Cruel World
lauerten immer Vampire herum; Das wussten wir beide. Ich holte meinen silbernen, kleinen Dolch für Notfälle, der fast ganz kaputt war, aus meinem Beutel und spitzte die Ohren.
Ein leises Knarren ließ mich zusammenfahren. Gerade, als ich aufschreien wollte, presste Noah mir seine linke Hand auf den Mund, worüber ich sehr dankbar war.
Seit wann fürchtete ich mich so sehr? Was war mit mir los? Mein Körper fühlte sich überhaupt nicht wohl. Irgendetwas sagte mir, wir sollten verschwinden - auf der Stelle!
Na, sieh mal einer an. Unser Abendessen ist da, Freunde! Jemand lachte laut. Es klang jedoch rau und abgrundtief böse.
Gänsehaut überkam mich, während ich mich ein paar mal im Kreis drehte, aber nur Dunkelheit erkennen konnte.
Ich nehme die Kleine! rief ein anderer.
Na toll
!, stöhnte ich innerlich,
Es sind natürlich Mehrere.
Hoffentlich würden es nicht zu viele sein, die uns angriffen.
Ich war bisher alleine immer mit höchstens fünf Vampiren fertig geworden. Mit Noah zusammen hatten wir insgesamt pro Tag bis zu zwölf Vampire getötet. Jedes mal mussten wir auf unser Glück hoffen und kämpfen. Etwas anderes konnte man schließlich in Zeiten wie diesen nicht tun.
Wir können sie uns teilen.
Sie ist verdammt heiß! Vielleicht benutzen wir sie für andere Zwecke.
Jetzt bekam ich wirklich Angst. Ich wollte nicht das Sexspielzeug von solchen Monstern werden!
Noah stellte sich beschützend vor mich. Mach dir keine Sorgen. Mit denen werden wir schon fertig.
Er flüsterte zwar ganz leise, doch ich wusste genauso gut wie er, dass die Vampire uns klar und deutlich hören konnten.
Ich vertraue dir, Noah. Könntest du mir bitte aus dem Weg gehen? Ich möchte auch kämpfen.
Empört drehte er den Kopf zu mir um. Ich-
Bitte! Anstatt zu warten, bis er sich von allein bewegte, schob ich ihn zur Seite. Unser beider Blick war auf den dunklen Laden mit den zerbrochenen Fensterscheiben gerichtet, aus dem nun vier große, schwarz gekleidete Männer heraustraten und breit grinsend auf uns zukamen.
Der, der ganz links ging, musterte mich einmal. Kleine, willst du wirklich gegen uns kämpfen? Für eine Schönheit wie dich wäre es wirklich zu schade. Frauen, die so aussehen wie du, gibt es ganz selten. Die meisten Menschen sind hässlich. Solche brauchen wir hier nicht.
Da habt ihr wohl recht. Der einzige Blondhaarige, dessen schneeweiße Augen im Dunkeln leuchteten, beugte sich ein wenig nach vorne. Aber er sah nicht mich an, sondern Noah. Was hatte das zu bedeuten?
Verschwindet. Ansonsten werden wir euch die Hölle heiß machen!, drohte ich ihnen und hob meinen Dolch.
Es war Gelächter zu hören. Allerdings kam es nicht von unseren derzeitigen Gegnern, nein, es kam aus dem Laden. Dort drin lauerten noch weitere dieser Monster.
Glaubst du ernsthaft, du könntest mich, Cooper Christiansen besiegen, meine Schönheit? Der Blonde hob eine Augenbraue. Ich bin der Leibwächter von dem allmächtigen Herrscher dieser Welt! Für das Kämpfen wurde ich mein ganzes Leben lang ausgebildet.
Ich stieß einen verachtenden Laut aus. Dein
allmächtiger Herrscher
kann mich mal am Arsch lecken!
Alle um uns herum schnappten fassungslos nach Luft und einige fauchten sogar laut. Allerdings empfand ich nicht die geringste Spur von Angst. Ich hatte es schon mit arroganteren Vampiren zu tun gehabt. Die meisten hatten eine große Fresse, aber nichts dahinter.
Wie kannst du es wagen, Aaran Grant zu beleidigen?, knurrte Cooper und ballte die Hände zu Fäusten.
Ich machte mich auf alles gefasst.
Chalina, treibe es nicht zu weit., warnte Noah mich leise, doch ich beachtete ihn gar nicht, sondern setzte ein falsches Lächeln auf. Du kannst ihm, falls du überleben solltest, eine Nachricht überbringen. Meine Stimme wurde lauter. Ihr alle könnt Aaran Grant eine Nachricht von dem Menschen Chalina-Anastasia Joy überbringen! Eines Tages wird er für alles, was man uns angetan hat, gewaltig büßen! Wir werden ihn eines Tages all das spüren lassen, was wir spüren mussten. Danach werden wir ihn ordentlich auseinandernehmen und verbrennen. Darauf kann er Gift nehmen!
Ich erkannte weitere Männer, die jetzt zu uns kamen. Noah und ich waren total umzingelt. Es gab keine Fluchtmöglichkeit mehr.
Cooper reagierte überhaupt nicht so, wie ich zuerst gedacht hatte. Seine Augen waren zusammengekniffen, jedoch war kein bisschen Wut in ihnen zu erkennen. Es war, als versuchte er sich an etwas zu erinnern.
Chalina-Anastasia Joy. widerholte
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