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Creatio ex nihilo (Urteil: Leben)

Creatio ex nihilo (Urteil: Leben)

Titel: Creatio ex nihilo (Urteil: Leben) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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einsamen Zimmer, während er diesen Mann nicht etwa in irgendeiner Ecke sah, sondern in seinem Kopf!
    Bürschchen, du kannst dir jetzt Ewigkeiten das aufgeweichte Hirn darüber zerbrechen, ob ich nun tatsächlich existiere oder nicht. Aber sind wir doch mal ehrlich: Im Grunde interessiert es einen Schiss, oder?
    Oh Mist! Jetzt sah und hörte er ihn auch, wenn er die Augen geöffnet hatte! Gnadenlos breitete sich die verhasste Panik in dem kleinen Jungen aus und drohte, wie so häufig die Herrschaft zu übernehmen. Der fremde Mann mit der spöttischen dunklen Stimme lachte laut auf. Dann schüttelte er bekümmert den Kopf.
    Ich schätze, es läuft momentan nicht so gut, oder?
    Andrew versuchte, ihn zu ignorieren. Das erwies sich jedoch als gar nicht so einfach, denn der Kerl befand sich ja genau in seinem Kopf!
    Der fremde Eindringling beobachtete ihn für eine Weile mit schmalem Lächeln. Irgendwann verzog er angewidert das Gesicht.
    Scheiße! Genau diese Sorte von kleinen Jungen hat mir schon immer das Leben schwergemacht. Sie funktionieren nicht, liegen heulend wie Babys in ihren Betten und warten auf Hilfe. Ha! Sie halten sich mit Nebensächlichkeiten auf, anstatt sich dem Problem zu stellen und es zu beseitigen. Übrigens, nur ein kleiner Rat am Rande: Durch weibisches Gejammer wird es nicht besser. Außerdem dürftest du Schwierigkeiten bekommen, wenn sie deine roten Augen sieht. Das könnte zu Fragen führen. Irre ich mich oder wolltest du nicht genau die vermeiden?
    Andrew erschrak und schlagartig versiegten die Tränen. Verdammt! Daran hatte er noch gar nicht gedacht!
    Der Mann ließ ihn nicht aus den schlauen, blitzenden Augen. Jetzt stemmte er seine Hände in die Hüften, warf den Kopf zurück und lachte bellend. Es erstarb so schlagartig, wie es gekommen war. Und als er wieder anhob, klang er drohend.
    Eben! Das ist das ganze Problem, mein Junge! Du denkst nicht mehr! Du bist nur ein verweichlichter Schlappschwanz, der winselnd darauf wartet, dass man ihm den Gnadenschuss verpasst!
    Unvermutet ging er in die Knie, sodass sich ihre Gesichter auf gleicher Höhe befanden. Allein schaffst du es nicht!, wisperte er. Oder willst du das abstreiten?
    Andrew überlegte, dann bewegte sich sein Kopf einmal nach links und einmal nach rechts. Der Fremde verdrehte stöhnend die Augen.
    Okay, beginnen wir im Urschleim. Dass das so schwierig werden würde, hätte nicht mal ich geglaubt! Und ich bin so einiges von deiner Sorte gewöhnt. Ich spreche auch sehr langsam, damit es ankommt. Siehst. Du. Mich?
    Diesmal ging Andrews Kopf einmal hinauf und einmal hinunter.
    Der Soldat in seinem Kopf grinste. Fein! Meinst du, mich sieht noch jemand anderes?
    Andrew schüttelte den Kopf.
    Wahnsinn! Und jetzt pass auf! Ab hier werden die Fragen etwas komplizierter! Spöttisch verzog er das Gesicht. Meinst du, die Leute wundern sich nicht, wenn du plötzlich beginnst, grundlos mit dem Kopf zu wackeln, wie ein seniles, altes Weib?
    „Hier ist doch niemand!“ In seiner Verwirrung hatte Andrew laut gesprochen. Es machte sich in der Stille des Raumes wie ein Donnergrollen aus. Außerdem besiegelte es seinen Verdacht, endlich tatsächlich den Verstand verloren zu haben.
    Der Fremde lachte laut und schlug sich begeistert mit einer Hand auf den Oberschenkel.
    Wow, sehen kann er auch! Nein, natürlich ist hier niemand, du Idiot! Aber das wird sich ändern! Wie willst du das in der Schule handhaben? Meinst du nicht, der gute alte Gibbs könnte ...
    „Woher kennen Sie Mr. Gibbs?“, hauchte Andrew mit großen Augen.
    Unwirsch schwang er seine Hand. Ich weiß alles über dich, wenigstens das müsste dir inzwischen aufgegangen sein. Lauernd betrachtete er ihn, dann stöhnte er leise. Okay, das ist vielleicht ein wenig viel verlangt, ich verstehe. Da war ja die Angelegenheit mit dem Urschleim ...
    Resigniert seufzte er und blickte für einen Moment ratlos vor sich hin. Doch dann sah er auf, verzog das Gesicht und lachte laut.
    Jetzt ist es dir doch tatsächlich gelungen, mich mit deiner hirnlosen Fragerei vom Thema abzulenken. Nicht schlecht, mein Junge ...
    Ebenso schnell, wie es gekommen war, verschwand das Grinsen wieder und abermals blitzten die Augen bedrohlich auf.
    … und total dämlich! Wie wollen wir es schaffen, wenn du nicht mitspielst?
    Er wartete auf keine Antwort, sondern fuhr in dem gleichen grimmigen Ton fort.
    So, wie ich das sehe, sitzt du ziemlich tief in der Scheiße. Und wenn dir nicht bald etwas wirklich Brillantes

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