Conni-Erzählbände, Band 22: Conni und das neue Fohlen (German Edition)
da.“
Schon läuft Moritz die Treppe hinunter.
Conni kommt ihm hinterher. „Reiten? Jetzt im Dunkeln?“, fragt sie erschrocken.
„So dunkel ist es gar nicht“, weiß Moritz. „Ich schlafwandele nämlich nur bei Vollmond.“
Conni schaut ihn groß an. Ein Mondscheinritt? Geht ihr Sternschnuppen-Wunsch etwa heute schon in Erfüllung?
Moritz schlüpft bereits in die Reitstiefel. „Los, worauf wartest du?“
Zögernd greift Conni nach ihren Stiefeln. „Haben uns die Behrens das nicht eigentlich verboten?“, murmelt sie.
„Na und?“, brummt Moritz. „Oder ist es dir lieber, dass Karlina stirbt? Oder das Fohlen?“
Conni wird blass. „Kann das denn sein?“
„Alles schon da gewesen“, meint Moritz nur. „Also, los! Oder soll ich alleine reiten?“
Natürlich nicht! Conni zwängt die bloßen Füße in die Stiefel. Ein merkwürdiges Gefühl ist das.
Sie laufen über den Hof. Über dem Stall hängt der Mond. Kreisrund und leuchtend. Conni staunt, draußen ist es wirklich hell genug – auch ohne Lampe.
Die Ponys laufen auf der Weide umher, nicht anders als tagsüber. Während Moritz sich Max holt, überlegt Conni kurz. In der Reitstunde kommt sie mit Josefina zwar ganz gut zurecht. Aber jetzt muss es vor allem schnell gehen, und da ist Stern einfach die bessere Wahl.
„Ja, hallo Stern“, begrüßt sie das Pony freundlich.
Doch statt zu ihr zu kommen oder wenigstens stehen zu bleiben, nimmt Stern Reißaus. Conni läuft hinterher. Doch so klappt es erst recht nicht. Also bleibt Conni stehen und bettelt und fleht. „Stern, komm! Du musst mir helfen! Sternchen, bitte!“
Doch das Pony denkt nicht daran, sich in der Nacht von der Weide holen zu lassen.
Conni läuft die Zeit davon. Moritz legt Max schon die Trense an. Was soll sie nur machen?
Der Mondscheinritt
„Los, wir müssen Karlina retten, schnell!“, ruft Conni verzweifelt. Tränen laufen ihr übers Gesicht. Da zupft sie jemand von hinten am T-Shirt. Und als sie sich umdreht, steht Josefina da.
„Willst du mir helfen?“, fragt Conni und wischt sich über die Wange.
Das Pony stupst sie an, als wolle es sagen: „Na, mach schon, dann können wir endlich los!“
„Du bist toll!“ Conni klopft Josefina den Hals und führt sie von der Weide.
Moritz hat inzwischen Schutzwesten geholt und Helme, die vorne und hinten kleine Lichter haben.
„Wir reiten zwar nicht auf der Straße, aber trotzdem ist das besser“, meint er.
Um Zeit zu sparen, verzichten sie auf die Sättel.
Schon schwingen sich beide auf ihre Ponys und reiten los. Da hören sie ein lautes Wiehern von der Weide. Es ist Amadeus.
„Du bleibst jetzt hier. Wir sind gleich zurück“, versucht Moritz ihn zu beruhigen.
Doch Amadeus wiehert nur noch lauter.
„Was soll’s, dann kommst du eben mit!“
Moritz lässt ihn von der Weide. Und als sie losreiten, läuft Amadeus glücklich hinterher.
Erst ist es Conni ein wenig mulmig ohne Sattel. Doch Josefina ist ganz ruhig. Wie von selbst läuft sie den Feldweg entlang. Und schon nach wenigen Metern fühlt sich Conni auf Josefinas breitem Rücken so sicher wie auf einem Sofa.
„Wollen wir traben?“, fragt Moritz wenig später.
„Einverstanden“, antwortet Conni.
Josefina, Max und Amadeus traben los.
Connis Herz klopft mit im Takt. So schön Mond und Sterne sind, sie muss die ganze Zeit an Karlina und ihr Fohlen denken. Hoffentlich finden sie Doktor Hoffmann, hoffentlich kann er helfen!
Ein Käuzchen wischt an ihnen vorbei. Max bäumt sich erschrocken auf. Moritz kann sich gerade noch halten. „Ganz ruhig“, fleht er.
Doch Max hat sich richtig erschreckt und tänzelt unruhig hin und her. Erst als Amadeus an seine Seite kommt, läuft er zögernd weiter. Conni fasst den Zügel fester. Auch Josefina ist unruhig geworden. So ein Mondscheinritt ist wirklich nicht ohne. Was, wenn ein anderes Tier aus den Büschen flitzt? Eine Maus oder ein Fuchs?
Conni schluckt. Raschelt da nicht was?
Plötzlich hören sie ein lautes Brüllen. Josefina macht einen Sprung. Conni fällt fast vom Pferd vor Schreck. „Was war das?“, japst sie.
„Eine Kuh, nur eine Kuh“, weiß Moritz. Aber erschrocken hat er sich auch.
Nur gut, dass in der Ferne Lichter zu sehen sind.
„Da ist schon der Hof“, sagt Moritz und reitet noch ein wenig schneller.
Kurz danach erreichen sie die Hofeinfahrt.
„Papa ist wirklich hier! Da steht das Auto“, jubelt Moritz. Und tatsächlich: Auf dem Hof steht Bauer Brosel und schüttelt Herrn Hoffmann
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