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Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone

Titel: Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Conan wußte, daß hartes Training mit dem Schwert, von frühester Jugend an, solche Hände hervorbrachte. Indulio nahm von dem Regal hinter der Theke ein silberbeschlagenes Stierhorn und füllte es mit Ale. Dann reichte er es ehrerbietig Achilea. Sie trank es zur Hälfte leer und ging zu ihren Gefährtinnen ans Feuer. Die Männer, die dort saßen, rückten eilig beiseite, um ihr und ihrem Hofstaat Platz zu machen. Von der Bank aus musterte sie zum ersten Mal die Schenke. Ihr Blick blieb einen Moment lang an Conan hängen, dann schweifte er weiter. Der Cimmerier spürte, wie sein Blut vom Herzen in die Gliedmaßen schoß. Er verzehrte sich nach dieser Frau, wie er sich in seinem ganzen Leben noch nach nicht vielen Dingen verzehrt hatte.
    »Was für Männer seid ihr eigentlich?« rief eine leicht schwankende Stimme. Conan wußte, daß es Arpad war, der sich wohl wieder mutig fühlte. »Welcher Mann macht einem so schamlosen Weib Platz, he? Glaubt ihr etwa, dieses Flittchen ist die Kriegerkönigin, für die sie sich ausgibt?« Er lachte schrill und wiehernd. »Das ist doch bloß eine Hure aus dem Norden, die sich für eine Banditin ausgibt, die es nie gegeben hat.«
    Conan bemerkte, daß Arpad inzwischen so viel getrunken hatte, daß er gefährlich war. Aufmerksam beobachtete er die Reaktion der Frau. Der Zwerg und die anderen Frauen griffen nach ihren Waffen, doch Achilea gebot ihnen mit einer Handbewegung Einhalt. Sie leerte das Trinkhorn und warf es dem Zwerg zu, der es geschickt auffing. Dann erhob sie sich zu ihrer vollen, einschüchternden Größe.
    »Was willst du von mir, Kerl?« fragte sie mit tiefer, vibrierender Altstimme. Conan fand auch die Stimme erregend.
    »Was ich will?« Wieder lachte Arpad. »Na, was jeder Mann hier will, Weib! Sich mit deinem Riesenkörper vergnügen! Was ist dein Preis?« Er wühlte in seiner Börse und holte drei Kupferlinge hervor. Diese warf er ihr vor die Füße. »Mit Sicherheit kannst du nicht mehr als das verlangen!«
    Einen Moment lang blickte Achilea auf die Münzen. Dann schaute sie Arpad an. »Unser Gastgeber mag kein Blutvergießen in seiner Schenke.« Sie schlug mit den Knöcheln gegen die Deckbalken über ihren goldblonden Locken. »Die Decke hier ist ohnehin für einen ordentlichen Schwertkampf zu niedrig. Komm mit hinaus und stirb!« Sie ging zur Tür, ihre Begleiterinnen folgten ihr.
    Sofort leerte sich die Schenke, weil alle Gäste dieses seltene Vergnügen sehen wollten. Arpad war begeistert, weil ihm seine Kumpane auf den Rücken schlugen und ihm Mut zusprachen. Mit aufmüpfigem, dümmlichem Grinsen erhob er sich und stolzierte zur Tür. Seufzend stand auch Conan auf und nahm die Scheide mit dem Schwert auf, das neben ihm auf der Strohmatte lag.
    »Was soll's. Ich werde hinausgehen und diesen Schwachkopf töten«, sagte er. »Eigentlich geht es ja um mich, nicht um sie.«
    Indulio legte ihm die Hand auf die Schulter. »Nein, mein Freund. Sie würde dich lieber töten, als dich den Kampf für sie austragen lassen. Laß die Dinge nur ihren Lauf nehmen.« Dann ging er mit dem Cimmerier und den Hyrkaniern hinaus.
    Im Hof vor dem Roten Adler hatten die Männer mit Fackeln einen Kampfplatz abgesteckt. Aus den Seitenstraßen kamen weitere Neugierige auf den Hof, als sich die Nachricht von dem ungewöhnlichen Kampf wie ein Lauffeuer in der Stadt verbreitet hatte. Conan schob sich mit Hilfe der Ellbogen zum Rand des Fackelkreises. Von dort aus konnte er das Geschehen gut verfolgen.
    Arpad stand in der Kreismitte und grinste überzogen mutig. »Komm her und begegne deinem Meister, Weib!« Seine Finger spielten unruhig am Griff des Schwertes, das lang war und eine gerade schmale Klinge besaß.
    Achilea holte unter dem Umhang ein Schwert in einer Scheide hervor. Sie zog es heraus und reichte dem Zwerg die Scheide. Eine der Frauen nahm ihr den Umhang ab. Sie trat in den Feuerkreis. Bei ihrem Anblick stockte Conan der Atem. Er war schon mehreren Kriegerinnen begegnet, und etliche waren außergewöhnlich gewesen, doch noch nie hatte er eine Frau wie Achilea gesehen.
    Sie hatte breite Schultern. Man konnte das Spiel ihrer Muskeln sehen, als sie mit der Klinge kleine schnelle Kreisbewegungen ausführte. Um die schmalen Handgelenke hatte sie schwarze Lederbänder gewickelt. Conan hatte den Eindruck, daß diese Gelenke ihre einzige Schwachstelle waren. Ihr Bauch war flach und schien so hart wie Kopfsteinpflaster zu sein. Die Beine waren gut geformt, aber auch sehr

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