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Damon Knights Collection 8

Damon Knights Collection 8

Titel: Damon Knights Collection 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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weites Tuch um die Schultern geworfen, und auch das schimmerte silbern. Er beeilte sich etwas; wahrscheinlich war ihr kalt, und er spürte, daß sie Angst hatte, es schwang in ihrer Stimme mit, lag in ihrer Haltung und zeigte sich darin, daß sie nicht den Wald auf der Suche nach ihm betreten hatte. Sie erblickte ihn und ging ihm einen Schritt entgegen, stockte dann aber und wartete. Als er bei ihr angelangt war, warf sie sich in seine Arme und klammerte sich an ihn.
    „Ich habe mir solche Sorgen gemacht“, sagte sie. „Du warst stundenlang weg.“
    „Liebling, es tut mir leid. Ich dachte, du würdest schlafen.“ Er drehte sich um, um über ihrem Kopf den Wald zu sehen. Die glatten Stämme am Waldrand reflektierten das blasse Mondlicht und stachen von dem undurchdringlich schwarzen Hintergrund ab. Kein Lüftchen wehte unter den Bäumen her und kein Laut war zu hören. Nur hoch über ihnen, in hundert Meter Höhe etwa, raschelten und rauschten die Baumkronen sanft. Er erinnerte sich, wie er unter dem schwarzen Dach dahingeschlendert war und wäre am liebsten umgekehrt, um das gewaltige Erlebnis mit Jan zu teilen. Sie zerrte ihn zum Raumschiff zurück, und er riß den Blick vom Wald und legte ihr den Arm um die Hüfte.
    Sie sagte: „Ich habe geschlafen, aber als ich beim Aufwachen merkte, daß du fort warst, konnte ich nicht wieder einschlafen. Es war zu still. Ich wartete über eine Stunde, ehe ich herauskam … den anderen hab ich nichts gesagt.“
    Er erstarrte, doch der Anflug von Zorn legte sich schnell. Er benahm sich unvernünftig; sie hielt loyal zu ihm und würde ihn nicht melden. So einfach war es. Und sie hatte Mut bewiesen, als sie allein hinausging, allein auf ihn wartete. Er sagte nichts, und sie spazierten miteinander zu den kuppelförmigen Zelten neben dem Raumschiff. Noch einmal blieb er stehen und schaute zu den schweigenden Wäldern hinüber, ehe er das Zelt betrat.
    „Ich habe Kaffee gemacht. Es ist so spät … Vielleicht sollten wir doch ins Bett gehen …“
    „Jan, such bitte keine Ausflüchte, das haben wir beide noch nie nötig gehabt. Also bitte auch jetzt nicht, ja? Es ist nichts dran, wenn ich nachts Spaziergänge mache. Das ist bei mir nichts Ungewöhnliches.“
    „Ja, aber hier ist es etwas anderes. Die Menschen in den Städten warten, bis es dunkel wird, aber hier ist es so … Mir wäre lieber, du würdest es hier bleibenlassen.“
    Er lachte und zog sie an sich mit einem festen Druck. Sie bibberte, und da merkte er, wie sie fror. „Liebling, verzeih mir, dir ist kalt.“ Er rubbelte ihre Arme und ihren Rücken kräftig, steckte sie ins Bett und deckte sie bis zum Kinn zu. Mit dem Kaffee in der Hand setzte er sich an den Bettrand. „Komm morgen mit mir, und dann zeige ich dir den Wald und die Lichtung, die ich entdeckt habe.“
    „Ich bin doch schon mitgegangen, weißt du nicht mehr? Meilenweit.“ Sie kuschelte sich in die Kissen und gähnte.
    „Ja, aber das war mit der Gruppe …“ Jan waren die Augen zugefallen, und ihr Gesicht wirkte weich und gelöst. Lorin küßte sie auf die Stirn; dann ging er zur Zeltklappe und schaute hinaus, bis der Mond hinter Wolken verschwand und alles in Dunkelheit ließ. Er stellte den kalten Kaffee fort und glitt neben ihr ins Bett. Sie rückte, ohne aufzuwachen, dicht an ihn heran in seine Arme, und er lag da und lauschte in die Stille.
    „Es ist eine so einsame Welt“, hatte Jan in der ersten Nacht gesagt und zu der undurchdringlichen Schwärze des Waldes hinüber gestarrt. „Sie ist so still, daß es schon ein Alptraum ist. Nur der Wind, der wie Gespenster durch die Äste streicht, flüsternd. Hörst du nicht das Seufzen, Lorin, zu leise, um Worte zu verstehen?“ Mit seitlich geneigtem Kopf und einem abwesenden Ausdruck auf dem blassen Gesicht hatte sie dagestanden, und Lorin hatte sie heftig in die Arme gerissen.
    „Jan, komm zu dir. Es ist still, weiter nichts. Du erlebst zum ersten Mal in deinem Leben, was Stille ist – das, worum wir jede Nacht beten.“
    „Nie wieder“, murmelte sie mit einem steifen, abweisenden Ausdruck voll unterdrückter Furcht und zugleich Ärger darüber, daß sie sich grundlos ängstigte.
    Lincoln Doyle, der Leiter der Expedition, trieb sie gnadenlos an, aber trotz des übervollen Stundenplans konnte die Arbeit nicht die sie umgebende Welt von ihnen fernhalten. Alle anderen reagierten ähnlich wie Jan auf die Stille. Sie waren zusammen zwölf, vom Morgengrauen bis zur Nacht mit Aufgaben eingedeckt,

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