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Damon Knights Collection 11

Damon Knights Collection 11

Titel: Damon Knights Collection 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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althumanistischen Gebäude verschwunden war.
    Als Alyson am späten Nachmittag aus seinem Seminar zurückkehrte, fand er Zinner, mit den Füßen auf dem Tisch, in einer zerschlissenen Ausgabe von „Stolz und Vorurteil“ blättern.
    „Diese verrückte Jane Austen hat ganz schön scharfe Sachen geschrieben“, kommentierte er, kopfschüttelnd.
    „Was erzählst du mir nur immer für Sachen?“
    Zinner legte Jane Austen zur Seite.
    „Al, alter Junge, ich habe beschlossen, daß du eine Veränderung brauchst.“
    „Nett von dir.“
    „Du mußt unbedingt aus dieser vergifteten Atmosphäre, die mit Kohle- und Teerprodukten geschwängert ist, herauskommen … geschwängert vor allem mit Verderbnis und schmutziger Lust.“
    „Verderbnis und Lust erschienen immer als eher faszinierende Subjekte der Untersuchung.“
    Zinner stellte die Füße auf den Boden.
    „Im Ernst, würde es dir gefallen, ein paar Nächte mit mir im Gebirge zu verbringen? Es nähert sich eine wichtige Beobachtung. Pluto verdeckt einen Stern fünfzehnter Größenordnung. Beinahe zentral diesmal.“
    Das Angebot war verlockend. Er hatte schon mehre re Male dem Astronom Gesellschaft geleistet, wenn er mit dem großen Reflektor arbeitete, und er hatte an dieser Erfahrung immer Spaß gefunden. Eine willkommene Abwechslung von der routinemäßigen Vorlesungsarbeit. Und es fügte sich, daß seine Frau nicht da war, so daß es keine Konflikte an der heimatlichen Front geben würde.
    „Nicht nur, daß es die beste Verfinsterung seit Jahren ist“, sagte Zinner, „sondern sie liefert mir darüberhinaus eine glänzende Gelegenheit, meine These von dem schrumpfenden Sonnensystem zu testen.“
    Jetzt schaute Alyson argwöhnisch.
    „Zuerst das Rennen über hundert Yard in Rose Bowl. Dann die Geschwindigkeit des Lichtes. Und jetzt bringst du uns zu Pluto.“ Zinner lächelte mit gutmütiger Nachsicht.
    „Wie du hier lebst im klösterlichen Schutz der Hu manistischen Wissenschaften, beschäftigt mit Jane Austen und ihren Zeitgenossen, wage ich zu behaupten, daß dieser plötzliche Ausflug zum Pluto dir als eine Art Schock vorkommt. Aber in Wirklichkeit ist es ein natürlicher Schritt, der logisch auf die anderen folgt.“
    Er zögerte, als wüßte er nicht, wie weiter.
    „Pluto ist der äußerste Planet, aber glaube nicht, daß ich ihn nicht finde. Ich habe diesen alten, kleinen Planeten regelrecht festgenagelt. { * } Die Vorhersage einer Verfinsterung schließt eine Korrektur der „Lichtzeit“ein, der Zeit, die das Licht braucht, um vom Pluto zur Erde zu reisen. Planetenaberration ist ein anderer Ausdruck dafür. Die Lichtzeit für die Sonne beträgt etwa acht Minuten. Für Jupiter auf der anderen Seite etwa fünfunddreißig Minuten. Aber für Pluto beträgt die Lichtzeit ungefähr dreihundert Minuten – fünf Stunden.
    Ich nehme an, daß das Sonnensystem um etwa zehn Prozent geschrumpft ist. Die Entfernung vom Pluto zur Erde ist dann um zehn Prozent kürzer. Also ist die Lichtzeit entsprechend kürzer. Das heißt, die Verfinste rung würde etwa dreißig Minuten früher eintreten, kei ne geringe Zeitspanne.“
    „Nun, das klingt vernünftig“, stimmte Alyson zu, „das kann ich sogar verstehen.“
    Zinner schaute ihn seltsam an.
    „Weißt du, was die Sache wirklich hundertprozentig machen würde? Wenn man hier auf dem Planeten Erde Beobachtungen anstellen würde.“
    „Was für Beobachtungen?“
    „Beobachtungen der Geschwindigkeit bei einem Rennen.“
    „Denke nicht, daß das schwierig sein dürfte“, sagte Alyson, „du hast die Zeit … du hast die Entfernung …“
    „Aber das ist es doch, was wir nicht wissen“, sagte Zinner, „ist die Entfernung wirklich hundert Yards? Oder sind es neunzig Yards? Die Maße sagen gar nichts. Wir brauchten eine ganz besondere Art von Geschwindigkeiten – Doppler-Geschwindigkeiten. Geschwindigkeiten, die sich aus Veränderungen der Spektrallinien zu rot oder violett ergeben. Auf diese Weise können wir die Geschwindigkeiten in den Sternen messen. Für diese Messungen benötigt man kein Maßband und keine Stoppuhr. Man braucht lediglich eine Fotografie des Sternenspektrums.“
    Alyson schien nicht zu verstehen.
    „Dann nimm doch einfach an, die Jungens sind Sterne. Du stellst dein Spektroskop an der Aschenbahn auf mißt die Violettveränderung … und voilà!“
    „Geht nicht. Die Spektrallinien der Sterne entstehen in glühenden Gasen. Ein Starläufer mag zwar leuchten, aber er glüht

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