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Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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hatte, sorgte nach wie vor dafür, dass ich mich unglaublich gut fühlte, aber ich war immer noch jeglicher Magik beraubt. Meine Schultern sackten herab.
    »Ich verstehe«, sagte der Markgraf und schnipste spöttisch mit den Fingern. »Ihr verschwendet nur meine Zeit. Dann also bis in sechs Tagen. Ich weiß noch nicht genau, was ich mit Euch dreien anstellen werde, aber ich kann Euch versprechen, dass es demütigend für Euch sein wird.«
    Was auch immer ihm einfiel, es konnte unmöglich noch demütigender werden, als das, was ich soeben hatte erdulden müssen.

6. Kapitel
     
    Die riesige Eisentür krachte hinter ihm ins Schloss. Das laute Scheppern hallte von den Wänden wider und dröhnte mir in den Ohren. Ich hing in meinen Handfesseln, so niedergeschlagen, dass ich aus eigener Kraft nicht einmal mehr stehen konnte.
    »Bravo«, sagte Tananda.
    »Halt die Klappe«, grollte ich, ohne mir die Mühe zu machen aufzublicken. »Das hätte funktionieren müssen.«
    »Diplomatie ist nun mal keine exakte Wissenschaft.« Tananda versuchte, nett zu mir zu sein. Das konnte ich nicht ertragen. »Was wird er machen, wenn er herausfindet, dass es keinen Lord Fistel gibt?«
    »Es gibt einen«, erwiderte ich, während ich trübsinnig an meinen Ketten baumelte. Die Kakerlaken und Ratten schwärmten aus den Mauerritzen hervor und begannen, unsere Füße zu umkreisen. »Deshalb werden wir Ärger bekommen, wenn er erfährt, dass der echte Lord sich noch immer am Hof aufhält. Zumindest war er dort, als ich das letzte Mal von ihm gehört habe.«
    »Was ist die Strafe dafür, sich als Günstling des Herzogs auszugeben?«
    »Die gleiche wie für alles andere. Der Tod.« Ich richtete mich auf und zerrte an den Ketten, um auszuprobieren, ob ich sie vielleicht aus der Wand reißen konnte. Nein, der Anker des Eisenrings, an dem die Ketten befestigt waren, musste mindestens einen Fuß tief in die Mauer getrieben worden sein. Selbst ein Perfekter in Hochform hätte nicht die dazu nötige Kraft aufgebracht. Ich bezweifelte, dass außer einem ausgewachsenen Troll irgendjemand dazu fähig gewesen wäre.
    Tananda schluckte hörbar. »Bist du sicher?«
    »Klahden haben einfach keine ausgeprägte Fantasie, Tanda«, sagte ich. »Sie stehen auf Foltern und Umbringen. Die meisten ihrer Hobbys haben mit dem einen oder anderen zu tun. Jagen. Hahnenkampf. Football. Verglichen mit seinen Artgenossen ist Skeeve ein Friedensengel.«
    Calypsa wirkte noch niedergeschlagener als wir beide. »Das ist alles meine Schuld. Ich entschuldige mich dafür. Hätte ich nicht laut gedacht, wären wir jetzt nicht in dieser furchtbaren Lage.«
    »Ich würde das nicht Denken nennen, Mädchen«, knurrte ich. »Ich weiß nicht, wie du es geschafft hast, so alt zu werden. Eigentlich hättest du längst schon dafür erwürgt werden müssen, mit allem herauszuplatzen, was dir in den Sinn kommt. Seht euch an, was die meiner Kleidung angetan haben. Diese Jacke stammte von Bond aus Savylle. Ich hatte seit 30 Jahren keine mehr, die so gut in den Schultern gepasst hat.«
    »Ach und wehe mir«, klagte Calypsa und steigerte sich weiter in ihr Selbstmitleid hinein. Sie ließ ihre Ketten rasseln, die Finger ineinander verknotet, und starrte blicklos ins Leere. »Jetzt stecken ich und meine Gefährten in diesem stinkenden Kerker, und mein armer Großvater darbt ohne Hoffnung auf Rettung dahin.« Ein Käfer berührte ihren Fuß. »Iihhh!«, stieß sie hervor, wich so weit zurück, wie es die Kette zuließ, und stellte sich auf die Zehenspitzen.
    »Halt den Mund!«, fuhr ich sie an. »Ich versuche nachzudenken!«
    »Aber der Markgraf wird uns umbringen, wenn er Euren Schwindel entdeckt! Das Schicksal der Familie Calypso ist besiegelt! Warum zeigt Ihr überhaupt keine Angst?« Sie trat nach mehreren Käfern.
    »Wir haben schon schlimmere Situationen heil überstanden«, sagte ich, während ich versuchte, das Haar in der Suppe zu finden. »Die Sache hätte funktionieren müssen«, überlegte ich laut. »Es hätte keine Rolle spielen dürfen, was auch immer ich aus dem Kelch getrunken habe. Ich habe die Kraft gespürt. Meine magischen Fähigkeiten hätten sofort wiederhergestellt sein müssen. Warum ist das nicht passiert? Was, bei den neun Unterhöllen, stimmt nur mit diesem vermaledeiten Becher nicht?«
    »Nun, vielleicht hättet Ihr mir verraten sollen, welche Art von Heilung ich Euch bringen sollte«, sagte der Kelch plötzlich in perfektem Waltserisch. »Ich hätte Euch sagen können, dass

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