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Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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die Möglichkeit hatten«, grummelte ich nicht zum ersten Mal.
    »Es ist unfair von ihm, einen solchen Wettbewerb zu verlangen«, sagte Ersatz. »Das erinnert mich an eine Zeit, als mich ein Zauberer in einen Felsen gerammt hat, um so den zu finden, der einst König des Landes werden würde.«
    »Verrat mir nicht, wie es ausgegangen ist … ein zwölfjähriger Junge hat dich herausgezogen.«
    »Nay, natürlich nicht«, erwiderte Ersatz. »Es war ein gewaltiger Klotz von einem Mann mit dem Verstand eines Erdmolchs, aber mit genügend Muskeln, um die Einwände seiner Konkurrenten zu entkräften. Doch er war auch kein schlechterer König als jeder andere.«
    »Schscht!«
    Buirnie war gerade draußen auf der Bühne, und Klik, der allgegenwärtige Scheinwerfer, tauchte ihn in das bestmögliche Licht. Zwischen den Akten erschienen dienstbare Elben mit Schürzen, die ihn polierten und die winzigsten Staubkrümel fortwischten. Die Piccoloflöte war pingeliger als zehn Diven auf einem Haufen, aber verglichen mit seinen glücklosen Konkurrenten sah Buirnie auch ohne jeden Zweifel blendend aus. Und er klang besser. Obwohl ich mir Baumwolle in die Ohren gestopft hatte, um sie zu schützen, blockierten sie die Geräusche nicht völlig.
    In einer Pause verließ ich das Theater, um mir einen Drink zu besorgen. Crom wusste, dass ich mir einen verdient hatte. Ich mischte mich unter die Leute in der Bar und der Lobby. Da es das Publikum war, das über die Sieger abstimmte, konnte ich unserer Kandidatin ja vielleicht mit etwas Überredungskunst, Drohungen oder Bestechungen über die Ziellinie helfen.
    »Stimmt für Calypsa«, sagte ich zu einem großen Elb, der einen weißen Schnurrbart inmitten seines hellrosafarbenen Gesichts trug. »Sie ist die Beste.«
    »Irgendwer muss das ja sein«, erwiderte er und schnitt dabei eine Grimasse, die mir verriet, dass er den Wettbewerb genauso wie ich genoss.
    »Stimmt für Calypsa«, empfahl ich einer Gruppe matronenhafter Elbinnen, die an einem Tisch im hinteren Bereich der Bar saßen. »Sie ist eine Waise und könnte den Preis gut gebrauchen.«
    »Ahh …« Die Frauen steckten die Köpfe zusammen.
    Ich ging weiter zu einem Pulk junger Elbinnen, die sich kichernd vor einem Plakat von Buirnie drängten. »Stimmt für Calypsa. Sie ist eine persönliche Freundin von ihm, müsst ihr wissen.«
    »Wirklich?«, fragte eine der Elbinnen mit großen Augen. Ich tippte mir mit einem Zeigefinger an den Nasenflügel, und die Mädchen begannen zu tuscheln.
    Vor der Männertoilette stellte ich mich zwei großen Elben in den Weg. »Wenn ihr wisst, was gut für euch ist, stimmt ihr für Calypsa«, raunzte ich.
    Sie wichen vor mir zurück. »Schon gut, schon gut! Schluck deine Pillen, Mann!«
    Nach einigen weiteren Runden als Botschafter des guten Willens kehrte ich in den Backstagebereich zurück. Ich hatte getan, was ich konnte, um Stimmen zu unseren Gunsten zu sammeln.
    Calypsa ging im Seitenflügel neben der Bühne auf und ab und flatterte dabei aufgeregt mit den Armen.
    »Weshalb bist du so nervös?«, erkundigte ich mich nicht zum ersten Mal. »Du kennst doch kein Lampenfieber. Soweit ich das beurteilen kann, hast du vor kaum irgendetwas Angst. Du hast vor den Wachen im Verließ getanzt. Du bist gut. Du hast einem bösen Zauberer die Stirn geboten. Du hast sogar mich niedergestarrt. Wo liegt das Problem?«
    »Ich tanze nicht für diese Leute!«, stieß sie hervor. Die Verzweiflung zog ihr falsches elbisches Gesicht in die Länge. »Ich singe ! Waltser singen nicht, sie tanzen. Ihr werdet schon sehen. Ich werde versagen!«
    »Unsinn«, sagte Ersatz, als Calypsa ihn Tananda übergab. »Ihr werdet gut sein. Habt Mut! Ihr entstammt dem großen Clan von Calypso! Vergesst nie Eure noble Herkunft.«
    Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln.
    »Calypsa!« Ein Elb mittleren Alters mit ausgebleichtem Pelz eilte zu uns und hängte der Waltserin ein Nummernband um den Hals. »Ihr seid dran.« Er schob sie aus dem Seitenflügel in den hellen Scheinwerferkegel.
    »Hals- und Beinbruch, Kindchen«, wünschte ich ihr.
    Dafür hätte sie vermutlich bessere Kritiken bekommen.
    Sie war furchtbar. Mehr als furchtbar, meine ich. Sie war so verängstigt, dass sie am ganzen Körper sichtbar zitterte.
    »O die hübschen kleinen Blumen, wie lieblich ist ihr Antlitz in der Sonne«, trällerte sie. »Der Regen fällt herab, der Wind vertreibt die Wolken, und der Frühling ist für alle Zeiten eingekehrt …« Bei jedem zweiten Wort

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