Corina 02 - Dämonisch Ergeben
fest um meinen Arm. »Sie können in der Gasse beim Müll warten, bis ich Sie rufe.«
»Ich bin müde, ich bin hungrig, und ich habe einen Kopf in der Reisetasche«, warnte ich ihn. »Kommen Sie mir nicht quer.«
Er schlug mich mit so viel Kraft, dass mein Kopf nach hinten ruckte, also nagelte ich seine Hand mit einem Messer an die Wand. Er zog sie frei, und die Schnittwunde heilte sofort. Eine halbe Sekunde später stürzte er sich auf mich - und endete damit, dass er über dem Boden baumelte.
» Wollt est du dich nicht benehmen?«, fragte jemand. Ich sah auf, und mein Blick fand das angenehme, spitzbärtige Gesicht, das lockige dunkle Haar und die glänzenden braunen Augen von Senator Kit Marlowe. Seine freundliche Miene hinderte ihn nicht daran, die Hand so fest um den Hals des Mannes zu schließen, dass ihm die Augen aus den Höhlen traten.
Da mich Marlowe nur etwas weniger hasste als zum Beispiel die Beulenpest, machte mich sein Lächeln nervös. Wahrscheinlich lächelte er genau deshalb, aber es klappte jedes Mal. Ich zuckte mit den Schultern. »Ich hab ihm das Messer nicht ins Herz gestoßen.«
» Vielleicht hättest du das tun soll en«, sagte er ruhig und öffnete die Hand. Der Vampir fiel zu Boden, sprang sofort auf und griff mich an. Ich packte ihn am Nacken und stieß seinen Kopf durch die Wand.
»Bring sie rein, Mikhail!«, rief jemand von rechts.
Vermutlich war Mikhail derjenige mit der Rübe in der Wand, denn niemand rührte sich. Ich ließ ihn los, woraufhin er den Kopf ins Zimmer zurückzog. Hass glitzerte in seinen helle n Augen. Ich lächelte. Es war immer sehr viel einfacher, wenn die Vamps, mit denen ich zu tun hatte, mich verachteten. Ich kam durcheinander, wenn sie andere Gefühle zeigten. Mikhail und ich verstanden uns bestens: Er würde mich töten, wenn er Gelegenheit dazu erhielt, und ich würde dafür sorgen, dass er keine Gelegenheit dazu bekam. So einfach war das.
»Ich übernehme sie«, sagte Marlowe, als Mikhail ihn anstarrte.
»Herr .... Sie hat mich angegriffen!«
»Wenn Sie dumm genug sind, sich mit Lord Mirceas Tochter auf eine Auseinandersetzung einzulassen, während er in der Nähe ist, verdienen Sie es nicht anders«, erwiderte Marlowe.
Ich folgte Marlowe durch die offene Tür. Wir kamen durch ein Wohnzimmer und erreichten ein hübsch eingerichtetes Arbeitszimmer: handgeschnitzte Holzverzierungen, eine hohe Decke und ein Wandbild, das dicke Putten zeigte, die mit selbstge fäl l ig er Überlegenheit auf Besucher herabblickten.
Der Schreibtisch bestand aus massivem Mahagoniholz und war ein wahres Meisterwerk, weckte jedoch nicht annähernd so viel Aufmerksamkeit wie der Mann dahinter. Im Gegensatz zu Vleck verstand sich Senator Mircea Basarab sehr gut auf die Groß-dunkel-und-attraktiv-Sache, und an diesem Abend trug er vollen Ornat mit weißer Krawatte. Er glänzte vom Haar bis zu den Spitzen seiner perfekt geputzten Schuhe.
»Du brauchst nur noch einen rot abgesetzten Umhang«, sagte ich säuerlich und stellte meine Reisetasche auf den Tisch. Ein schmatzendes Geräusch kam aus ihrem Innern. Mircea verzog andeutungsweise das Gesicht.
»Dein Wort genügt mir, Dorina«, teilte er mir mit, als ich die Reisetasche öffnete und den Inhalt herausnahm. »Ich brauche keinen physischen Beweis, es sei denn, ich möchte einige Fragen an den Betreffenden richten.«
»Ich werde in Zukunft daran denken.« Vlecks Kopf tropfte auf den Marmorboden, und deshalb setzte ich ihn auf den Tisch. Doch dort blieb er nicht liegen. Er rollt e, und Marlowe Tisch. Doch dort blieb er nicht liegen. Er rollt e, und Marlowe sprang vor und rettete einige Papiere vor dem blutigen Ruin.
Ich sah mich um, hielt jedoch vergeblich nach Papierkörben Ausschau, und so spießte ich ihn auf den Zettelhalter.. Er tropfte weiterhin, aber wenigstens rollt e er nicht mehr.
Als ich den Blick hob, sah ich zwei unglückliche Vampire. »Na schön«, sagte ich. »Für mich ist es gleich. Ich möchte nur meinen Scheck.«
Mircea holte ein in Leder gefasstes Scheckheft hervor und begann zu schreiben, während Marlowe nachdenklich auf Vleck herabsah. »Ich habe mich immer gefragt .... Wie kommst du davon?«
»Was?«
»Wie verlässt du anschließend den Club oder das Haus, was auch immer?« Er winkte mit der einen Hand. »Wenn ein Meistervampir stirbt, wissen seine Kinder sofort Bescheid. Selbst wenn sie alt und mächtig genug sind, Freiheit gewonnen zu haben - sie fühlen es hier .... «, er klopfte sich an die
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