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Corkle 1

Corkle 1

Titel: Corkle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas
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einen Baseballschläger hineingerammt.
    »Du bist wach«, sagte Fredl.
    »Aber lebe ich noch?«
    Sie beugte sich vor und küßte mich auf die Stirn. »Und wie. Dr. Klett hat eine ganze Stunde gebraucht, um die Schrotkörner aus deinem Bein zu picken. Er sagt, du hättest nur die Randladung abbekommen. Dein Magen wird dir auch noch ungefähr eine Woche Beschwerden machen, und du hast viel Blut verloren. Und zu guter Letzt: Was, in Gottes Namen, hast du eigentlich angestellt?«
    »Zuviel. Wo sind Symmes und Burchwood?«
    »Diese zwei!« Sie schnaubte verächtlich.
    »Bist du eifersüchtig?«
    »Sie schienen nur so erschöpft und erbärmlich – und verloren, fand ich.«
    »Sie haben eine Menge durchgemacht, aber sie sind in Ordnung. Ich möchte wirklich nicht, daß ihnen etwas passiert.«
    »Der eine schläft im Arbeitszimmer, der andere auf der Couch im Wohnzimmer.«
    »Wie spät ist es?«
    »Beinahe Mittag.«
    »Wann hab ich dich angerufen?«
    »Gegen drei heute früh. Gleich danach bist du ohnmächtig geworden, sagen sie. Dann kam der Doktor und fing an, dich zu verarzten. Er sagt, du hättest viel Blut verloren. Ein paar Tage lang wirst du sehr schwach sein.«
    Ich strich mir mit der Hand übers Gesicht. »Wer hat mich rasiert?«
    »Ich. Und ich hab dich auch gebadet. Seit wann bist du eigentlich Sergeant?«
    »Seit gestern morgen – oder gestern nachmittag. Es ist sehr lange her.«
    »Eine lange Geschichte?«
    »Ziemlich. Ich erzähl sie dir, während ich mich anziehe.«
    »Wozu? Zu deinem Begräbnis?«
    »Nein. Um auszugehen. In die Welt hinauszuziehen. Dinge zu erledigen. Mein Brot zu verdienen. Eine Kneipe zu betreiben.«
    Fredl stand auf, ging durchs Zimmer zur Kommode und nahm ein Hemd heraus. Sie drehte sich zu mir um und sah mich, das Hemd gegen die Brust gedrückt, mit einem seltsamen Blick an.
    »Die existiert nicht mehr.«
    »Was existiert nicht mehr?«
    »Dein Restaurant. Vorgestern ist es in die Luft geflogen.«
    Ich warf die Decke zurück und versuchte, die Beine über die Bettkante zu schwingen. Sie gehorchten mir nicht, und ich fühlte mich schwach und etwas schwindlig.
    Schließlich begriff ich, was die Worte bedeuteten. Ich schloß die Augen und sank in die Kissen zurück. Es zerbrach alles zu schnell. Eine hübsche, bequeme, stille, angenehme Welt fiel in Stücke, und McCorkle war für eine andere Welt nicht hart genug.
    »Wer hat es gesprengt?« sagte ich vorsichtig und hielt die Augen geschlossen.
    »Ich glaube nicht, daß sie es schon wissen. Aber es war morgens früh.«
    »Um welche Zeit?«
    »Gegen drei.«
    »Womit ist es gesprengt worden? Mit Knallfröschen?«
    »Mit Dynamit. Sie scheinen alle Zeit der Welt gehabt zu haben. Sie haben es an den verschiedensten Stellen ausgelegt, wo es den größten Schaden anrichten mußte. Inspektor Wentzel meint, es wäre wegen des Mannes geschehen, der neulich dort erschossen worden ist. Jemand hät dir und Padillo die Schuld daran gegeben, sagt Wentzel. Er sucht nach euch beiden.«
    »Hast du mit ihm gesprochen?«
    »Nein. So stand es in den Zeitungen.«
    »Man sollte ihm raten, mal im Rhein zu suchen«, sagte ich.
    »Wonach?«
    »Nach Padillo. Dort ist er nämlich: tot im Rhein.«
    Ich öffnete die Augen. Fredl stand noch an der gleichen Stelle, das Hemd fest an sich gedrückt. Sie legte es behutsam aufs Bett, kam auf meine Seite herum und setzte sich neben mich. Sie sagte kein Wort. Das brauchte sie nicht. Es stand alles in ihren Augen und in der Art, wie sie die Hände bewegte und die Unterlippe mit den Zähnen festhielt.
    »Willst du darüber sprechen?«
    Ich dachte einen Augenblick nach und begriff, daß es nur ein einziges Mal die Möglichkeit geben würde, es ihr ungeschminkt und ohne Beschönigungen zu erzählen, so, wie ich es erlebt hatte. Und so erzählte ich es ihr, und beim Sprechen wurde es leichter, und als ich zum Schluß und zu Padillos Ende kam, gab es keinen Grund mehr, die Tränen zurückzuhalten.
    Später saßen wir im verdunkelten Zimmer, ohne zu reden. Ich bat sie um eine Zigarette, und sie zündete mir eine an. Sie schmeckte gut, und darum fragte ich mich laut, ob ich wohl Kaffee bekommen könnte und einen Kognak. Während sie beides holte, lag ich in dem verdunkelten Zimmer und dachte über das nach, was ich zu tun hatte, und fragte mich, ob ich die Kraft dazu haben würde.
    Fredl kam mit dem Kaffee, und ich trank ihn und nippte an dem Kognak und trank dann noch einen.
    »Sind sie wach?« fragte ich.
    »Ich glaube

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