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Corkle 1

Corkle 1

Titel: Corkle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas
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ernst.
    »Aber wir haben kein Ruderboot, und ich bin nicht in all diesen Ferienlagern gewesen, ohne dabei etwas zu lernen.« Das war Burchwood.
    »Ich weiß, was du da gelernt hast«, kicherte Symmes.
    »In welcher Stadt sind wir?« fragte ich.
    »Er ist zu sich gekommen«, sagte Burchwood.
    »Das sehe ich auch.«
    »Wir werden Sie an Land bringen, Mr. McCorkle.«
    »Das ist nett von Ihnen.«
    »Deshalb legen wir Ihnen die Schwimmweste an«, erklärte Symmes. »Russ war mal Rettungsschwimmer.«
    »Gut«, sagte ich. »Haben Sie auch eine für Padillo? Er ist verletzt.« Noch ehe ich die Frage aussprach, wußte ich, daß sie unsinnig war, aber sie kam trotzdem heraus.
    »Mr. Padillo ist nicht hier«, sagte Symmes. Sein Ton klang bedauernd.
    »Er ist fort?«
    »Alle sind fort, Mr. McCorkle.«
    »Alle sind fort«, wiederholte ich träumerisch. »Weatherby ist fort, Bill-Wilhelm ist fort. Der blonde Bursche auf der Mauer von vor langer Zeit, ist der auch fort? Der Hauptmann ist fort, und Maas ist fort, und Ku ist lange fort. Und die Albaner sind fort. Und mein alter Partner Padillo ist fort. Verdammt, das ist was. Mein alter Partner Padillo.«
    Das Wasser brachte mich wieder zu Bewußtsein. Jemand stützte mich am Hals und schwamm irgendwohin. Ich lag auf dem Rücken. Mein linkes Bein klopfte, und ich fühlte mich leicht im Kopf. Ich lehnte mich in die Schwimmweste und blickte zu den Sternen hinauf. Das Wasser mußte kalt sein, denn meine Zähne klapperten. Aber ich bemerkte es kaum. Ich war zu beschäftigt damit, die Sterne zu zählen.
    Sie schleppten mich das Rheinufer hinauf und hielten einen Lastwagen an, der mit einer Ladung Hühner auf dem Weg zum Bonner Markt war. Ich mußte mit dem Fahrer sprechen, weil er nur Deutsch verstand. Von Symmes und Burchwood gestützt, stand ich da, durchnäßt und verdreckt, und versuchte etwas Glaubwürdiges zusammenzulügen; daß ich mit meinen Freunden am Rhein spazierengegangen und dabei in den Fluß gefallen wäre. Schließlich gab ich es auf und zog alles Geld aus der abgegriffenen Brieftasche, die ich von Wohlgemuth bekommen hatte, und nannte ihm eine Adresse. Für 154 Dollar ließ er uns hinten bei den Hühnern sitzen.
    Burchwood und Symmes zerrten mich von dem Lastwagen und schleppten mich die zwölf Stufen zu meiner Eingangstür hinauf. »Unter der Matte liegt der Schlüssel. Mein raffiniertes Versteck.«
    Burchwood fand den Schlüssel und öffnete die Tür. Halb trugen, halb schoben sie mich hinein und ließen mich in meinen Lieblingssessel fallen, damit ich diesen eine Zeitlang vollbluten konnte.
    »Sie brauchen einen Arzt«, sagte Symmes. »Sie bluten wieder.«
    »Whisky«, sagte ich. »An der Bar. Und Zigaretten.«
    Symmes ging hinter die Bar und kam mit einem halbvollen Wasserglas Whisky und einer brennenden Zigarette zurück. Ich griff gierig nach dem Glas, und es gelang mir auch, es an den Mund zu setzen, wo es auf meinen Zähnen eine Melodie zu klimpern begann. Ich schluckte etwas herunter. Es war Bourbon. Das war mir recht, ich mag Bourbon. Ich bekam noch ein paar Schlucke hinunter, griff dann nach der Zigarette und machte einen tiefen, dankbaren Zug. Danach noch etwas Whisky und eine weitere Lunge voll Rauch.
    »Geben Sie mir das Telefon«, sagte ich zu Burchwood.
    »Wen wollen Sie anrufen?«
    »Einen Arzt.«
    Er reichte mir das Telefon, und ich ließ es fallen. Burchwood hob es auf und fragte: »Welche Nummer?« Ich sagte sie ihm, und er wählte.
    Es klingelte eine Weile, bis sich eine verschlafene Stimme meldete.
    »Willi?«
    »Ja.«
    »Hier McCorkle.«
    »Schon wieder betrunken, du und dein nichtsnutziger Partner?«
    »Noch nicht betrunken. Nur angeschossen. Kannst du helfen?«
    »Ich komm sofort«, schnauzte er und hängte ein.
    Ich schlabberte weiter an meinem Whisky. Die Schmerzen wollten nicht nachlassen. »Wählen Sie noch eine Nummer«, sagte ich zu Burchwood. Er sah Symmes an, der nickte. Er wählte, und das Rufzeichen erklang. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich jemand meldete.
    »Fredl?« sagte ich. »Mac.«
    »Wo bist du?« fragte sie.
    »Zu Hause.«
    Als ich erwachte, lag ich zwischen frischen, sauberen Laken in meinem eigenen Bett, und das Tageslicht kroch durch einen Spalt zwischen den zugezogenen Vorhängen. Fredl saß in einem Sessel neben meinem Bett, rauchte eine Zigarette und trank eine Tasse Kaffee. Ich bewegte mich versuchshalber, und mein linker Oberschenkel reagierte mit einer Schmerzwelle. Mein Magen fühlte sich an, als hätte jemand

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