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Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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bewahrheitete sich. Jemand sammelte die Horde ein. Also stellte ich die einzige sinnvolle Frage.
    »Warum?«
    Mit der gleichen fließenden Geschmeidigkeit wie Tananda vor ihr, glitt Calypsa auf den verbliebenen dritten Stuhl. Trotzdem sah die Bewegung bei beiden Frauen völlig unterschiedlich aus. Tananda hatte dabei ganz lässig und sexy gewirkt, sich aber so hingesetzt, dass sie jederzeit aufspringen konnte, sollte es Ärger geben. Calypsa hingegen war voll konzentriert, ihre Energie direkt auf mich gerichtet. Wäre sie eine Rakete gewesen, hätte man meine Überreste jetzt von den Wänden kratzen können.
    »Es geht um meinen Großvater«, begann sie. »Um den größten Tänzer in allen Dimensionen, den Großen Calypso.«
    »Wozu braucht er dann eine Kristallkugel und ein Schwert?«, wollte ich wissen. »Ich glaube nicht, dass zur Goldenen Horde auch ein Paar Schuhe gehört.«
    »Einst versuchten derartige Fußkleider, sich uns anzuschließen«, warf Ersatz ein, »aber wir haben sie von dannen gejagt. Sie waren nicht sonderlich nützlich für die höfischen Künste, sondern dienten vielmehr zur alltäglichen Bedeckung der unteren Extremitäten, wozu das Gold …«
    »Halt die Klappe«, unterbrach ich ihn, ohne die Augen von Calypsa zu nehmen. »Was ist los mit Eurem Großvater?«
    Der stolz erhobene Kopf sackte herab. »Ich stamme aus Walts. Es ist eine friedliche Dimension … oder war es, sollte ich vielleicht sagen.«
    »O ja, Schätzelchen. Ich war selbst dort. Friedlich bis hin zur Langeweile!«
    »Früher vielleicht«, sagte Calypsa. »Solange, bis der finstere Barrik dort auftauchte.«
    »Wann war das?«
    »Vor zehn Jahren. Ich lebe in einer Stadt namens Pavan in der Biegung eines breiten Flusses etwas nördlich unseres größten Hafens. Anfangs achteten wir kaum auf den Bau des Schlosses oben auf dem Berg, der den Fluss beherrscht. Alle unsere Fürsten legen sich große Anwesen zu, um darin Parties und Bälle feiern zu können, und alle Waltser tanzen für ihr Leben gern. Das liegt uns im Blut. Tatsächlich wurde sogar ein bedeutender Rhythmus nach unserer Dimension benannt. Habt Ihr schon einmal vom Brautwaltser gehört?«
    »Am Rande«, sagte ich. »Erzählt weiter.«
    »Wir dachten uns nichts dabei, als die Burg wuchs, bis sie den gesamten Berggipfel umschloss. Sie besteht vollständig aus glänzendem schwarzem Granit, was wir für eine merkwürdige Farbwahl hielten, aber noch seltsamer erschien es uns, dass wir nie irgendjemanden an dem Gebäude arbeiten sahen. Wir nahmen an, die Steine würden nachts von gigantischen Elfen oder ähnlichen Wesen bewegt. Es war ein Rätsel.
    Als Kind habe ich mich oft dort hochgeschlichen, aber die Elfen waren jedes Mal schon wieder fort, wenn ich oben ankam.«
    Ich stöhnte. Sie warf mir einen verblüfften Blick zu. »Es war niemand da«, erklärte sie. »Und trotzdem wuchsen die Mauern mit jedem Tag weiter. Schließlich waren die Arbeiten abgeschlossen. Wir Pavaner warteten darauf, unsere neuen Nachbarn kennenzulernen und zur Feier einen Willkommenstanz zu veranstalten. Wochen vergingen, doch niemand verließ das Schloss. Niemand öffnete, wenn wir an die großen Holztore klopften. Wir legten Einladungen zu unseren bescheidenen Dorfbällen auf die Türschwelle. Keine Antwort. Allmählich machte sich bei uns die Vermutung breit, unser Nachbar wäre gesellschaftsfeindlich. Wir hatten jedoch keine Ahnung, wie gesellschaftsfeindlich! Denn bald schwärmten seine Schergen wie riesige bösartige Vögel aus dem Schloss aus. Sie stießen auf unsere bescheidenen Häuser hinab und schnappten sich die besten Tänzer unserer Stadt. Manchmal fanden wir sie wieder, wie sie verloren und verwirrt mit blutenden Füßen durch die Felder taumelten. Barrik hatte sie gezwungen, bis zum Umfallen zu tanzen! Ihre Choreografie war unerbittlich verändert worden. Sie waren danach nie wieder in der Lage, ihre frühere Magik zu wirken, wie zum Beispiel den Tanz der Aussaat zum Gedeihen des Getreides oder den Tanz der Niederschläge, um Regen herbeizurufen. Wir alle fürchteten uns davor, ergriffen und fortgeschleppt zu werden.
    Und dann entführten Barriks Schergen meinen Großvater, den größten Tänzer im ganzen Land. Nach Aussage anderer Gefangener, die wieder freigelassen worden waren, widersetzte sich Großvater Barriks Befehl. Er blieb reglos stehen, ohne auch nur den kleinsten Tanzschritt auszuführen. Barrik drohte ihm schreckliche Folterqualen an, aber mein Großvater ließ sich nicht

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