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196 - Das Schwert des Druiden

196 - Das Schwert des Druiden

Titel: 196 - Das Schwert des Druiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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»Wir haben eine Verbindung!« stieß Mr. Silver aufgeregt hervor.
    »Weiß Rufus das?« fragte ich und trat einen Schritt näher. Im Kristall hatte sich eine verzerrte Knochenfratze gebildet.
    Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, schüttelte ihre schwarze Mähne. »Wir haben mit Erfolg seinen Empfang gestört.«
    »Das heißt, er kann nicht hören, was wir in diesem Augenblick sprechen?« erkundigte ich mich schadenfroh.
    »Er hat keinen blassen Schimmer, und er weiß auch nicht, daß es uns gelang, die Verbindung zu ihm festzuhalten«, antwortete der Ex-Dämon.
    »Er muß doch Argwohn schöpfen, wenn er seinen Kristall aktiviert und keine Informationen bekommt«, warf meine blonde Freundin ein.
    Ich teilte ihre vernünftige Ansicht, doch Roxane und Mr. Silver mußten es natürlich besser wissen, denn sie waren auf der schwarzen Seite geboren, und ihnen standen Kräfte zur Verfügung, die kein Mensch analysieren konnte. Und eine Verschmelzung ihrer Kräfte trug Früchte, die manchmal sogar sie selbst noch in Erstaunen versetzten.
    »Können wir uns nützlich machen?« fragte ich den Hünen mit den Silberhaaren.
    »Wenn sich nichts an der magischen Beschaffenheit des Kristalls verändert, müßte er uns zu Rufus führen«, sagte Mr. Silver überzeugt.
    Ich stieß meinen Zeigefinger gegen seine Rippen. »Worauf warten wir noch? Ist es nicht das, was wir schon lange wollen? Rufus für alle Zeiten das Handwerk zu legen?«
    Der Ex-Dämon nickte grimmig. »Heute geht es ihm endgültig an den dürren Kragen.«
    Eigentlich hatten wir Rufus schon einmal vernichtet. Genaugenommen hatten wir es nicht mehr mit dem Original zu tun, sondern mit Droosa, einer Kopie, die Professor Mortimer Kull geschaffen hatte und die noch gefährlicher war.
    Es war an der Zeit, ihn ein für allemal auszulöschen, aber das schafften wir nur, wenn wir ihn überrumpelten, denn Rufus’ Überlebens-Spezialität bestand darin, sich selbst zu zerstören, wenn man ihn in die Enge trieb und er keinen anderen Ausweg mehr sah.
    Nach jeder Selbstzerstörung konnte er Wiedererstehen. Das war ihm nur dann nicht mehr möglich, wenn ihm ein Feind das schwarze Leben raubte.
    »Nimm den Kristall, Tony«, verlangte Mr. Silver.
    Ich streckte zaghaft die Hände nach dem Kristall aus und nahm ihn an mich. Die verzerrte Knochenfratze blieb weiter bestehen. Nichts veränderte sich.
    Auf meinen Handflächen entstand ein kaltes Kribbeln. Meine Nervenstränge vibrierten leicht.
    Mr. Silver holte Shavenaar, das Höllenschwert. Durch diese starke Waffe und meinen Dämonendiskus war Rufus vor einigen Jahren zerstört worden.
    Für immer, wie wir fest geglaubt hatten. Sein Wiedererscheinen war für uns eine sehr unerfreuliche Überraschung gewesen.
    - »Gehen wir«, knurrte Mr. Silver.
    Ich nickte mit finsterem Blick und verabschiedete mich von Vicky mit einem Kuß. Wieder einmal bangte sie um mein Leben, das sah ich ihr an.
    ***
    Rufus hatte die Rolle des Zollbeamten Bob Broughton übernommen. Er wohnte in dessen Apartment und lachte insgeheim über jene, die ihn für einen Menschen hielten.
    Er war das personifizierte Böse, und er war nach London gekommen, um dem Parapsychologen Lance Selby enorme Schwierigkeiten zu machen.
    In Selbys Gestalt hatte er gemordet, und die Polizei hatte den Professor wie einen tollwütigen Hund gejagt. Im Zuchthaus wollte Rufus den Mann sehen, und dort sollte sich Mago, der Schwarzmagier und Jäger der abtrünnigen Hexen, seiner annehmen.
    Noch war seine Rechnung nicht aufgegangen, aber Rufus war zuversichtlich, daß alles nach seinem Willen ablaufen würde. Inzwischen war es ihm eine Genugtuung, eine Menge Unruhe gestiftet und der Hölle einige Seelen verschafft zu haben.
    ***
    Lance Selby war ahnungslos. Er wußte nicht, daß ihn Tucker Peckinpah, der vermeintliche Freund, in eine tödliche Falle gelockt hatte.
    Der Parapsychologe sollte Peckinpahs Haus nicht lebend verlassen!
    Cruv, der häßliche Gnom, erschien. Er stützte sich auf seinen Ebenholzstock. Hart umspannte seine kleine Hand den massiven Silberknauf.
    »Endlich in Sicherheit«, sagte der Kleine grinsend.
    »Die waren hinter mir her wie der Teufel hinter einer Seele«, gab Lance Selby ächzend zurück.
    »Die Jagd ist zu Ende«, beruhigte ihn Tucker Peckinpah. »Die Wogen werden sich bald wieder glätten.«
    Der Industrielle forderte den Parapsychologen auf, ihm in sein geräumiges Arbeitszimmer zu folgen. »Setzen Sie sich doch, Lance.« Der Professor nahm Platz, und Tucker

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