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CROMM - Das Dorf findet dich (German Edition)

CROMM - Das Dorf findet dich (German Edition)

Titel: CROMM - Das Dorf findet dich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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gebohrt hatten. Die Form hob und senkte sich im Rhythmus des Atmens. Sie zog sich vom Bauchnabel bis zum Solar Plexus. Mehr konnte Jakob nicht erkennen. Er wusste nur, dass ihn dieser Anblick anwiderte. Besonders, weil er daran dachte, das so ein Ding auch an ihm war.
    »Was ist das?«, fragte Remo.
    »Könnt ihr es sehen?«, fragte Martin, »Es fühlt sich fest an. Es ist ... oh mein Gott, es lebt! Es hat mich gestochen! Seht ihr diese Krallen?! Ich spüre es. Ein Stück davon ist in mir, aber nicht so tief. Ich kann es rausziehen, ich ...«
    Martin packte die Form mit einem Schrei, machte ein entschlossenes Gesicht und zog daran. Sein Schreien wurde noch lauter, als er zerrte.
    »Es steckt fest«, sagte Martin, »es hat sich festgebissen oder so.«
    »Ich würde das nicht tun«, sagte Remo, »du weißt nicht, was passiert.«
    Er klang erschöpft, wahrscheinlich von Martins Geschrei. Dieser achtete nicht auf die Worte und zerrte weiter an der Form, bis sich die ersten Fäden von seinem Bauch lösten und Jakob deutlich sah, wie sie sich bewegten, wie sie beinahe strampelten, wie dünne Beinchen, von einem Käfer, dachte er. Je länger Martin an dem Ding zog, desto mehr Fäden ließen von ihm ab. Nur wenig Blut floss aus den kleinen Wunden.
    Also steckt es doch nicht so tief, dachte Jakob erst. Mit einem letzten Schrei riss Martin das Ding schließlich von sich. Ein schmatzendes, feuchtes Geräusch.
    »Oh scheiße«, sagte Martin. Er hielt es in der Hand und alle schauten es an. Die untere Seite der schwarz glänzenden Oberfläche war anders, sah nicht fest aus, sondern wie ein richtiger kleiner Körper, über den eine Haut gespannt war. Aus ihm führten die Beinchen und am oberen Rand ragten zwei kurze gezackte Spitzen hervor.
    Kneifer, dachte Jakob.
    Aber Martin schaute nicht auf den Käfer in seiner Hand. Er schaute nach unten, zu seinem Bauch. Jetzt, da er eine Hand befreit hatte, konnte er weiter nach unten sehen. Da hörte Jakob das blubbernde Geräusch, das schon die ganze Zeit da gewesen sein musste, das er aber nicht wahrgenommen hatte, weil der Käfer ihn ablenkte.
    Flüssigkeit rann aus Martins Bauch, dunkle Flüssigkeit.
    »Oh scheiße«, wiederholte Martin und lehnte sich entsetzt zurück. Jakob kniff die Augen zusammen. Da war etwas. Aus Martins Bauch hing etwas und rotes Blut floss über seine Haut und sammelte sich am Hosenbund.
    »Martin«, schrie er. »Martin, verdammt! Was ist das? Da hängt was aus dir raus, Mann!«
    Martins Augen verdrehten sich in den Höhlen, als er nach unten schielte. Das zappelnde, ekelhafte Ding noch in der Hand.
    »Scheiße«, wimmerte Martin. »Was ist das? Scheiße ...«
    »Oh Gott ... ich glaub, dir hängt eine Ader raus«, sagte Remo. »Martin, das musst du abdrücken. Halt die Hand drauf!«
    »Ich fasse es nicht«, keuchte Martin, während er unablässig Blut verlor. »Ein verdammter Käfer. Einen gottverdammten scheiß Käfer haben die uns in den Bauch gesetzt.« Martins Hose färbte sich rot. Um seine Füße bildete sich eine Lache. Das Blut kam nun zuckend aus der heraushängenden Ader und spritzte in rhythmischen Abständen auf Martins Bauch.
    Remo schrie auf, als der Käfer aus Martins Hand sprang und durch das Blut zu ihm hinüber lief, aber er tabbelte nur weiter über den Boden und verschwand im hinteren Teil der Zelle, wo das Licht nicht hinkam.
    Martin stöhnte. Der Blutstrom hörte nicht auf. Jakob dachte, dass das andere Ende der abgerissenen Ader noch in Martin steckte. Dort blutete es ihn voll. Das Blut lief unaufhaltsam in seine Bauchhöhle, im Takt seines Herzschlags. Wahrscheinlich hatte der Käfer die Ader mit seinen Beißwerkzeugen umklammert und Martin hatte sie zerfetzt. Herausgerissen.
    Das zuckende Bluten hatte nachgelassen, der Rhythmus verlangsamte sich. Es stank metallisch und nach Fäule. Jakob wurde schlecht und er übergab sich wieder auf seine Jeans und den Boden. Auch Remo würgte, hustete und spuckte Stückchen aus seinem Mund.
    Martin hielt sich seine Hand vor den Bauch, aber das Blut sickerte durch seine Hände, quoll zwischen den Fingern hervor. Sein ganzer Unterbauch sah aus wie eine einzige rote Masse, eine langsam versiegende Blutquelle.
    »Hey Leute«, sagte er, »ich ... habe es geschafft.« Seine Stimme wurde schwächer. »Jakob.«
    »Ja?« Er fasste all seinen Mut zusammen, um zu antworten und ignorierte eine weitere Welle der Übelkeit. Er hoffte, wenn er mit Martin sprach, würde er bleiben.
    »Sag Larissa, dass ich sie

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