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Damon Knights Collection 11

Damon Knights Collection 11

Titel: Damon Knights Collection 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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Jetzt wurde er sich zum ersten Mal der grandiosen Majestät bewußt, mit der die Himmelskörper ihre Bewegungen vollzogen, ein Schauspiel aufführten, von dem das geringste Detail von Anbeginn festgelegen hatte. Könnte es irgendeine Lücke bei der Aufführung geben, fragte er sich? Einen vergessenen Vers oder eine gestrichene Rolle?
    „Es kann nicht wahr sein’“, sagte Zinner.
    Es erschien Alyson ironisch, daß der Astronom, weit davon entfernt, stolz zu sein, weil die Beobachtung seine Hypothese bestätigt hatte, vielmehr erschüttert schien. Er wußte, daß er den naturwissenschaftlichen Verstand niemals fassen würde.
    „Weshalb kann es nicht wahr sein?“ fragte Alyson.
    „Wegen einer ganzen Reihe von Gründen“, sagte Zinner ungeduldig.
    „Das würde das ganze Sonnensystem durcheinanderbringen.“
    „Aber wolltest du das nicht?“
    „Wieso, ja … sicher, nur glaubte ich es niemals rich tig. Ich habe einfach … Spaß gemacht. Ich glaubte niemals, daß es passieren könnte.“
    Das Telefon klingelte.
    „Doktor Zinner, für Sie“, rief der Nachtassistent von oben. Zinner nahm unten ab. Das meiste wurde am anderen Ende des Drahtes gesprochen. Gelegentlich kritzelte der Astronom eine Ziffer auf den Notizblock. Als er schließlich aufhängte, war sein Gesicht ausdruckslos.
    „Nun, wie lief es in Rose Bowl?“
    „Knapp unter neun Sekunden auf hundert.“
    „Wie lief das Radar?“
    „Gut.“
    „Hast du die Geschwindigkeit?“
    Zinner warf einen Blick auf seine Notizen. „Auf halbem Wege siebenunddreißig. Durchschnitt etwa dreiunddreißig.“
    „Also volle, ehrliche hundert Yards?“
    Zinner antwortete nicht. Er schien mit dem Band beschäftigt. „Wie wär’s, wenn wir mal um die Kuppel liefen?“ sagte er plötzlich.
    Alyson folgte ihm durch die Tür auf den offenen Balkon. Von den Pinien wehte eine leichte Brise her über. Von weit unten aus dem Tal schimmerten schwache Lichter durch den Dunst. Nachdem sie einmal herumgelaufen waren, standen sie schweigend am Geländer, und betrachteten die blinkenden roten Lichter auf den Fernsehtürmen.
    Jupiter war das beherrschende Objekt am nächtli chen Himmel. Als Alyson ihn anschaute, fragte er sich, ob das nun ein Planet war? Ob es dort oben eine andere Welt gibt? Oder nur ein Teil der Bühnendekoration? Ein helles Licht, das durch ein Loch im Vorhang schien? War es Millionen Meilen entfernt? Oder so nahe, daß ich es beinahe greifen kann?
    Zinner sprach als erster.
    „Al, was ist wirklich und was nicht? Wie sollen wir wissen, ob wir etwas erreicht haben oder nicht? Ihr von der Humanistischen wißt doch in der Philosophie Be scheid. Wo kann ich eine Antwort bekommen? Sag mir, was tun?“
    „Dir sagen, was zu tun ist?“
    Alyson wurde nachdenklich, als er einen Meteor am Himmel sah und wie er verblaßte. Nach einem Augenblick sagte er:
     
    „Greif’ mit Händen nach dem Stern,
    Suche den Alraunenwurz
    Sag mir, wo die Jahre sind,
    Und wer spliß des Teufels Fuß.“
 

Langdon Jones
 
Die Zeitmaschine
     
    Die Zelle ist nicht groß. Es ist gerade Platz genug für eine kleine Koje an der einen Wand und einen kleinen Tisch an der anderen mit einem Stuhl davor. Tisch und Stuhl leuchteten einst in grellem Rot gestrichen, aber ihre besten Zeiten liegen weit zurück, und jetzt scheint das helle Holz durch den Farbanstrich. Der Boden ist mit Fliesen belegt, und die Wände bestehen aus großen Steinblöcken. An der Oberfläche der Steine finden sich Spuren von Feuchtigkeit, und in der Luft liegt ein süßlicher Geruch von Verwesung. Oben an der Rückwand ist ein Fenster mit verrosteten Eisenstangen, durch die ein Fetzen blauen Himmels zu sehen ist und einige Flöckchen gelber Wolken. Manchmal, nicht sehr oft, zuckt ein Vogel vorbei, wie eine kurze Halluzination. An der gegenüberliegenden Wand eine große metallene Türe mit einer vergitterten Öffnung. Hinter dem Gitter eine Klappe, so daß jedermann von außen, wenn er möchte, den Gefangenen aus sicherer Entfernung beobachten kann.
    Die Pritsche aus Eisen ist fest in der Wand verankert und grün angestrichen, und diese Farbe wird nur dort unterbrochen, wo die rostigen Nieten und Bolzen hervortreten. Auf der einen Seite an der Wand befestigt, wird das Bett auf der anderen von zwei Eisenfüßen gestützt, die in den Steinboden kleine Vertiefungen gebohrt haben. Über der Pritsche sind verschiedene Zeichnungen und Botschaften unbeholfen in die Wand geritzt. Anfangsbuchstaben, Daten, Obszönitäten und

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