Dan
Abreißen kreischende Geräusche.
»Duck dich«, befahl er im Aussteigen. »Ganz runter. Und bleib so. Sonst bist du tot.«
Während Maggie sich in den Sitz drückte, warf Ramon die Tür zu. Sie rutschte so weit hoch, dass sie verfolgen konnte, was er tat.
Er schlich sich um den Bus herum, die Waffe im Anschlag.
Maggie schob sich weiter hoch, um in den Rückspiegel sehen zu können. Der Pick-up stand wieder dort, wo sie ihn auch letztes Mal geparkt hatten, um rasch entkommen zu können.
Ramon ging mit vorgehaltener Waffe in Stellung. War Dan im Lagerhaus? In der Gasse? War Quinn bei ihm? Ramon würde sie beide erschießen.
Das Fernlicht! Wenn sie den Hebel am Lenkrad erreichte, könnte sie aufblenden. Ob Dan das sehen konnte? Ob er sich an das alte Signal erinnerte?
Während sie sich ruckelnd nach vorn schob, fiel ihr Ramons Beleidigung von damals wieder ein.
Einfach ziehen. Das kannst du doch? Oder bist du sogar dazu zu dumm?
Sie legte ihre Wange an das Ende des Hebels. Im Seitenspiegel konnte sie beobachten, wie Ramon sich anspannte.
Sie presste sich gegen den Hebel und nahm den Kopf zurück. Die Umgebung wurde hell. Sie wiederholte die Bewegung noch zwei Mal.
Bitte, Dan. Wenn du nur einmal ein Zeichen des Universums wahrnehmen würdest!
– Jetzt wäre der richtige Moment.
Dan stand schon mit einem Fuß in der Gasse, als er es sah. Im Regen kaum erkennbar, blinkte hinter dem ausgebrannten Bus auf dem Parkplatz ein Licht.
Autoscheinwerfer.
Maggie.
Er schob Quinn in das Lager zurück.
»Versteck dich hinter der Kiste«, befahl er. »Sie ist da draußen. Ebenso Ramon.«
»Woher weißt du das?«
»Sie hat mir ein Zeichen geschickt.« Die großartige, kluge, ausgefuchste Maggie. »Los jetzt, und rühr dich nicht vom Fleck.«
Quinn zog eine angewiderte Grimasse.
»Der Gestank wird dich schützen. Niemand wird sich in deine Nähe wagen.
Bleib dort
. Ich muss mich von hinten an sie ranschleichen.«
»Okay«, sagte Quinn, doch Dan wusste, dass er nicht so tapfer war, wie er klang. »Ich habe immer noch die Waffe, und ich werde sie einsetzen, wenn es sein muss.«
»Pass einfach auf, dass dich niemand sieht.«
Mit dem Rücken an die Wand gepresst schob sich Dan nach draußen auf die Straße hinaus, die die Gasse am hinteren Ende kreuzte, rannte am Gebäude entlang, die benachbarte Gasse zurück und schließlich über die Straße auf den Parkplatz.
Ohne die Deckung der umgebenden Gebäude zu verlassen, schlich er sich an eine Stelle, von der aus er hinter den Bus sehen konnte – wo Ramon stand, schussbereit.
Dan rannte lautlos auf ihn zu.
Erneut leuchteten die Scheinwerfer auf, und Dan spürte, wie sein Herz vor Liebe weit wurde. Sie riskierte alles, um ihn zu warnen.
Genau das Gleiche würde er jetzt auch tun.
Er duckte sich, legte die Glock an und zielte auf Ramons Kopf.
Als die Scheinwerfer wieder aufblinkten, fuhr Ramon mit zornentbrannter Miene herum – und entdeckte Dan. Einen Augenblick lang fixierten sie sich mit Blicken wie zwei Revolverhelden im Duell.
Dann breitete Ramon die Arme aus, als wollte er die Waffe fallen lassen – nur dass der Lauf auf das offene Beifahrerfenster des Transporters gerichtet war.
Dan drückte im selben Moment ab wie er, und eine zweifache Explosion erschütterte die Luft. Ramons Augen flackerten vor Entsetzen und Wut, dann brach er zusammen.
»Maggie!« Dan rannte zum Wagen und stürzte sich auf das offene Fenster.
Maggie lag gefesselt und geknebelt auf dem Vordersitz, und neben ihr im Sitzbezug klaffte ein Einschussloch. Ihre Augen waren schreckgeweitet, doch sie schien unversehrt.
»
Maggie
.« Er riss die Tür auf, zog sie an sich und entfernte das Tape aus ihrem Gesicht, um sie zu küssen, auf die tränenüberströmten Augen und den Mund.
»Du hast das Zeichen erkannt«, murmelte sie. »Du hast dich erinnert, und du hast es verstanden.«
»Natürlich.« Er küsste sie erneut. »Geht es dir gut? Hat er dir wehgetan?«
»Mir geht’s gut. Wo ist Quinn?«
»Er ist im Lagerhaus. In Sicherheit. Er ist so ein prima Junge.
Unser Junge
.«
Sie ließ ihren Kopf gegen seine Schulter sinken, und er drückte sie an sich. Dann griff er hinter sie und riss ihr die Klebefesseln von Händen und Knöcheln. Sie bebte am ganzen Körper.
»Alles ist gut. Alles wird gut.« Ihr Blick war gequält und voller Zweifel. »Maggie, du weißt schon, dass alles, was Sancere gesagt hat, gelogen war, nicht wahr?«
Als sie nicht reagierte, sank ihm das Herz. Wie konnte er
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