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0965 - Der Killerbaum

0965 - Der Killerbaum

Titel: 0965 - Der Killerbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Eigentlich hätte sich Malcolm über das Wetter freuen müssen, aber die richtige Wanderfreude wollte nicht aufkommen. Den Grund kannte er nicht, und es fiel ihm auch keiner ein. Einen schlechten Tag hatte er nicht gehabt du sich auch mit Betty nicht um irgendwelche Kleinigkeiten gestritten, vielleicht lag nur einfach etwas in der Luft, das die Laune und den Schwung der Menschen in den Keller drückte.
    Jedenfalls beschloß er schon vor Erreichen des Waldes, den Spaziergang nicht zu lang werden zu lassen. Die kleine Runde mußte für heute reichen.
    Der Winter war vorbei. Lange genug hatte er die Menschen gequält.
    Erste sonnige Tage hatten die Natur nahezu explodieren lassen. Fast wie aus dem Nichts war überall das Grün entstanden, und die Bäume des Waldes leuchteten in einer hellen, wunderschönen Farbe.
    In den Gärten blühte es. Magnolienbäume breiteten ihre Blätter aus wie weite Kelche, und der besondere Geruch des Frühlings schwebte in der Luft.
    Auch der Wald hatte seinen Geruch verändert. Malcolm merkte es, kaum daß er ihn betreten hatte.
    Er roch nicht mehr so alt, so feucht. Nicht nach Verfaultem und Vergänglichem. Das helle Grün der Blätter wetteiferte mit dem dunklen der Tannen und Fichten.
    An dieser Stelle war der Wald besonders dicht, und man mußte schon gewisse Pfade kennen, um ihn durchstreifen zu können.
    Lindner kannte sich sehr gut aus, aber er blieb auf dem schmalen Pfad, um nicht noch mehr Natur zu zerstören. Die Vögel schienen ihn allmählich zu kennen; sie fühlten sich von ihm nicht gestört, und ihr Gezwitscher begleitete ihn zumeist.
    Zumeist - aber nicht heute!
    Lindner war schon ziemlich tief in »sein« Gebiet eingedrungen, als ihm die Stille auffiel. Der Mann mit den grauen Haaren, die er ziemlich lang hatte wachsen lassen, blieb stehen und runzelte die Stirn. Zuerst glaubte er noch an einen Irrtum, aber das stimmte nicht. In seiner Umgebung war es tatsächlich still.
    Seltsam…
    Er räusperte sich. Erst leise, dann lauter. Die Geräusche sollten ihn beruhigen.
    War er nicht allein im Wald? Lindner schaute sich um, aber da war nichts.
    Manchmal verschwanden die Vögel ja auch, wenn eine Katze herumstreunte. Doch dabei warnten sie ihre Artgenossen durch ein schrilles Pfeifen vor der Gefahr.
    Heute blieb alles still.
    Malcolm gehörte nicht unbedingt zu den ängstlichen Menschen, sonst wäre er nicht durch den Wald spaziert, aber das Verhalten der Umwelt bereitete ihm schon Sorgen.
    Dafür mußte es einen Grund geben. Lindner blieb zunächst einmal stehen. Obwohl es nicht zu warm war, schwitzte er, was ihn ebenfalls ärgerte. Es war ein Zeichen seiner inneren Spannung, und die wollte einfach nicht verschwinden.
    Als gewissenhafter Mensch schaute er auf seine Uhr. An eine direkte Gefahr glaubte er nicht. In diesem Wald war ihm noch nie etwas Böses widerfahren. Außerdem fühlte er sich noch kräftig genug, um - auch mit Hilfe seines dicken Wanderstockes - mit irgendwelchen Psychopathen fertig zu werden.
    Die Welt war voll von ihnen. Man brauchte nur die Zeitungen aufzuschlagen oder in die Glotze zu schauen, da fand man sie en masse. Malcolms Blicke verfolgten die Sekundenzeiger, wie er sich über das Zifferblatt hinwegbewegte. Eine Minute genau ließ er verstreichen, dann war auch für ihn die Zeit reif, den Weg fortzusetzen.
    Verändert hatte sich nichts. Es war alles so ungewöhnlich ruhig geblieben. Er hörte auch keine anderen Geräusche. Stimmen vernahm er erst recht nicht. Dieser Wald war kein Gebiet für Jugendbanden. Die trieben sich woanders herum, wie er mal von Betty gehört hatte.
    Malcolm stieß die Luft aus. Besser ging es ihm nicht. Er wollte trotzdem nicht zurück, die kleine Runde mußte einfach zu schaffen sein. Wäre doch gelacht!
    Den Wanderstab packte er fester und stemmte ihn in den weichen Boden. So setzte er seinen Weg fort. Mit der freien Hand räumte er Zweige zur Seite, die ihm als Hindernisse im Weg standen. Er duckte sich, starrte nach vorn, weil er wußte, daß dieser Pfad bald in einer kleinen Lichtung enden würde.
    Sie war so etwas wie ein Fixpunkt. Von dieser Lichtung aus konnte er entweder die große öder die kleine Runde drehen. Ging er die große, mußte er sich nach links wenden. Bei der kleinen nahm er genau die andere Richtung.
    Die Lichtung bildete zugleich eine Mulde. Sogar recht tief. Sie war immer mit Laub gefüllt. Der Wind wehte ihn von allen Seiten her an.
    Lindner ging auf den Ort zu.
    Stille umgab ihn.
    Auch hier hörte

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