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Dämonentor

Dämonentor

Titel: Dämonentor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Stross
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einen
Einbrecher, der es zufällig an allen Sicherheitsvorrichtungen vorbeigeschafft
hat, aufhalten könnte. Das wirklich geheime Zeug wird entweder zehn Stockwerke
tiefer gelagert, oder auf der anderen Seite der Kellerwände. Und dann zuckt es
im Dunkeln.
    »Ich sehe keine Zombies.« Josephine hört sich angespannt
an. Sie steht dicht hinter mir.
    »Dafür gibt es einen guten Grund.« Ich erstarre kurz
und nehme dann den Feuerlöscher von der Wand. »Haben Sie zufällig einen Spiegel
dabei?« Ich bemühe mich, so gelassen wie möglich zu klingen.
    »Einen Moment.« Ich höre ein Klicken und dann drückt
sie mir etwas in die Hand, das wie eine Kreuzung aus einer Zahnbürste und einer
Kontaktlinse aussieht. »Reicht das?«
    »Wow! Ich wusste gar nicht, dass Sie auch als
Zahnärztin arbeiten.« In meinen Fingern halte ich eine Art teleskopischen Zauberstab,
der fast einen halben Meter lang und vorne mit einem Spiegel versehen ist.
    »Man kann damit unter Autos nach Bomben suchen oder
kontrollieren, ob irgendwelche Kabel durchtrennt wurden. Schließlich weiß man
nie, auf welche Ideen die kleinen Scheißer auf dem Schulhof kommen, während man
sich mit ihrer Direktorin unterhält.«
    »Ja, dafür kann man es sicher auch gut benutzen.«
    An der Decke sehe ich nirgends eine Kamera. Gerade
will ich den Fuß auf die erste Stufe setzen, als Josephine erklärt: »Sie haben
eine übersehen.«
    »Was?«
    Wortlos zeigt sie mit dem Finger darauf. Die Kamera
ist nicht viel größer als ein Türknauf. Sie ist etwa auf Hüfthöhe in der Wand
eingelassen und ist auf die Treppe nach oben gerichtet. »Verdammt, Sie haben
recht.« Irgendetwas an diesem Apparat gefällt mir nicht. Ich nehme Josephines
Spiegelstab und betrachte das Ding aus sicherer Entfernung. Schlagartig wird
mein Mund trocken. »Sie hat zwei Objektive. Ziemlich hinterhältig.«
    Ich krame mein Multitool hervor und bearbeite damit
die Halterung, um die Kamera herauszulösen. Sie hat ein Koaxialkabel, doch es
gibt keine Anzeichen dafür, dass SCORPION STARE darauf geladen wurde. Trotzdem
sind meine Hände feucht, und mein Herz schlägt so heftig wie selten. Ich wäre
beinahe vor die Kamera gelaufen. Wie klein können diese
Videoüberwachungssysteme eigentlich sein? Vor meinem inneren Auge erscheinen
stecknadelgroße Objektive …
    »Wir müssen uns beeilen«, meint Josephine.
    »Warum?«
    »Weil Sie uns soeben offiziell angekündigt haben.«
    »Oh. Stimmt.« Wir schleichen uns in Etappen die Treppe
hinauf, ständig auf der Suche nach weiteren Basilisken-Wanzen. Josephine
entdeckt eine und ich eine weitere; ich verpasse ihnen einen Spritzer Farbe aus
der fast leeren Spraydose, ehe Josephine sie zerschießt. Um es ein bisschen
spannender zu machen, knarren die Stufen unnatürlich laut, aber wir schaffen es
unversehrt bis zum Erdgeschoss. Ich habe gerade noch genug Zeit, um zu
realisieren, wie dämlich ich war, als die Lichter angehen und einige Nachtwächter
auf uns zukommen.
    »Ah, der gute Bob. Sag bloß, dich zieht es mal wieder
zur Arbeit?«
    Es ist Harriet. Sie trägt einen schwarzen
Nadelstreifenanzug und hat ein Glas in der Hand, in dem sich eine
durchsichtige, sprudelnde Flüssigkeit befindet. Irgendwie sieht sie ziemlich
durchgeknallt aus.
    »Wo zum Teufel sind die anderen?«, will ich wissen,
während ich mich umsehe. Um diese Tageszeit sollte es hier Unmengen von
Sicherheitspersonal geben. Aber vor mir steht nur Harriet, und drei oder vier
Nachtwächter in grauer Uniform, mit dumpfen Mienen und grün leuchtenden Würmern
in den Augen lehnen an der Wand.
    »Wenn ich mich recht erinnere, haben wir die monatliche
Feuerübung einige Stunden vorverlegt.« Harriet setzt ein selbstgefälliges
Grinsen auf. »Und dann haben wir die Türen abgeschlossen. Ganz einfach, weißt
du.«
    Hinter ihr taucht auf einmal Fred aus der Buchhaltung
auf. Er sieht mich über Harriets Schulter hinweg stumpsinnig an. Fred ist schon
seit vielen Monaten tot. In seinem Fall würde ich behaupten, dass ihm der Tod
wesentlich besser steht als das Leben, aber momentan sabbert er leicht, so als
ob er hungrig wäre.
    »Wer sind die Typen?«, fragt Josephine misstrauisch.
    »Ach, darf ich vorstellen? Das hier ist eine untote
Bürokratin aus meiner Abteilung, und der andere hat in der Buchhaltung
gearbeitet, bis ihm während einer Beschwörung ein kleines Missgeschick
passierte.« Ich blecke die Zähne und knurre Harriet an: »Ihr habt verloren.«
    »Da bin ich anderer Meinung.« Gelassen steht

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