Coq 11
veröffentlich wurde, etwas kryptisch erklärte. Anlass war die Einweihung des neuen Hafens von Gaza.
Gerüchten zufolge, die von Journalisten aus Washington verbreitet wurden, hatte die Konteradmiralin einen langen Abend und einen Großteil der Nacht bei der aussichtsreichsten republikanischen Präsidentschaftskandidatin verbracht, Condoleezza Rice. Die Nachbarn hatten sich über viel zu laute afrikanische Rockmusik beschwert.
Vizeadmiral Carl Hamilton tauchte nur noch ein einziges Mal kurz auf. Die schwedische Botschaft in Moskau bestätigte, dass er einen seit Langem abgelaufenen Pass verlängert habe. Man habe keine legale Möglichkeit gesehen, diesen Antrag abzulehnen, »weil bezüglich der Identität dieses schwedischen Staatsbürgers keine Unklarheiten vorlagen«.
Zwischen Schweden und Russland existierte kein Auslieferungsabkommen. Außerdem bestritten die russischen Behörden, dass sich der Gesuchte auf russischem Territorium befand. Allerdings gab man bekannt, dass sowohl Vizeadmiral Hamilton als auch Konteradmiral Petrow zu Helden Russlands ernannt worden seien.
Danksagung
Mein besonderer Dank gilt Ove Bring, Professor für Internationales Recht, FOI, Stockholm
Anders Järn, Kapitän zur See, Flottillenkommandant, 1. U-Boot-Flottille, Karlskrona
Mohammed Muslim, Imam, London
Mats Nordin, Fregattenkapitän, Materialversorgung der Streitkräfte
Edvard Piper, Kapitänleutnant, 3. Seekriegsflottille, Karlskrona
Jens Plambeck, Kapitän zur See, 1. U-Boot-Flottille, Karlskrona
Ohne die Hilfe der oben genannten Fachleute wäre die U-1 Jerusalem weder unter Wasser noch in der internationalen Politik weit gekommen.
Mit Sicherheit habe ich das eine oder andere Detail des enormen technischen Materials missverstanden. Ich habe mich bemüht, das begreiflich zu machen, womit ich selbst zu kämpfen hatte. Missverständnisse und Fehler dürfen nicht meinen Ratgebern zur Last gelegt werden.
Die U-1 Jerusalem ist mit einer Zukunftstechnologie ausgestattet, die bislang, soweit bekannt, nicht funktioniert. Sie kann unter Wasser weit »sehen«. Zum Vergleich: Schwedische U-Boote können ungefähr zehn Meter weit sehen. Auf diesem Gebiet findet ein weltweiter Wettlauf statt. Ohne diesen kleinen, aber entscheidenden technischen Vorsprung der U-1 Jerusalem hätte ich den Roman nicht schreiben können. Ich brauchte die kleine Lüge im Detail, um das Ganze glaubwürdig zu machen.
Von zwei anderen Autoren habe ich wesentliche Informationen erhalten. Dies betrifft in erster Linie Vera Efron, die in ihrem Tatsachenroman Farväl min Kursk (2004) wichtige Details der russischen Kriegsmarine geschildert hat.
Auch von dem amerikanischen Journalisten Bob Woodward habe ich mir wichtige Informationen und Milieuschilderungen der amerikanischen Machtelite ausgeliehen. Woodward hatte exklusiven Zugang zu George W. Bush und seinen Mitarbeitern, wofür er im Gegenzug in den Büchern The Commanders (1991, dt. Die Befehlshaber), Bush at War (2002, dt. Bush at War. Amerika im Krieg) und Plan of Attack (2004, dt. Der Angriff) hymnische Porträts zeichnete. Meine eigenen Möglichkeiten, entsprechende Recherchen durchzuführen, waren aus verschiedensten Gründen begrenzt.
Die Entstehung der Coq-Rouge-Romane
Ein Gefängnisaufenthalt bietet eine Reihe von Vorteilen. Unter anderem hat man mehr Zeit zum Lesen als in der freien Welt draußen, und folglich kann man die Lektürelücken füllen, die einem immer ein schlechtes Gewissen bereitet haben, weil man nie Zeit hatte, diese Bücher zu lesen.
Als man mich im Herbst 1973 ins Gefängnis Österåker steckte, stand die Reihe von Maj Sjöwall und Per Wahlöö über Kommissar Martin Beck und Gunvald Larsson und die anderen Kriminalpolizisten ganz oben auf meiner Liste des schlechten Gewissens.
Ich hatte mich so lange wie möglich von ihr ferngehalten. Zum einen las ich Krimis grundsätzlich nicht, was zum Teil an meiner Überheblichkeit lag – ich war immer noch der Typ, der auf die Frage nach seinem Lieblingsautor antworten konnte: Baudelaire. Zum anderen hatten wir im Gymnasium wenigstens einen Krimi lesen müssen, und meine Karriere als Krimileser hatte bei Maria Lang ein jähes Ende gefunden.
Aber mit Sjöwall/Wahlöö war es anders. Einerseits, weil dieses Autorenpaar bekanntermaßen links orientiert war; andererseits, weil ihre Bestseller damals Leserkreise erreichten, die über die üblichen Krimileser weit hinausgingen. Ich bestellte alle erschienenen Bücher der Reihe
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