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Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Corina 02 - Dämonisch Ergeben

Titel: Corina 02 - Dämonisch Ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Schutzzaubern sehr, scheußliche Dinge mit Eindringlingen anzustellen. Aber in der Küche blieb es halbdunkel und still ; die einzige Bewegung stammte von der flackernden Flamme im Innern der Laterne.
    Das Licht tanzte über einige Messer an der Wand, mehrere an Haken hängende verbeulte Kupfertöpfe und in der Ecke einen Besen mit dickem Stiel. Jeder dieser Gegenstände wäre eine nützliche Waffe gegen viele Wesen gewesen, aber wahrscheinlich nicht gegen etwas, das die Schutzzauber des Hauses überlistete. Was auch für die Gegenstände galt, die ich bei mir hatte.
    Ich dachte daran, durch die Hintertür nach draußen zu schleichen, eine Spiderman-Nummer abzuziehen und zu meinem Zimmer hochzuklettern, wo ich einen Vorrat weitaus wirkungsvollerer Waffen hatte. Doch dann hörte das von oben kommende Heulen auf. Es wurde nicht allmählich leiser, sondern verschwand einfach, zwischen einem Atemzug und dem nächsten, als hätte sich eine Hand um einen kleinen Hals gelegt. Und plötzlich vergaß ich alles in Hinsicht auf subtile Taktik und Strategie. Ich riss die Tür auf und stürmte in den Flur, ein Messer erhoben und einen Kampfschrei auf den Lippen.
    Einen Sekundenbruchteil später wurde ich an die Wand geschleudert, mit solch er Kraft, dass meine Rippen klapperten.
    Sofort kam ich wieder auf die Beine, warf einen kleinen Tisch nach meinem Gegner und versuchte, etwas Zeit zu gewinnen, um festzustellen, gegen was ich eigentlich kämpfte. Für einen Moment sah ich große, leuchtende Augen mit horizon t alle n Pupille n wie bei einer Ziege, und dann kam eine Feuerkugel aus dem Nichts, verbrannte den Tisch zu Asche und schickte sich kräuselnde Schatten über die Wände. Ich sprang vor, suchte nach einer verwundbaren Stelle , doch ein riesiger Krallenfuß, von glänzenden Schuppen bedeckt, schmetterte mit der Wucht eines Presslufthammers auf mich herab.
    Ich prall te mit dem Rücken auf den Boden und stellte fest, dass mein Hals zwischen zwei Klauen in der Größe von Dol chen eingeklemmt war. Mein Messer steckte in der großen Tatze, aber ich be zweifel te, ob es für das riesige Geschöpf mehr bedeutete als einen winzigen Dornenstich. Zwei oder drei der sich überlappenden Schuppen hielten mich am Boden fest. Ich trat und versuchte, meine Waffe aus der Tatze zu ziehen, schaffte es aber nur, das Messer noch etwas tiefer in die dicke Haut zu schieben.
    Und irgendwo über meinem Kopf fluchte das Wesen und rief: »Hör auf damit!«
    Die Stimme klang menschlich und ließ mich innehalten, aber ich konnte noch immer nicht viel sehen. Plötzlich kam eine dünne Flamme aus der Dunkelheit und zündete einige Kerzen an der Wand an, a l le auf einmal. Es war ein guter Trick, doch meine besondere Situation hinderte mich daran, ihn gebührend zu bewundern. Ich war zu sehr damit beschäftigt, zu dem Drachen emporzustarren, der im schmalen Flur eingezwängt war.
    Sehr bequem schien er es nicht zu haben. Die kleinen schwarzen Flügel waren an die Decke gepresst, die großen Beine reichten bis zum Hals, und die längliche Schnauze ragte zwischen ihnen hervor. Das einzige Körperteil, das der Drache bewegen konnte, war die Tatze, und aus ihr quoll dunkles Blut. »Das tut verdammt weh!« Das Ungetüm neigte seinen großen Kopf nach unten, um sich den Schaden aus der Nähe anzusehen.
    Ich gaffte.
    Ein ganzer Hektar zinngrauer Schuppen erstreckte sich vor und über mir, am Rücken unterbrochen von einem Höcker aus glitzernden Amethysten. Zwei Horner in der Farbe von geschmolzenem Glas ragten aus dem Kopf, umgeben von geschmolzenem Glas ragten aus dem Kopf, umgeben von einem Schopf aus absurd wirkendem lavendelblauem Haar. Die Farbe passte zu den Augen, die kaum gespenstischer sein konnten, trotz oder vielleicht gerade wegen der Pupille n, die aussahen wie die Blütenblätter von Stiefmütterchen. Eine Membran schob sich erst über das eine Auge und dann das andere, als der Drache seinen verletzten Fuß betrachtete.
    Nach einem Moment richtete er den Blick seiner sonderbaren Augen auf mich, und die Schuppenkringel seiner Wangen gewannen eine leicht violette Tönung. »Du hast mich mit einem Messer gestochen!«
    »Du bist hier eingebrochen«, sagte ich langsam und konnte es kaum fassen. I ch hatte in Brooklyn viele seltsame Dinge gesehen, aber ein Drache zählte nicht zu ihnen.
    »Von einem Einbruch kann keine Rede sein!« Das Geschöpf verzog das Gesicht, wodurch sich die lange Schnauze öffnete und ziemlich viele Zähne sichtbar wurden.

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