Damals hast du mich geliebt
ihm zu wenden.
Schließlich sagte sie: „Sie sind nicht mein Model, nicht wahr?“
Er schüttelte den Kopf, wobei er sie weiter unverwandt ansah.
„Warum haben Sie das denn nicht gesagt? Warum lassen Sie zu, dass ich Sie hier reinschleife und anfange, Sie auszuziehen?“ Erst jetzt bemerkte sie, dass ihre Hand immer noch auf seiner Brust lag.
Sie riss die Hand weg, als hätte sie eine heiße Herdplatte berührt. „Falls Sie jetzt irgendetwas Dummes oder schrecklich Vorhersehbares sagen wollen wie ‚Ich wehre mich nie, wenn eine Frau verlangt, dass ich meine Klamotten ausziehe‘, dann lassen Sie es bitte! Dafür fehlt mir die Zeit!“
Er zuckte die Achseln. „Ich wollte nur helfen. Sie brauchen einen Mann? Wie wär’s denn mit mir?“
„Ich … äh … Sind Sie Model?“
„Nein.“
Er sah jedoch so aus und war offenbar willens. Chloe musterte ihn erneut. „Welche Größe haben Sie?“
Er lachte laut auf und gab ihr die gewünschte Information.
„Nein. Dann passt Ihnen unser Smoking nicht. Der Anzug, den Sie tragen, ist allerdings auch nicht schlecht.“ Italienische Seide. Und passte wie angegossen. Dieser Mann kaufte nicht von der Stange. „Können Sie gehen?“
„Schon seit ich acht Monate alt war, wie man mir glaubhaft versicherte.“
Chloe nickte wissend. „Sie sind also ein Streber?“
„Immer gewesen“, prahlte er.
„Janie, komm mal her und geh ein paar Schritte mit ihm“, rief sie einer ihrer Braut-Models zu. Während sie wartete, sah sie ihn sich noch einmal genau an. „Sie müssen nur gemeinsam den Laufsteg entlanggehen. Runter, rauf. Ende. Können Sie das?“
„Wenn Sie mit mir essen gehen“, gab er zurück.
„Das ist nicht Ihr Ernst?“
„Ich meine es fast immer ernst. Frauen scheinen das für einen Makel zu halten.“
Chloe bezweifelte, dass es Frauen gab, die auch nur irgendeinen Makel an ihm entdecken konnten.
Dennoch … Die Show fing jeden Moment an.
„Sehen Sie sich mal um. Sie sind hier zusammen in einem Raum mit umwerfenden Models. Und Sie wollen mit mir ausgehen?“
„Wie Sie vielleicht bemerkt haben, konnte ich meinen Blick nicht von Ihnen nehmen, seit Sie mich auf der Straße geschnappt und hier reingeschleift haben. Ich wollte gar keine andere ansehen.“
Dieser Mann musste verrückt sein. „Warum?“
„Weil ich Sie interessant finde. Und charmant. Und so ganz anders als die Frauen, mit denen ich mich normalerweise verabrede.“
„Sprechen Sie nicht weiter. Sie verabreden sich normalerweise mit Models?“
Er zuckte lakonisch die Schultern, als würde das überhaupt keine Rolle spielen. „Ich denke, Sie werden schnell merken, dass ich sehr genau weiß, was ich will – und sehr gut darin bin, es zu bekommen. Außerdem sagt man mir ein ausgezeichnetes Verhandlungsgeschick nach. Ich möchte, dass Sie mit mir ausgehen. Und um das zu erreichen, laufe ich, wohin Sie wollen. Ist das ein Deal?“
„Unglaublich.“ Chloe war kurz davor, ihn anzuschreien. Wie konnte er es wagen, ihre Notsituation auszunutzen, um sie zu einem Date zu erpressen?
In genau diesem Moment war ihr Model aufgetaucht. Sofort hatte Chloe all ihre Aufmerksamkeit darauf gerichtet, den Kerl aus seinen Sachen zu bekommen und ihn in den Smoking zu stecken. Danach blieb sie hinter dem Vorhang und koordinierte von dort aus die Show.
Als alles vorbei war, stand James noch immer im Hintergrund, beobachtete sie mit seinem verführerischen Lächeln und sah dabei sogar noch attraktiver und anziehender aus als das verspätete Model, mit dem sie ihn verwechselt hatte.
Und sie hatte sich bereit erklärt, mit ihm auszugehen.
Endlich zwang Chloe sich zurück in die Gegenwart.
James hatte inzwischen den letzten Hemdknopf geöffnet, sodass ein Streifen nackter Haut zum Vorschein kam. Straffe, gebräunte, perfekte Haut. Eine leicht behaarte Brust, feste Muskeln, ein flacher Bauch.
„Du denkst gerade an die Nacht, in der wir uns kennengelernt haben“, sagte James.
Chloe versuchte gar nicht, es abzustreiten. Die alten Gefühle waren einfach wieder zu präsent.
Während sie noch nach einer Antwort suchte, bemerkte sie hinter sich einen Lichtblitz. Bevor sie sich umdrehen konnte, um nachzusehen, nahm James sie fest in die Arme und neigte den Kopf, als sei er im Begriff, sie jeden Moment zu küssen …
„Sieh nicht hin!“, raunte er ihr zu, seine Lippen schon fast auf ihren. „Wahrscheinlich nur ein Fotograf.“
„Belauern die schon wieder meinen Ausstellungsraum! Ich hatte gehofft,
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