald er dort wäre, würde er sie kennenlernen. Sicas klang, als wäre es eine Stadt nach seinem Herzen.
    Am nächsten Tag ging Conan auf die Märkte von Belverus, um sich für die Reise auszustatten. Als erstes ging er ins Viertel der Waffenschmiede, um gute Waffen zu erwerben. Er fand bei einem Händler einen Dolch, der noch besser war als der, den er beim Würfeln verloren hatte. Er wählte eine Klinge, die so scharf war wie ein Rasiermesser und fast einen Fuß lang. Die über dem Holzgriff drei Finger breite Klinge verjüngte sich zu einer gefährlichen Spitze.
    Dann schlenderte er zwischen den Buden und kleinen Läden umher und bewunderte die langen schlanken Lanzen und kräftigen Bogen. Mit Bedauern ließ er sie zurück, da sein Ziel eine Stadt war und kein Schlachtfeld. Schweren Herzens ging er auch an den Läden der Schildmacher vorbei. Auf einem kleinen Platz stieß er auf ein Zelt, in dem man Rüstungen feilbot. Hier verkauften arbeitslose Söldner ihre Rüstungen und erstanden bei Bedarf verhältnismäßig preiswert neue.
    Der Cimmerier probierte einen knielangen schwarzen Harnisch an; aber er war zu schwer. Der Händler gab sich große Mühe, die komplette Rüstung eines aquilonischen Ritters zu verkaufen, doch in den gefährlichen Gassen einer Stadt würde Conan die schwere Rüstung eines Kavalleriesoldaten wenig nutzen. Auf einem Tisch mit leichten Kürassen fand er genau, was er brauchte.
    Das Panzerhemd paßte ihm wie angegossen. Es war aus kräftigem Leder gemacht und mit

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