Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute
einschüchtern wie ein gewöhnlicher Entertainer. Schließlich führte der Große Calypso den Tanz der Beleidigung auf und schleuderte Barrik damit seine Verachtung entgegen. Barrik tobte!«
»Nun denn, ein dreifaches Hurra auf den alten Knaben«, sagte ich. »Und wo kommen wir da ins Spiel?«
»Als Calypso nicht so wie die anderen wieder aus dem Schloss herauskam, zog eine riesige Schar von uns hinauf und verlangte seine Freilassung. Ich stand vor dem Portal und bat Barrik, mir Großvater zu übergeben. Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass ich plötzlich in einem Saal vor einem steinernen Thron stand. Die Kreatur die dort saß … sie war zu schrecklich, um sie anzuschauen!«
Ich warf Tananda einen Blick zu. »Der Beschreibung nach ist er ein Dile«, sagte sie. »Grüne Schuppen, lange Zähne.«
»Was gibt es an grünen Schuppen und langen Zähnen auszusetzen?«, wollte ich wissen.
»Es hat nun mal nicht jeder ein Faible für Schindeln, die sich überlappen, Aahz«, erklärte Tanda geduldig. »Also, mir gefällt es, aber du weißt ja selbst, wie Trollmänner aussehen, so gesehen fällt mein Urteil nicht gerade objektiv aus.«
»Schön«, knurrte ich. »Überspringen wir die nächsten Kapitel und kommen wir gleich zum Ende der Geschichte. Sofort!«
Calypsa erwiderte standhaft meinen finsteren Blick. »Er sagte mir, der alte Mann würde für die Beleidigung sterben. Ich gelobte ihm, alles zu tun, was er wollte, wenn er nur meinen Großvater freiließ. Ich versprach ihm sogar, den Tanz der Wollust für ihn zu tanzen, aber er lehnte ab.« Wieder blitzten ihre Augen. »Er sagte mir, ich könnte das Leben meines Großvaters nur zurückgewinnen, indem ich ihm einen großen Schatz besorge. Ich musste mich dazu bereit erklären, ihm alle Mitglieder der Goldenen Horde zu bringen. Er hat mir nur dreißig Tage Zeit dafür gegeben. Zehn davon sind bereits verstrichen.«
Ich schüttelte den Kopf. »Der Typ scheint mir ein richtiger Zauberer von Oz zu sein.« Das Mädchen starrte mich verständnislos an. »Vergesst es. Das war vor Eurer Zeit.«
»Mit dem Großen Kristall und dem Schwert hätte ich schon zwei der Schätze«, fuhr Calypsa fort. »Ihr würdet wohl nicht in Betracht ziehen, mir zu helfen, indem Ihr mir das Schwert überlasst, oder vielleicht doch?«
»Au contraire!«, fauchte ich. »Ich kenne eine Prophezeiung, die besagt, dass die Horde unter keinen Umständen wieder zusammengebracht werden soll. Sonst würde großes Unheil hereinbrechen und ähnlich düsteres Zeugs.«
»Aber ich muss meinen Großvater befreien! Der Große Calypso muss in Freiheit tanzen können!«
Ich sah Tanda an. »Mir scheint, das Sinnvollste wäre es, den alten Mann einfach aus dem schimmernden schwarzen Schloss auf dem Berg herauszuhauen«, sagte ich.
»Unmöglich«, entgegnete Tananda. »Ich bin persönlich dort gewesen. Dieser Mann nimmt seine Rolle als Oberbösewicht sehr ernst. Es gibt nirgendwo im Schloss einen Schwachpunkt, durch den ich einbrechen und bis zu den Verliesen vordringen könnte, ohne erwischt zu werden. Barriks Wachen schlafen nie, und sie bestehen aus Stein. Die eine Hälfte sind Wasserspeier, die andere Diles, und sie können einander nicht ausstehen.«
»Wie wäre es damit, den Dile selbst zu entführen?«, wandte ich mich der nächsten praktischen Überlegung zu. »Wenn man den Kopf abhackt, bricht der Körper gewöhnlich zusammen.«
»Der setzt ohne schwere magische Schutzschilde und rund ein Dutzend Wachen als Begleitung keinen Fuß ins Freie. Er ist besser gesichert als der nächste Harry Potter .«
»Hmm …« Tananda verstand ihr Handwerk. Fassadenklettern und Einbrechen war für sie nur ein Betätigungsfeld. Mit ihrer Erfahrung, ihrem Verstand und ihren Reizen hatte sie zu den besten Mitgliedern der Chaos GmbH gehört, aber sie betätigte sich auch als Meuchelmörderin. Wenn sie nicht an eine Zielperson herankam, dann war es ernst.
Sie versuchte es auf die vernünftige Tour. »Vielleicht können wir zusammenarbeiten.«
»Wir verfolgen hier gegensätzliche Interessen, Tanda. Ersatz hat nicht das Verlangen, eingesammelt zu werden. Er möchte nur ein Gespräch mit Kelsa führen, und dann sind wir auch schon wieder weg. Mir geht es nur darum, mir meine Investition zurückzuholen. Ich bin im Urlaub.« Damit wandte ich mich Calypsa zu. »Tut mir leid, Kleines. Viel Glück, aber Ihr werdet zumindest auf einen Teil der Goldenen Horde verzichten müssen.«
»Nein!«, rief Calypsa. Bevor ich
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