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Damon Knights Collection 8

Damon Knights Collection 8

Titel: Damon Knights Collection 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damon Knight
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Gebiet von Nebraska, Kansas oder Iowa aus; Lorin konnte die früheren Grenzen nicht bestimmen. Als Tryoll nach Osten abbog und über Bergketten kam, bildeten sich im Norden Wolkenbänke. Sie flogen über der grauen, undurchdringlichen Wolkenschicht weiter nach Norden, aber die Kameras arbeiteten weiter und machten mit infraroten Filmen durch die Schwaden Aufnahmen von dem Land, das unsichtbar unter ihnen lag. Einmal meinte Tryoll, sie müßten landen, und Lorins Herz schlug vor Begeisterung. Doch dann flog der Pilot grimmig weiter, und Lorin erkannte, daß er lieber eine Bruchlandung in einer Bergflanke oder einen Absturz durch vereiste Tragflächen riskierte, anstatt eine Nacht in den schweigenden Wäldern zu verbringen.
    Als sie neben dem Lager landeten, trieb ihnen ein heftiger Regen wie Nadeln ins Gesicht, und sie rannten schnell zum Raumschiff. Lorin duschte sich, zog warme Kleider an und traf Jan zum Abendessen.
    „Wir werden heute nacht alle innen schlafen“, sagte sie. „Steve sagt voraus, daß es die ganze Nacht regnen und vielleicht am Morgen schneien wird.“
    „Innen? Aber unser Zelt ist doch heizbar.“
    „Aber wenn es schneit … In einer so rauhen Nacht ist es doch im Raumschiff bequemer.“
    Lorin legte die Gabel beiseite und umschloß ihre Hand mit beiden Händen. „Jan, bitte komm mit mir ins Zelt zurück. Hast du schon jemals beim Einschlafen die Regentropfen direkt über deinem Kopf aufplatschen gehört? Hast du jemals gesehen, wie frischer, weißer Schnee herniederrieselt und alles mit blendendem Weiß bedeckt?“
    „Du weißt doch, daß ich das nie erlebt habe.“
    „Wenn wir wieder zu Hause sind, dann wohnen wir wieder imdreiundsechzigsten Stock, mit noch siebenundvierzig Etagen über unseren Köpfen. Und wenn es regnet, dann ist es wieder eine dreckige Brühe, die an den Fenstern und unseren Kleidern herunterläuft. Kannst du dir vorstellen, wie anders dieser Regen hier ist?“
    „Er könnte radioaktiv sein.“
    „Du weißt, daß das nicht stimmt.“ Er hielt ihre Hand fest, die sie ihm zu entziehen suchte. „Jan, wir haben viel miteinander durchgemacht. Erinnerst du dich noch an die wilden Katzen?“
    Sie nickte. „Ich verstehe noch immer nicht, wie Haustiere sich so verändern können. Aber siehst du nicht den Unterschied? Ich bin gewiß nicht feige, aber ich kann diese Stille einfach nicht ausstehen. Ich lausche immer angestrengter nach etwas da draußen, aber ich habe nicht genügend aufgepaßt, um es wirklich zu hören, und ich muß mich immer mehr anstrengen …“
    Er hatte vergeblich versucht, sich vorzustellen, wie die anderen es empfanden, denen es gespenstisch und fremd vorkam. Er sagte: „Jan, uns bleibt nur noch eine Woche hier, dann müssen wir zurück, unsere Berichte schreiben und auf unseren nächsten Auftrag warten. Es kann Monate oder sogar Jahre dauern, ehe wir beide wieder so allein sind. Stell dir vor, wir waren auf Urlaub und hier wäre ein Freizeitgelände.“
    Sie machte eine abfällige Bewegung mit dem Kopf, aber ihre Hand in der seinen gab nach und wurde schlaff. Sie sagte: „Du bist unfair. Du hast den Knopf absichtlich gedrückt, oder?“
    Er lachte mit ihr. Er hatte es absichtlich getan. Sie waren sich in der Ferienkolonie Nummer zweiundachtzig des oberen Staates New York begegnet. Er entsann sich der Menschenschlange, die wie Ameisen auf den Betonpfaden die Berge hochkletterten und sich an den Aussichtspunkten drängelten, die alle zehn Meter ausgebaut waren. Sie hatten sich am Aussichtspunkt neunzehn getroffen.
    Arm in Arm verließen sie das Raumschiff und rannten durch peitschenden Regen zu ihrem Zelt. Nachdem er die nassen Kleider gewechselt hatte, stellte Lorin sich in den Zelteingang und beobachtete den Sturm. „Das bestätigt die zyklische Theorie, dieser Rückfall in Urwaldflora. Doyle wird diese Zone sicher für weitere Ausbeutung empfehlen – man merkt jetzt schon, wie er darauf aus ist, heimzufahren und von seinem Fund zu berichten. Eine Armee von Männern wird herkommen, nach Bodenschätzen graben, Bäume fällen und Tiere für den Fleischbedarf züchten. Wollen wir nicht mit ihnen wiederkehren? Es gibt soviel, was wir tun könnten …“
    „Was? Ich bin Bakteriologin, und du bist Biologe. Kannst du Lagerstätten von Bodenschätzen ausmachen, mit Rindern umgehen oder Schlachthäuser bauen? Das meiste wird ohnehin automatisiert. Über unsere derzeitige oberflächliche Untersuchung hinaus wird keine Forschungsarbeit geleistet werden.

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